Themenbereiche (s. VHB Kurs „Schulpädagogik Profi“)*
(A) Theoretische Grundlagen
A1. Allgemeine Didaktik
A2. Schul- und Unterrichtsqualität
A3. Medien in Schule und Unterricht
(B) Planung und Gestaltung von Lernumgebungen
Staatsexamen – EWS
B1. Planung und Gestaltung von Lernumgebungen
Schulpädagogik B2. Unterrichtsprinzipien und -methoden
B3. Pädagogische Diagnostik
Sommersemester 2023
(C) Bilden und Erziehen in Schule und Unterricht
C1. Bildung und Erziehung
C2. Umgang mit Heterogenität und Inklusion
C3. Der Beruf Lehrkraft / Professionalisierung
C4. Schulentwicklung und -evaluation
C5. Theorie der Schule
*graue Themenbereiche sind in dieser Zusammenfassung nicht enthalten
© Anna S.-E.
, (A) Theoretische Grundlagen
A1. Allgemeine Didaktik
è Begriffserklärung und Grundlagen
è Allgemeindidaktische Modelle und Theorien
è Bildungstheoretische Didaktik – Klafki
è Kritisch-Konstruktive Didaktik – Klafki
è Berliner Modell – Heimann (Otto, Schulz)
è Hamburger Modell – Schulz
è Konstruktivistische Didaktik – Reich
, Begriffsklärung und Grundlagen Bezug der Allgemeinen Didaktik zu Fachwissenschaften und -didaktiken
„Didaktik“ / „Allgemeine Didaktik“ Fachwissenschaft
• erfüllt wichtige Funktionen in Bezug auf die Unterrichtsgestaltung
o Leitfunktion
Fachwissenschaft muss einen Beitrag zur Bestimmung von Gegenwarts- und
Begriff „Didaktik“ Zukunftsproblemen für Adressaten leisten
„didáskein“ (grie.) = „Lehren, „Lernen“, „Lehre“, „Unterricht“, „Schule“ (vgl. Reich, 1977) o Prüffunktion
• Didaktik ist Sache der Definition à aufgrund unterschiedlicher Aufgaben- und Fachwissenschaft hat die Aufgabe zu garantieren, dass in einem Schulfach nichts
Funktionsfelder immer variabel gelehrt wird, was wissenschaftlich nicht haltbar ist
(es gibt nicht DIE Didaktik, zahlreiche unterschiedliche Definitionen; am häufigsten finden sich • Probleme…
Definitionen, in denen Didaktik als eine besonders auf Unterricht bezogene Disziplin ausgewiesen … rein (fach-)wissenschaftsorientierter … rein situations- und
wird)
Ansätze persönlichkeitsorientierter Ansätze
„Unter Didaktik verstehen wir die Wissenschaft (die Theorie, die Lehre) vom • zu wissenslastiger Unterricht • Systematik des Fachlichen
Unterricht.“ (Mücke, 1967) • oft hoher Abstraktionsgrad bleibt unberücksichtigt
• Ausblendung von
Lebenssituationen
zwei Seiten der Didaktik à Gefahr einer „Abbilddidaktik“ à Gefahr einer „Betroffenheitsdidaktik“
(Theorie und Praxis)
Didaktik befasst sich mit der Analyse Erforschung und der planerische
und Gestaltung von Unterricht Entwurf von Unterrichtswirklichkeit daraus begründen sich Fachdidaktiken, die die
bedürfen zu ihrer Realisierung einer Fachwissenschaften und die Allgemeine Didaktik, unter
Berücksichtigung der individuellen Voraussetzungen und
theoretischen Grundlage Lebenssituationen der Lernenden, zusammenführen
Begriff „Allgemeine Didaktik“ Fachdidaktik
• es gibt weder ein einheitliches etymologisches Verständnis, noch hat eine • fachdidaktische und allgemeindidaktische Ziele werden nicht einfach addiert,
einheitliche historische Entwicklung stattgefunden es werden eigene Lernziele konstruiert und formuliert
• Beachtung fachlicher Strukturen und dennoch Berücksichtigung der
„Die allgemeine Didaktik befasst sich im Gegensatz zu den speziellen Didaktiken Lebenssituation von Lernenden
(Fachdidaktiken) mit den allgemeinen Prinzipien, Strukturmomenten und der • Ziel: umfassender Kompetenzaufbau der Lernenden
Institutionalisierungsproblematik organisierten Lehrens und Lernens; sie ist mithin
• 5 Grundfragen:
eingeschränkt auf die gesellschaftlich aufgeworfenen, entfalteten und
à Wozu?
aufrechterhaltenen Normen, Regeln und Formen des Lehrens und Lernens.“ Festlegung der Ziele und Intentionen von fachbezogenen Bildungsprozessen
(Heursen, 1989) à Was?
Begründung und Auswahl der Inhalte von fachbezogenen Bildungsprozessen
à Wie?
Planung und Organisation von fachbezogenen Bildungsprozessen
à Womit?
Auswahl und Einsatz von Medien in fachbezogenen Bildungsprozessen
à Mit welchem Erfolg?
Überprüfung und Weiterentwicklung des fachbezogenen Lernfortschritts
, Didaktisches Dreieck
= früherer Ansatz zur Erfassung unterrichtlicher Komponenten und ihrer Beziehungen /
Modell, das die Dimensionen von Unterricht und deren wechselseitigen Zusammenhang
beschreibt
• Zierer (2013) führt es bis auf Überlegungen von Aristoteles zur Rhetorik
zurück, der darauf verweist, dass eine Rede stets einen Redner, einen
Zuhörer und eine zu erörternde Sache erfordere
vereinfachte Darstellung der Beziehungen
Lernender
Lehrkraft Lerngegenstand
(Arnold&Pätzold, 2007)
• Lehrkraft ßà Lerngegenstand
LK bereitet Inhalt vor; wandelt Lernstoff zu Lernsituation um; analysiert und reduziert
Lerngegenstand ggf.
• Lehrkraft ßà Lernenden
LK hilft Lernenden durch Visualisieren, Konstruieren, Moderieren, Präsentieren sich den Lerninhalt
selbst zu erschließen; LK wählt geeignete Methoden aus, mithilfe derer die Lernenden sich mit dem
Lerninhalt bestmöglich auseinandersetzen können
• Lernenden ßà Lerngegenstand
Lernen des Lernenden vollzieht sich durch Erschließen, Aneignen des Lerngegenstandes, also
durch Selbsttätigkeit, Zusammenfassung und Re-Präsentation
• drei Komponenten und ihre Beziehung sind gleichgewichtet
• didaktisches Dreieck bildet eine generelle Grundlage für die Planung und
Analyse von Unterricht (vgl. Arnold&Pätzold, 2007)
Kritik (vgl. Meyer, 2009; Zierer, 2013)
• LK wird für die Vermittlung des Unterrichtsgegenstandes vorausgesetzt
• LK erscheint häufig in dominanter Position an Spitze des Dreiecks
• soziales, institutionelles, gesellschaftliches Umfeld, in das Unterricht stets
eingebettet ist, wird vernachlässigt
à trotz Kritik ist das Didaktische Dreieck bis heute in der didaktischen Diskussion
gegenwärtig (wenn auch mit Modifikationen)