Dieses Skript wurde anhand des online Vorbereitungskurses für das Staatsexamen bayerische mittelalterliche Geschichte geschrieben (alle Schularten). Es handelt sich hierbei um eine recht umfassende Zusammenfassung, welche ebenfalls die aktuelle Quellenlage mit ein bezieht und auch viele verschiede...
,Vorworte/Bestimmungen
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Die Quellenangaben können dem Literaturverzeichnis entnommen werden. Da einige
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hen, bezieht sich dies auch auf das gesamte Skript. Informationen dazu unter:
https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en (04.08.2024).
Für die Vorbereitung auf Ihr erstes Staatsexamen in Geschichte wünsche ich Ihnen na-
türlich viel Glück!
Ethnogenese
= Transitorische Phase zwischen: Untergang des Imperium Romanums – Herrschaftszeit
Agilolfinger
➔ Begriff = auch problematisch
➔ Steht stellvertretend für: komplexe Geschichte der Erforschung des 6. & 7. Jahr-
hunderts in Bayern
➔ Ist selbst schon zum historisierten Objekt der Ge-
schichte geworden + kann als eines der Grund-
probleme der landesgeschichtlichen Forschung gel-
ten
➔ Verhältnismäßig ungünstige Quellenlage
➔ Über Quellen können wir: Identitätsbildungspro-
zesse erkennen, historiographische Meistererzäh-
lungen bis in die Gegenwart
➔ Beispiel für Quelle: Steirische Völkertafel = Kurze
Beschreibung der in Europa befindlichen Völker
(18. Jahrhundert)
Abbildung 1 Steirische Völkertafel
(Österreichisches Museum für Volkskunde in Wien,
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/com-
mons/e/ed/V%C3%B6lkertafel.jpg (19.07.2024), ver-
kleinertes Bild)
(Ölgemälde eines unbekannten Malers,
welches Anfang des 18. Jhdt. in der Steier-
mark entstanden ist)
Lange angenommen: Ethnische Identität = anthropologische Konstante
➔ Aber in Wirklichkeit: dynamisch, historisch, soziales Phänomen
➢ Basis: Abgrenzung + Konkurrenz sozialer Gruppen untereinander
➢ Konstruiert aus: Faktoren wie Abstammung, Sprache, Religion oder gemeinsame
kulturelle Elemente
➢ Dient: sozialer Sinngebung + Schaffung unterscheidbarer sozialer Gruppen
• Barbarische Gruppen, die außerhalb griechischer oder römischer
Gemeinschaft leben = ethnisch
• In barbarischen Nachfolgereichen auf römischen Reichsboden
Antike spielten ethnische Bezeichnungen bedeutende Rolle
• positive Transformation heidnisch-gentiler Begrifflichkeit
• Grund: christliche Sicht: Vielheit der Völker = göttlicher Heilsplan
• wirkte weiter bis: Entstehung der modernen Nationen (18./19.
frühes Jahrhundert)
Mittelalter • prägte bis ins 20. Jhdt.: Vorstellung von Völkerwanderung
• Ethnogenese ("Volkswerdung") = Einsicht, dass spätantik-
frühmittelalterliche "Stämme" nicht Teil von Altvölkern (z.B.
Indogermanen) waren, sondern: sich ständig wandelnde + neu
definierende Gruppen
• Begriff nicht unproblematisch
ab 1960 • Grund: suggeriert weiterhin naturgegebene, historisch-prozesshafte
Entstehung von Ethnien & blendet aktive Wirkung äußerer
identitätsstifender Faktoren aus
Abbildung 2 Geschichte der Ethnogenese (Eigene Darstellung)
In moderner Forschung
➢ Kritische Sichtweise auf den Begriff
➢ Grund: vielfach seit 19. Jhdt. verwendet ohne Auseinandersetzung mit Bedeu-
tung (marxistisch & sowjetisch im Diskurs davor)
Ältere marxistische Theorie
✓ Vor 2. Weltkrieg
✓ Z.. Friedrich Engels → übernahm unkritische Interpretation der Germania
des Tacitus
✓ Otto Bauer → historische Materialismus der Mittelalters ist eine Fortent-
wicklung von Abstammungsgemeinschaft zu Kulturgemeinschaft => Kon-
sequenz: moderne Nationen = Mischformen
✓ Abstammung in Neuzeit sei aber weniger wichtig (und in Industriezeital-
ter)
Sowjetischer Diskurs
✓ Stalin: Nation = keine Rassen- und Stammesgemeinschaft; sondern:
historisch entstandene Gemeinschaft von Menschen
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