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Zusammenfassung - Wirtschaftsstrafrecht

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Zusammenfassung - Wirtschaftsstrafrecht

vorschau 3 aus 30   Seiten

  • 27. juli 2024
  • 30
  • 2023/2024
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Zusammenfassung - Wirtschaftsstrafrecht (55117)


Was ist Wirtschaftsstrafrecht? - ANSWER>>>>>Das ist die Reaktion auf
Wirtschaftskriminalität.

Definiere Wirtschaftsstrafrecht! - ANSWER>>>>>Es gibt keine genaue oder allgemein
gültige Definition!
Unterschiedliche Zuordnungen aus rechtspolitischer, kriminalistischer, kriminologischer,
strafrechtlicher, strafprozessrechtlicher Sicht.

Was ist das Kernstrafrecht? - ANSWER>>>>>Die Normen, die im Strafgesetzbuch
enthalten sind und somit die Kernmaterie des Strafrechts
regelt.

Was ist das Nebenstrafrecht? - ANSWER>>>>>Die Strafnormen, die nicht im StGB
stehen, sondern sich in anderen Gesetzen befinden.

Was ist das Ordnungswidrigkeitenrecht/Verwaltungsstrafrecht? - ANSWER>>>>>Das
Ahndungsrecht für die „kleine Münze" der sozial- widrigen Handlungen; wird durch die
Verwaltung sanktioniert.

Was ist Wirtschaftskriminalität? - ANSWER>>>>>• ...ist grundsätzlich
Kapitalbeschaffungs-, Kapitalverwertungs- und Kapitalsicherungskriminalität.
• ...ignoriert demokratisch zustande gekommene Gesetze und macht grundsätzlich alles
und alle zu ihren
Opfern, um neben den legalen zusätzlich illegale Profite zu erzielen.
• ...richtet sich in erster Linie gegen konkurrierende Wirtschaftsunternehmen, aber auch
gegen Geschäfts-
partner, gegen Kapitalanleger, gegen Versicherungen, also gegen das Kapital selbst.
• ...richtet sich auch gegen Arbeitnehmer, zerstört Arbeitsplätze, soziale
Sicherungssysteme, ganze Sozial-
ordnungen.
• ...untergräbt zudem das Vertrauen in die Funktionsfähigkeit der Marktwirtschaft.
• ...nimmt keine Rücksicht auf Grenzen und Regulierungen; sie beutet die Menschen
aus - und auch die Natur.

Erzähle über die Historie der Kriminologie! - ANSWER>>>>>Erste Arbeiten zu dem
Thema Wirtschaftskriminalität sind auf das Ende des 19. Jahrhunderts zurückzuführen.
Im Jahre 1872 beschäftigte sich erstmals Edwin C. Hill mit dem Thema, 1907 folgte
Edward A. Ross und Albert Morris im Jahre 1935.

,Den Durchbruch bzw. die öffentliche Aufmerksamkeit erzielte im Jahre 1949 der
bedeutendste Kriminologe seiner Zeit, Edwin Hardin Sutherland (1883-1950), mit seiner
Kriminalitätstheorie „White Collar Crime" oder auch „Weiße-Kragen-Kriminalität" als
Gegenentwurf zur Unterschichtkriminalität (Blue Collar Workers).

Erläutere White Collar Crime? - ANSWER>>>>>Es lassen sich, analog zu den von
Sutherland herausgestellten Definitionsgesichtspunkten, übergreifend drei Ansätze
unterscheiden:
(1) täterbezogene Definitionen,
(2) tatbezogene Definitionen und
(3) schadens- bzw. opferbezogene Definitionen.

Was sind täterbezogene Definitionssätze? - ANSWER>>>>>Dadurch lassen sich
solche Begriffsbestimmungen von Wirtschaftskriminalität klassifizieren, die den Begriff
an spezifischen Tätermerkmalen festmachen.
Als klassisch ist hier an erster Stelle die Definition Edwin Sutherlands zu nennen, der
Wirtschaftskriminalität als „White Collar Crime" skizziert und in diesem Zusammenhang
den Sozialstatus des Täters als „a person of respectability and high social status" als
bestimmendes Kriterium in die Definition mit aufnahm.
Typischer Wirtschaftskrimineller→„eine ehrbare Person, mit hohem sozialen Status, die
im Rahmen ihres Berufes und unter Verletzung des entgegengebrachten Vertrauens
Verbrechen begeht".
Auch der renommierte U.S.-amerikanische Wirtschaftskriminologe James William
Coleman schließt sich in seinem Lehrwerk „The criminal elite. Understanding white-
collar crime" dieser Definition an.
Der primäre Grund für die Optierung täterbezogener Definitionen von
Wirtschaftskriminalität ist das macht- kritische Potenzial, dass der Thematisierung
krimineller Aktivitäten statushoher Akteure im Hinblick auf ihre privilegierte
gesellschaftliche Stellung zukommt.

Gibt es Kritik an täterbezogenen Definitionssätzen? - ANSWER>>>>>Konzentration auf
die Wirtschaftselite bzw. das Top-Management!
Täterbezogene Definitionen von Wirtschaftskriminalität vernachlässigen, dass
betrügerische Handlungen im beruflichen Kontext unter Ausnutzung einer
Vertrauensposition auch von Personen begangen werden, die keinen hohen beruflichen
Status innehaben.
Im Hinblick auf kriminelle Handlungen im Kontext einer legitimen Berufstätigkeit ist zu
berücksichtigen, dass illegale wirtschaftsschädigende Handlungen sowohl durch
Angehörige des Managements als auch durch den Pförtner eines Unternehmens
begangen werden können.

Was sind tatbezogene Definitionssätze? - ANSWER>>>>>Exemplarisch sind vor allem
durch Polizei und Strafverfolgungsbehörden
forcierte Definitionen.
So bestimmt sich in Deutschland etwa der Begriff der Wirtschaftskriminalität aus
polizeilich-administrativer Sicht als „Bereicherungskriminalität, die verübt wird im

, Zusammenhang mit der (tatsächlichen oder auch nur vorge- täuschten) Erzeugung,
Herstellung und Verteilung von Gütern oder der Erbringung und Entgegennahme von
Leistungen des wirtschaftlichen Bedarfs".
Der korrespondierende Deliktbereich wird durch die Rechtsnormen eingegrenzt, deren
Bearbeitung in die administrative Zuständigkeit von Wirtschaftsstrafkammern fällt.
Ziel war und ist im Besonderen, den Begriff der Wirtschaftskriminalität zu entpolitisieren
und für Zwecke der juristisch-administrativen Kriminalitätsbearbeitung handhabbarer zu
machen.
Ebenfalls sind inzwischen die Wirtschaftskriminalitätsdefinitionen der Forensic-Service-
Abteilungen von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften wie der KPMG oder Ernst & Young
verbreitetet.
Huntington und Davies von der KPMG definieren 1994 Wirtschaftskriminalität „als
Straftaten, die sich im Wirtschaftsleben unter Missbrauch des dort herrschenden
Vertrauensprinzips ereignen".
Analoge Definitionen finden sich auch in späteren Veröffentlichungen der KPMG und
von Ernst & Young, ergänzt um den Hinweis, dass im Rahmen der als
Wirtschaftskriminalität subsumierten Straftaten „eine Schädigung des Unternehmens
beabsichtigt oder billigend in Kauf genommen wird".

Was ist unter Occupational Crime zu verstehen? - ANSWER>>>>>Der
Definitionsansatz der U.S.-amerikanischen Kriminologen Marshall B. Clinard und
Richard Quinney (1973) schlägt eine auf unterschiedliche tatbezogene Leitintentionen
abstellende Differenzierung des White Collar Crime-Konzepts vor.
Unter diesem Begriff versteht man die Berufs- bzw. Mitarbeiterkriminalität, die sich
gegen das eigene Unternehmen richtet und alle Delikte umfasst, die aus Eigennutz von
Mitarbeitern im Kontext ihrer Berufsausübung begangen werden, sei es im Staatsdienst,
im Geschäftsleben oder in freien Berufen.

Was ist unter Corporate Crime zu verstehen? - ANSWER>>>>>Der Definitionsansatz
der U.S.-amerikanischen Kriminologen Marshall B. Clinard und Richard Quinney (1973)
schlägt eine auf unterschiedliche tatbezogene Leitintentionen abstellende
Differenzierung des White Collar Crime-Konzepts vor.
Darunter versteht man die Verbands- bzw. Unternehmenskriminalität zum Nutzen des
Unternehmens umfasst ausschließlich Straftaten juristischer Personen, handelnd durch
deren Organe.

Nenne die Unterschiede von White Collar Crime, Occupational Crime und Corporate
Crime? - ANSWER>>>>>White Collar Crime:
Täterbezogene Klassifizierung: Täter ist Person mit hohem Ansehen
Begehung der Straftat im Rahmen der beruflichen Tätigkeit
Zu enger Ansatz, da nur Täter von hohem sozialem Rang betrachtet werden

Occupational Crime:
Berufsbezogene Klassifizierung: Täter ist Person im Staatsdienst
Verzicht auf das Merkmal des hohen sozialen Status
Zu weiter Ansatz, da jede Straftat in Ausübung des Berufes erfasst wird

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