Zusammenfassung – Umweltökonomik
→ Ziel: Wirtschaftswachstum und Armutsbekämpfung so, dass resultierende Umweltbelastung nicht zu Lasten
zukünftiger Wohlfahrt geht
ökonomische Empfehlung: ökologische Zielerreichung zu minimalen Kosten
bzw. maximale ökologische Zielerreichung zu gegebenen Kosten („Kosteneffizienz“)
Marktversagen durch externe Effekte (Kapitel 2, ab Folie 18)
Effizienz von Wettbewerbsmärkten
• bei Marktungleichgewicht ändert sich Marktpreis, um Überschussnachfrage oder Überschussangebot zu
verringern und den Markt zum Gleichgewicht zurückzuführen
→ Voraussetzung: kompetitiver Markt, d.h. Preisnehmerverhalten, Produkthomogenität, freier Markteintritt/-
austritt, keine Externalitäten, keine verzerrenden Steuern/Subventionen
→ es gilt: „jedes Marktgleichgewicht ist pareto-optimal“
→ Pareto-Optimum: es ist nicht möglich, einen Akteur besser zu stellen, ohne anderen schlechter zu stellen
D = inverse Nachfragekurve → marginale Zahlungsbereitschaft
S = inverse Angebotskurve → Grenzkosten
KR – Konsumenten müssen niedrigeren Preis zahlen, obwohl sie höhere
Überschuss- Zahlungsbereitschaft hätten
angebot
PR – Produzenten nehmen mehr ein, obwohl sie auch zu niedrigerem
Preis hätten anbieten können
Überschuss-
nachfrage
→ Wohlfahrt = KR + PR
Effekte der Besteuerung
Bedingungen nach Erhebung der Steuer
1) verkaufte Menge und Pb müssen auf Nachfragekurve liegen:
QD = QD (Pb)
2) verkaufte Menge und PS müssen auf Angebotskurve liegen:
QS = QS (Ps)
3) QD = QS
4) Pb - t = Ps
Auswirkungen der Steuer in Abhängigkeit von den Elastizitäten E
Überwälzungsanteil = Reaktion des Käuferpreises pb auf Änderung der Steuer t, d.h. Δpb/Δt = ES,P/(ES,P - ED,P)
Nachfrage vollkommen Angebot vollkommen
unelastisch (ED,P = 0) unelastisch (ES,P = 0)
→ Überwälzungsanteil = 1 → Überwälzungsanteil = 0
→ gesamte Steuer vom → gesamte Steuer von
Konsumenten getragen, Anbietern getragen,
d.h. Last beim Käufer d.h. Last beim Verkäufer
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,Marktversagen
• Wettbewerbsmärkte erzeugen Max. an soz. Wohlfahrt → wenn alle Annahmen von Wettbewerbsmarkt erfüllt
Realität: Annahmen sind häufig verletzt = Marktversagen
Ursachen für Marktversagen bzw. ineffiziente Ressourcenaufteilung
• Externalitäten
• asymmetrische Informationsverteilung
• Marktmacht, d.h. eine Marktseite kann Preis beeinflussen, Bsp.: Absprachen Krankenkassen bei Zusatzbeiträgen
• natürliches Monopol → Regulierung notwendig
Externalitäten
• Kosten/Vorteile, die nicht über den Marktpreis signalisiert werden
• positive Externalitäten = Handlungen einer Partei, durch die eine andere Partei profitiert, ohne Kompensation
• negative Externalitäten = Handlungen einer Partei, durch die einer anderen Partei Kosten entstehen, ohne
Kompensation
Externe Kosten
• Bsp: Stahlwerke leiten Abwasser in Fluss, Fischer nutzen Flusswasser
• private Grenzkosten MCpriv = Grenzkosten der Produktion für Stahlwerk, wenn es eine Einheit mehr produziert
→ diese Kosten trägt das Stahlwerk tatsächlich
• externe Grenzkosten MCext = „gedachte“ Kosten für Fischer, wenn Produktion des Stahlwerks erhöht wird
→ führt zu Einbußen beim Fischer
• soziale Grenzkosten MCsoc = MCpriv + MCext → Kosten für Gesellschaft, wenn eine Einheit mehr produziert, wird
Betrachtung eines einzelnen Stahlwerks
bei negativen Externalitäten: MCsoc > MCpriv
Preis = Nachfrage bzw. Zahlungsbereitschaft der Gesellschaft
Unternehmenssicht: Gewinnmaximum (in echt: DB weil ohne Fix) bei P = MCpriv,
d.h. so lang produzieren wie P ≥ MCpriv
→ gesellschaftlich nicht optimal
Gesellschaftssicht: in q1 sind MCsoc nicht gedeckt,
d.h. soz. Kosten > soz. Gewinne → an MCsoc orientieren
→ Optimum bei q*, d.h. P = MCsoc
➢ gewinnmaximierendes UN produziert in q1, aber: effiziente Produktionsmenge bei q* < q1
→ Produktionsmenge im sozialen Optimum kleiner als im privaten Optimum
Betrachtung der gesamten Stahlindustrie → Unterschied: fallende Nachfragefunktion
➢ kompetitiver Branchenoutput bei Q1,
aber: effizientes Produktionsniveau bei Q* < Q1
→ bei negativen Externalitäten wird mehr produziert als sozial optimal
Übergang von Q1 (priv. Opt.) zu Q* (soz. Opt.) durch Mengensteuer t
→ opt. Steuer = Grenzschaden im Opt. = Differenz JH = Differenz P2 u. P*
→ auf MCpriv → MCpriv verläuft durch Optimum Q*
Grenzschaden = Schaden, der bei Produktion einer weiteren Einheit entsteht
• Konsumenten zahlen jetzt P* und verlieren ABEC
• Produzenten bekommen jetzt P2 (Netto wegen Steuer) und verlieren CEGF
• Steuervolumen T = ABGF
• Zusatzlast der Besteuerung = BEG (Menge der Renten, die größer ist als T)
• MCext gehen zurück um HIKJ
• Wohlfahrtsgewinn für die Gesellschaft = HIKJ – BEG = BLE = HIM + MKJ (weil BEG = HMJ)
gleichzeitig: Wohlfahrtsverlust für Industrie im Vgl. zu soz. Opt., d.h. soziale Gesamtkosten der neg. Externalität
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, Prüfung, Aufgabe 5
ohne Staatseingriff mit Staatseingriff
Wohne = KR + PR – GKext Wmit = KR + PR – GKext + T
Wohlfahrtsgewinn = Differenz zw. Wohne und Wmit Steuervolumen geht anscheinend immer bei Qopt von GKsoz bis GKpriv
Aufgabe 2.1 Mindestpreis
In einem Wettbewerbsmarkt sei die Nachfragefunktion mit 𝑄𝐷(𝑃)=12−𝑃 gegeben.
Die Angebotsfunktion der Unternehmen sei 𝑄𝑆(𝑃)=2𝑃.
a) Stellen Sie die inverse Nachfrage- und Angebotsfunktion graphisch dar
und berechnen Sie die gleichgewichtige Marktallokation.
QD(P) = QS(P) ↔ 12 – P = 2P ↔ 3P = 12 ↔ P* = 4
QD(4) = Q* = 8
b) Berechnen Sie Konsumenten- und Produzentenrente sowie die soziale
Wohlfahrt im Gleichgewicht.
KR = 0,5 * 8 * 8 = 32 PR = 0,5 * 4 * 8 = 16 W = 16 + 32 = 48
c) Die Regierung setzt einen Mindestpreis 𝑃𝑚𝑖𝑛=6, um die Anbieter des Gutes besser zu stellen als in der
Marktlösung. Wie hoch ist das Überschussangebot? Stellen Sie die Situation graphisch dar.
QS(Pmin) = 12 QD(Pmin) = 6 → Überschussangebot von Q = 6 → neues Marktgl.gew. bei E‘
d) Welche Auswirkungen hat der Mindestpreis auf die Renten für beide Marktseiten? Berechnen Sie wie in b) die
Renten und die soziale Wohlfahrt.
Konsumenten verlieren C und A → KR‘ = 0,5 * 6 * 6 = 18
Produzenten gewinnen C und verlieren B → PR‘ = 0,5 * 3 * 6 + 3 * 6 = 27
W‘ = 18 + 27 = 45
W‘ – W = 45 – 48 = – 3
e) Was passiert, wenn die Regierung den Mindestpreis 𝑃𝑚𝑖𝑛=3 setzt?
• es passiert nichts, weil Pmin = 3 nicht bindet, d.h. keine Wirkung entfaltet
→ Käufer und Produzenten handeln ohne Staat zu höherem Marktpreis
Aufgabe 2.2 Elastizität
a) Bestimmen Sie für die Marktallokation aus Aufgabe 2.1a) die Preiselastizität der Nachfrage und des Angebots.
Interpretieren Sie diese Werte.
𝑃
• Preiselastizität der Nachfrage 𝐸𝑃𝐷 (𝑃, 𝑄) = Anstieg * 𝑄
Interpretation: Eine 1%ige Preiserhöhung führt zu einer Nachfrageerhöhung/-reduktion um … %
𝑃
• Preiselastizität des Angebots 𝐸𝑃𝑆 (𝑃, 𝑄) = Anstieg * 𝑄
Interpretation: Eine 1%ige Preiserhöhung führt zu einer Angebotserhöhung/-reduktion um … %
E < 1 → unelastisch E = 1 einheitselastisch E > 1 elastisch
b) Wie müsste man die inverse Nachfragekurve drehen, damit die Preiselastizität in einem beliebigen Punkt kleiner
wird?
• im Uhrzeigersinn, die inverse Nachfrage wird steiler
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