Zusammenfassung Steuern (Schweiz)

Wirtschaft Kapitel 7 – Steuern
Staatsausgaben

Der Staat gibt uns viel: Er sorgt für unsere Sicherheit, stellt uns Schulen, Strassen und öffentliche
Verkehrsmittel zur Verfügung. Er fördert die Kultur und Sportvereine, schützt die Umwelt und
kümmert sich um vieles mehr. Die Erfüllung all dieser Aufgaben kostet den Staat viel Geld. Pro Jahr
geben der Bund, die Kantone, die Gemeinden und die staatlichen Sozialversicherungen zusammen
rund 213 Milliarden Franken aus.




Staatseinnahmen

Woher kommt das nötige Geld? Der Staat kann für manche seiner Leistungen ein Entgelt verlangen.
Man spricht in diesem Zusammenhang von Gebühren oder Kausalabgaben (z.B. Wasser- und
Abwassergebühr, Abfallgebühr, Passgebühr). Die Einnahmen daraus reichen aber bei Weitem nicht
aus, um alle Staatsaufgaben zu finanzieren. Der Staat fordert deshalb von uns auch Geldleistungen,
ohne dass wir dafür einen Anspruch auf eine direkte Gegenleistung haben. Diese Geldleistung
heissen Steuern; sie bilden die Haupteinnahmequelle des Staats. Zusätzlich verlangt der Staat von uns
auch Beiträge an die Sozialversicherungen, z.B. an die AHV, die IV oder die Arbeitslosenversicherung.
Diese Sozialversicherungsbeiträge sind die zweitwichtigste Einnahmequelle des Staats.

Übersicht Staatseinnahmen

, Staatsverschuldung

Zudem kann sich der Staat auch auf dem Kapitalmarkt verschulden und mit dem geliehenen Geld
seine Ausgaben finanzieren. Bund, Kantone, Gemeinden und Sozialversicherungen zusammen haben
rund 196 Milliarden Franken Schulden. Das sind 23 000 Franken pro Einwohner. Der Staat gibt in
regelmässigen Abständen Wertpapiere (Obligatorisch) heraus, um sich auf diese Weise Geld zu
beschaffen. Da diese Schulden mitsamt den Zinsen irgendeinmal zurückbezahlt werden müssen, stellt
dies aber keine Finanzierung im eigentlichen Sinn dar. Eine Verschuldung verschiebt die notwendigen
Steuereinnahmen einfach in die Zukunft.

Steuerzweck

Wie wir gesehen haben, ist der Zweck der Steuern in erster Linie die Finanzierung der
Staatsausgaben. Man spricht in diesem Zusammenhang von Fiskalzweck (von lateinisch «fiscus» für
Kasse). Die Einkommens-, und Vermögens- und Mehrwertsteuern beispielsweise dienen
hauptsächlich diesem Ziel. Manche Steuern haben zusätzlich einen sogenannten Lenkungszweck.
Indem der Staat nämlich bestimmte Produkte besteuert, kann er indirekt durch den höheren Preis
deren Nachfrage senken. So wird etwa mit der Tabak-, Alkohol- und Mineralölsteuer die Nachfrage
nach diesen gesundheits- bzw. umweltschädlichen Produkten verringert. Auch Zölle haben einen
Lenkungszweck. Sie schützen einheimische Wirtschaftszweige vor der ausländischen Konkurrenz.
Schliesslich können Steuern auch eine sozialer Verteilung von Einkommen und Vermögen zum Ziel
haben. Diesem sogenannten Umverteilungszweck bzw. sozialpolitischen Zweck dienen z.B. die
Erbschafts- und Schenkungssteuern oder die Progression bei der Einkommenssteuer.

Übersicht Steuerzweck




Steuerarten

In der Schweiz werden die unterschiedlichsten Steuern erhoben: von der Mehrwertsteuer über die
Einkommens- und Vermögenssteuer bis zur Motorfahrzeug- und Hundesteuer. Bei der Beschreibung
der verschiedenen Steuerarten sind folgende fünf Kriterien wichtig: Steuerhoheit, Steuerobjekt,
Steuersubjekt, Steuerträger und Steuersatz.