1. SEPTEMBER 2019 BIS 31. AUGUST 2021
STEUERUNG UND KONTROLLE
(STEKO)
ZUSAMMENFASSUNG FÜR DIE ABSCHLUSSPRÜFUNG
JOSEPH-DUMONT-BERUFSKOLLEG
KILIAN-JUSTIN OBERTOPP
INSTITUT DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT KÖLN MEDIEN GMBH
Konrad-Adenauer-Ufer 21, 50668 Köln
, 2
Steuerung und Kontrolle
Verleger/ Geschäftsführer
B
E Arbeitskräfte Rechnungswesen
S
Personalwirtschaft Lektorat/Redaktion Finanzbuch-haltung
Dienstleistungen Kosten-leistungs- A
C
Rechnung B
H
Betriebsmittel Statistik S
A Planung A
F
z.B. Maschinen T
F
Anlagewirtschaft Herstellung Z
U
Werkstoffe Controlling M
N
A
G Roh-, Hilfs-, R
S
Betriebsstoffe Vertrieb T
M
(Vertriebs- K
A Waren Erzeugnisse
R marketing,
Materialwirtschaft Anzeigen)
K z.B. Bücher Digital & Print
T FINANZIERUNG
Güterstrom
Geldstrom
Rohstoffe: Großteil des Produkts (z.B. Papier beim Buch)
Hilfsstoffe: Bestandteil, aber nicht Hauptbestandteil (Druckerschwärze, Kleber, Tinte)
Betriebsstoffe: Kein Bestandteil, aber nötig zum Produzieren des Produkts (Maschinen, Maschinenöl)
INVENTUR INVENTAR BILANZ
Inventur Inventar Bilanz
= mengen- und wertmäßige Erfassung = Verzeichnis der Vermögensteile und = Kurzfassung des Inventars in
des Vermögens und der Schulden zu Schulden zu einem bestimmten Kontenform
einem bestimmten Zeitpunkt Zeitpunkt
(Bestandsaufnahme)
(Bestandsverzeichnis)
Unterschiede
• Staffelform • Kontenform
• Enthält • enthält
- Mengen - Zusammengefasste
- Detaillierte Auflistung des Auflistung des Vermö-
Vermögens und der gens und der Schulden
Schulden - Gesamtwerte
- Einzel- und Gesamtwerte
Die Bilanz enthält die Werte aus dem
Inventar!
, 3
Steuerung und Kontrolle
Inventur (gesetzlich vorgeschrieben)
Das Geschäftsjahr fängt immer nach der Inventur an.
Eine Inventur ist eine Bestandsaufnahme, bei der alle Vermögens- und Schuldbestände nach Art, Menge und Wert erfasst
werden. Als Ergebnis wird ein Bestandsverzeichnis aller Waren (das Inventar) aufgestellt, das als Grundlage für die Bilanz
dient. Das HGB schreibt dem Kaufmann vor, beim Beginn seines Handelsgewerbes und am Ende eines jeden
Geschäftsjahres sein Vermögen und seine Schulden genau zu verzeichnen (Durchführung gesetzlich durchzuführen).
Die erfassten Ist-Zustandes aller Bestände werden mit dem Soll-Zustand aus der Lagerbuchhaltung verglichen. Bei
Inventurdifferenzen zwischen den Beständen müssen die Bestände der Buchhaltung angepasst werden. Eine Differenz kann
aus verschiedenen Gründen auftreten: Diebstahl der Waren, fehlerhafte Buchführung oder falsche Kommission sind nur
einige der möglichen Ursachen. Die Aufbewahrungsfrist des Inventars bzw. der Bilanz umfasst 10 Jahre nach Ende des
Kalenderjahres beträgt.
Da die komplette Durchführung der Inventur zu einem bestimmten Stichtag für viele Unternehmen mit hohen
Schwierigkeiten verbunden ist, sieht das HGB (§241) verschiedene Inventurvereinfachungsverfahren vor, die dem
Kaufmann bzw. dem Unternehmen eine Auswahl ermöglichen, wenn die notwendigen Voraussetzungen erfüllt sind.
Buchmäßige Inventur:
Bei nicht zählbaren Beständen, wie Vermögenswerte und Schulden (z. B. Bankguthaben, Kundenforderungen,
Lieferverbindlichkeiten), erfolgt die sogenannte Buchinventur anhand von Belegen (z. B. Kontoauszüge, Rechnungen,
Verträge). Diese Vermögensgegenstände werden bei der Buchinventur saldiert, festgestellt und sind durch buchmäßige
Bestandsaufnahmen festzuhalten.
- Ausgangsrechnung (Ich stelle die Rechnung, da ich etwas verkauft habe)
- Eingangsrechnung (Ich bekomme eine Rechnung, da ich etwas gekauft habe)
Körperliche Inventur:
Physische Waren bzw. Vermögensteile werden durch Messen, Schätzen, Sortieren, Wiegen und Zählen körperlich
aufgenommen, dokumentiert und anschließend werden sie bewertet und in Geldeinheiten ausgedrückt.
Grundsätze bei der Durchführung einer Inventur
• Durchführung der Bestandsaufnahme von geschultem Personal
• keine Veränderung der Lagerbestände während der Erfassung
• Inventareinträge müssen vollständig, eindeutig und datiert sein
• Schätzungen werden in der Inventarliste vermerkt
• nicht zählbare Unternehmenswerte werden durch Buchinventur mithilfe von Belegen erfasst
• Aufnahmeleiter müssen fünf Prozent der aufgenommenen Positionen stichprobenartig kontrollieren und
bestätigen
Inventurverfahren – die einzelnen Inventurarten im Detail
Zeitnahe Stichtagsinventur
- Besonders bei kleinen und mittelgroßen Unternehmen mit geringen Lagerbeständen
- Das Finanzamt gewährt dem Unternehmen einen Spielraum von 10 Tagen vor oder nach dem Abschlussstichtag
- Bestände müssen belegmäßig nachweisbar auf den Abschlussstichtag fortgeschrieben bzw. zurückgerechnet werden
(Wertnachweisverfahren)
-Vorteil: Geringere Lagerbestände und man erhält einen guten, genauen und aktuellen Überblick, da an einem Tag gezählt
wird.
-Nachteil: Verfahren bedeutet je nach Beschaffenheit und Größe des Unternehmens einen immensen Arbeitsaufwand,
sodass der aktive Geschäfts- oder Produktionsbetrieb häufig für die Zeit der Warenerfassung aussetzen muss.
Permanente Inventur
- Ständige Bestandsfortschreibung aller Bestände nach Art und Menge anhand der Lagerbücher bzw. Lagerdateien
- muss buchmäßig nachprüfbar sein
- dabei muss jeder Artikel mindestens einmal jährlich auch körperlich erfasst werden, um Abweichungen festzustellen.
-bei Unstimmigkeiten wird der Buch-Bestand an den Soll-Bestand angepasst
- Vorteile: Arbeiten können auf das Jahr verteilt werden, Inventur kann so gelegt werden, dass z.B. der Lagerbestand eines
bestimmten Produkts gerade gering ist, der Bestand ist tagesaktuell abrufbar & kann schneller korrigiert werden
- Nachteil: Größerer Aufwand durch die Bestandsfortschreibung: Jeder Ein- & Verkauf muss festgehalten & belegbar sein
, 4
Steuerung und Kontrolle
Mathematisch-statistische Stichprobeninventur
- Bestand der Wirtschaftsgüter wird anhand von mathematisch-statistischer Methoden stichprobenartig ermittelt
- findet vor allem bei der Bestandsaufnahme in großen Unternehmen mit einem umfangreichen Warensortiment statt
- muss jedoch im Vorfeld vom Finanzamt genehmigt werden.
- Voraussetzung für eine zuverlässige Bestandsaufnahme ist die elektronische Lagerbuchhaltung.
-Vorteil: reduzierten Personalaufwand und Zeiteinsparungen
-Nachteil: nur Schätzwerte
Zeitlich verlegte Inventur
- Inventur kann bis zu 3 Monate vorverlegt oder 2 Monate nach dem Bilanzstichtag nachgelagert werden
- Bestände müssen belegmäßig nachweisbar auf den Abschlussstichtag fortgeschrieben bzw. zurückgerechnet werden
(Wertnachweisverfahren)
-Vorteil: Der auf fünf Monate ausgeweitete Inventurzeitraum bietet vor allem den Vorteil einer flexibleren Planung.
- Zeitersparnis, indem die Inventur zu einem Zeitpunkt mit niedrigem Lagerbestand durchgeführt wird
- für Unternehmen mit saisonbedingten Stoßzeiten
- Verlegung des Bilanzstichtages ist nicht zulässig, wenn das Inventar aus sehr wertvollen Gütern, verderblichen Produkten
oder Waren bestehen, die verbraucht werden. Hier kann eine korrekte Rückrechnung nicht gewährleistet werden.
- Nachteil: größerer Aufwand durch Bestandsfortschreibung und Wertnachweisverfahren
Inventur: Tätigkeit
Inventar: Verzeichnis
Inventar
• Jeder Kaufmann ist zur Erstellung eines Inventars verpflichtet
• Ein Inventar ist erforderlich zu Beginn, bei Übernahme oder Beendigung eines kaufmännischen Betriebs
• Ein Inventar muss zusätzlich mindestens einmal jährlich erstellt werden
• Das Inventar muss alle Vermögenswerte und Schulden erfassen
• Das Inventar muss zehn Jahre aufbewahrt werden.
Der Aufbau des Inventars ist rechtlich vorgeschrieben
A Vermögen (I Anlage- und II Umlaufvermögen) (Bsp.: I Maschinen eigene Gebäuden, II kurzfristige Schulden)
(Ordnungsprinzip: Liquidität: das obere ist schwer flüssig zu machen, nach unten wird es einfacher)
B Schulden (I langfristige Schulden, II Umlaufvermögen)
(Ordnungsprinzip: Fälligkeit: (Je näher der Rückzahlungstermin liegt desto weiter steht es oben)
C Eigenkapital ( Reinvermögen = Vermögen – Schulden) Reinvermögen: Der vom Unternehmer bzw. von den
Gesellschaftern selbst eingebrachte Teil des Kapitals