Die Entwicklungspsychologie beschäftigt sich mit den Veränderungen des Erlebens und Verhaltens im
Laufe der Zeit und ihren Ursachen sowie mit den Aufgaben, die das Individuum abhängig von seiner
Einleiß Entwicklung lösen muss. Anhand der Lernsituation von Tina wird das Zusammenwirken der
Bedingungen, von denen die Entwicklung bestimmt ist, veranschaulicht.
...werden die Entwicklungsbedingungen von denen Entwicklung abhängig ist, sowie deren Zusammenwirken veranschaulicht.
Unter Entwicklung versteht man eine Reihe von miteinander zusammenhängenden Veränderungen des
Erlebens und Verhaltens, die sich auf bestimmte zeitliche Abschnitte im Lebenslauf des Organismus
beziehen. Diese Veränderungen sind auf ein Ziel hin gerichtet und treten in einer bestimmten
Def Reihenfolge auf, die nicht veränderbar oder umkehrbar ist (logische Reihenfolge). Die Entwicklung ist
I
ein andauernder Prozess, der mit der Zeugung beginnt und mit dem Tod endet. man spricht hier von logischer
Reihenfolge.
Die Anlage als Entwicklungsbedingung wird auch Programm der Entwicklung genannt und bezeichnet
die genetische Ausstattung eines Lebewesens, die bei der Befruchtung festgelegt wird. Die Anlage
verkörpert Wachstums- und Entwicklungspotenzial, setzt bestimmte Prozesse in Gang und bewirkt bitte nicht vo
Fähigkeiten,
Veränderungen, die nicht umkehrbar sind. Im Fallbeispiel wird Tina als aufgewecktes und lebhaftes sondern von
Mädchen beschrieben, das klug ist und gerne Neues lernt (vgl. Z. 1 f.). Die Persönlichkeitsmerkmale Talenten/
von Tina und ihre Intelligenz sind zum Teil vererbte und angeborene, zum Teil erworbene Fähigkeiten, Dispositionen
die schon bei der Geburt vorhanden und sich durch Umwelteinflüsse weiterentwickelt haben. Tinas sprechen
musikalisches Talent (vgl. Z. 5 f.) hat sie von ihrem Vater geerbt, der von Beruf Musiker ist und ebenfalls erwor
musikalisch begabt ist. Dieser genetische Faktor stellt das in einem Menschen vorhandene en in
Entwicklungspotenzial bzw. die Möglichkeiten zur Verwirklichung von Fähigkeiten dar, die sich durch diese
entsprechende Umwelteinflüsse entfalten können und deshalb auch Werdemöglichkeiten genannt
werden. Da Tina von Geburt an ein lebensfrohes Kind ist und ihr musikalisches Talent vererbt Konte
bekommen hat, handelt es sich hierbei um die Anlage. t nich
verwe
Die Umwelt als Entwicklungsbedingung wird auch Schrittmacher der Entwicklung genannt und bezieht den,
sich auf alle direkten und indirekten Einflüsse, denen ein Lebewesen von der Befruchtung der Eizelle da
sonst
bis zum Tod von außen ausgesetzt ist. Bei der Umwelt handelt es sich um Bedingungen, die unter
keine
anderem dafür sorgen, ob sich Erbanlagen eher gut oder schlecht entfalten. Des Weiteren können die Anlag
Umweltbedingungen Entwicklung fördern oder hemmen. Beispielsweise (vgl. Z. 5, 8) unternimmt die .
Familie von Tina vieles zusammen in ihrer Freizeit und am Wochenende musizieren sie gemeinsam.
Daher hat Tina schon im frühen Alter einen Draht zur Musik bekommen und die Unterstützung ihrer
Eltern, die sie auf eine Musikschule schicken, um ihr Talent dort weiter zu fördern. Hier wirken sich die
Umweltbedingungen, genauer gesagt die sozialen und kulturellen Umwelteinflüsse, auf Tinas
Entwicklung bis zu der Scheidung ihrer Eltern positiv aus. Als sie allein mit ihrer Mutter in Berlin lebt,
kann sie aus finanziellen Gründen nicht mehr weiter Klavierspielen und sitzt meistens vor dem
Fernseher. Auch hier zeigt sich die Umwelt als Entwicklungsbedingung, jetzt hemmen allerdings die
Umwelteinflüsse die Entwicklung von Tina. Die vier Umweltarten nennen, definieren und genau bestimmen, welche
Textstellen der jeweiligen Umweltart zuzuordnen ist.
Die Selbststeuerung als Entwicklungsbedingung wird auch Gestalter der Entwicklung genannt. Damit
werden alle Kräfte bezeichnet, mit denen das Individuum als aktives Wesen „von sich aus“
Entwicklungsprozesse herbeiführt und seine Entwicklung beeinflusst. Außerdem ist die
Selbststeuerung dafür zuständig, ein Gleichgewicht zwischen sich selbst und der Umwelt zu schaffen,
sie verstärkt bzw. beeinträchtigt die Wirkung von Anlage und Umwelt.
Im Fallbeispiel ist die Selbststeuerung in der Situation erkennbar, in der Tina von sich aus
Klavierspielen übt (vgl. Z. 7) und an Vorspielen teilnimmt (vgl. Z. 8). Auch später, als sie in ihrer neuen
Schule Klavierspielen als Wahlpflichtfach wählt, trifft sie diese Entscheidung selbst und setzt sich aktiv
ist ihr Handeln
neue Ziele. Die Selbststeuerung bestimmt somit ihr Handeln und obwohl die Umwelteinflüsse - ihre
Mitschüler haben einen deutlichen Vorsprung (vgl. Z. 26 f.)- dagegen sprechen, macht sie weiter.
spricht nicht unbedingt dagegen weiterzumachen