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Zusammenfassung & Fachbegriffe - Mitarbeiterführung bei Fr. Finkel

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Duale Hochschule Baden-Württemberg Mannheim

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Zusammenfassung Mitarbeiterführung (Skript I-IV)
Dienstag, 11. April 2023 14:16

Woher kommt das Verständnis der Arbeit?
- Katholizismus: Beten und Arbeiten bestimmen den Alltag der Menschen (ora et labora). Arbeit
hat vorrangig einen gesellschaftlichen und sozialen Charakter. Man arbeitet nicht, um sich zu
bereichern, sondern um der Gemeinschaft zu helfen.
- Lutheranismus: Die individuelle Pflichterfüllung liegt hier in der Ausübung des Berufs. Auch hier
arbeitet man nicht, um sich zu bereichern. Dennoch wird hier erstmals der Begriff Qualität
zentral.
→ Der Katholizismus und Lutheranismus werden auch Kapitalismus des Geistes genannt.
- Calvinismus: Wandel der Religion zu einer Erlösreligion (Religion, in der man im Diesseits
Leistung erbringen muss, um im Jenseits dafür belohnt zu werden). Erfolg wird zentraler Sinn der
Arbeit.
- Deutscher Idealismus: Die Selbstverwirklichung durch die Arbeit wird zentral für die Frage,
weshalb und für was wir arbeiten.
- Karl Marx: Kritik am deutschen Idealismus. Denn Marx macht deutlich, dass Selbstverwirklichung
nur für diejenigen möglich ist, die Erfolg haben und es sich leisten können.

Grundlagen
Das Menschenbild
Was ist ein Menschenbild überhaupt?
Grundlage: Verhalten wird von Werten (zeitlich stabil) und Einstellungen beeinflusst, die durch das
Menschenbild geformt werden.
Individuelles Menschenbild Vorherrschendes Menschenbild
- Entstehung durch Sozialisation und - Beeinflusst die Rollenerwartungen innerhalb einer
Persönlichkeit Organisation
- Das individuelle Menschenbild formt die - Vorherrschendes Menschenbild setzt sich aus
Erwartungen und Werte, die ein Mitarbeiter vielen individuellen Menschenbildern zusammen.
an bspw. eine Führungskraft hat. - Bestimmt darüber, welche Arbeitsinstrumente für
bspw. die Motivation innerhalb des HRM
implementiert werden.
Welche Menschenbilder gibt es?
Rational- - Ziel: Einkommenserwerb
ökonomisches - Top-down Entscheidungen, da die Gefühle und Person des Mitarbeitenden
Menschenbild im Hintergrund stehen.
- Extrinsische Motivation durch Belohnung
- Distanz zwischen Mitarbeitenden und Führungskraft
Kritik:
- Ungenutztes Potential, da Mitarbeitende nur das erledigen, was sie müssen.
- Mitarbeitende haben keine emotionale Bindung an ein Unternehmen und
gehen dorthin, wo sie das beste Angebot bekommen.
- Mitarbeiter als bedeutungsloser Arbeitsfaktor.
- Ziel einer Führungskraft Mitarbeitende zu halten ist nicht entscheidend, da
theoretisch jeder Mitarbeitende einfach ersetzt werden kann.
Soziales - Ziel: Teil eines sozialen Konstrukts zu sein
Menschenbild - Komplexität der Arbeit und Abstraktion der Ziele nimmt zu
- Motivation durch soziales Miteinander, weshalb bspw. beim Recruiting die
Eigenschaften der Mitarbeitenden wichtiger werden.
- Funktionierende Teams sind entscheidend für den Unternehmenserfolg.
(Fachliche vs. Persönliche Konflikte)
Selbstverwirklichungs - Ziel: Selbstverwirklichung durch Potentialnutzung
-Menschenbild - Motivation durch die Transparenz der zugrundeliegenden Werte und
Sinnhaftigkeit individueller Arbeit
- Balanced Scorecard: Strategy Story zeigt, wie Mitarbeitende auf die
Strategie und Ziele des Unternehmens einzahlen (Sinnhaftigkeit und
Allignment zu einer Unternehmensstrategie) (→ siehe Balanced Scorecard)
Komplexes Kombination aller vorherigen Menschenbilder: Mit zunehmender
Menschenbild Globalisierung und Arbeits-/Ablaufkomplexität haben Mitarbeitende in
verschiedenen Situationen unterschiedliche Motive und Erwartungen.

Herausforderungen für Führungskräfte:
- Vielschichtigkeit, Wandelbarkeit und Situationsspezifität der von
Werten und Motiven der Mitarbeitenden
- Motivationsinstrumente sind sehr individuell
→ Nicht nur die Bedeutung der Arbeit hat sich zeitlich verändert, sondern auch das Menschenbild. Der
Mitarbeitende gewinnt immer mehr an Bedeutung.

Warum sind Menschenbilder für Führungskräfte bedeutend?
Der Führungsstil und der Umgang mit den Mitarbeitenden variiert je nach dem individuellem/
vorherrschenden Menschenbild.

Integriertes Management Seite 1

, Einschub: Balanced Scorecard
1. Score Card
- Welche Bereiche sind relevant für den Unternehmenserfolg?
- Welche KPIs sind für jeden Bereich relevant? → KPIs für jeden Bereich
- Welche Ziele habe ich für die KPIs in jedem Bereich und wie erreiche ich sie? → Ziele und
Maßnahmen festlegen
2. Strategy Map
- Annahme: Die KPIs beeinflussen sich gegenseitig. Wie hängen die Bereiche voneinander ab?
- Kritik: Annahmen von gegenseitigem Einfluss können auch falsch sein.
3. Strategy Story
- Dokumentation der Strategie: Sie muss so verfasst sein, dass alle Mitarbeitenden eines
Unternehmens nachvollziehen können, wie sie auf die Strategie und Ziele eines Unternehmens
einzahlen.
- Ziel: Stratgic Allignment

Gesellschaftliche Einflussfaktoren des Verständnisses von Führung
- "Vordenker" am Fließband: Grundlage ist ein tayloristisches und fordistisches Menschenbild
(Arbeitsteilung und Spezialisierung der Arbeitenden)
- Bedeutungsverlust der Massenproduktion: Bedarf an mehr mitdenkenden und höher
qualifizierten Mitarbeitenden
- Bedeutungszuwachs von Informations- und Kommunikationstechnologien: spezifisches
Fachwissen und Abhängigkeit von bestimmten Mitarbeitenden
- Wertewandel: Die Mitarbeiterposition wird immer stärker, da es mehr Stellen als Arbeitskräfte
gibt. Die Repräsentierung von Frauen wird ein zentrales Thema.
- Internationalisierung und Globalisierung: Veränderung der Führungsansprüche und
Kulturabhängigkeit des Führungsverständnissen/-stils wird sichtbar.
- Personalberatungen werden populär.
- Wissenschaft: Führungsansätze und -konzepte bekommen Aufmerksamkeit in der
Wissenschaft.

Begriffsabgrenzung
Welche Arten von Macht gibt es? (Konzept von French & Raven 1959)

Wie unterscheidet sich Macht von Führung?
Macht vs. Führung
Ziel- Abhängigkeit des Mitarbeitenden von Ziele der Führungskraft und
kompatibilität der Führungskraft Mitarbeitenden müssen in gewisser Weise
miteinander übereinstimmen.
Einfluss- Alle Personen einer Hierarchie werden Oft ein hierarchisch vorgegebener Einfluss
richtung beeinflusst (downward influence)
Forschungs- Taktiken zur Erreichung von Compliance Stile von Führung
schwerpunkte (Regelkonformität)

Wie unterscheidet sich Management von Führung?
Management vs. Führung → Führungskräfte werden oft aufgrund
ihrer eigenen Performance befördert.
- Planung und Budgetierung - Richtungsvorgabe Dabei spielen weiche Faktoren wie
- Organisation und - Allignment erreichen Einfühlungsvermögen und
Personalfragen - Motivation und Motivationsfähigkeit eine deutlich
- Controlling und Inspiration entscheidendere Rolle in einer
Problemlösung Führungsposition als fachliches Know-How.
Mit was genau beschäftigen wir uns in der Mitarbeiterführung?
Organizational Behaviour:= Verstehen, erklären und verbessern von Einstellungen und Verhalten von
Individuen oder Gruppen in einer Organisation.

Leadership und Führung
Was versteht man darunter und was ist der aktuelle Forschungsstand?
Leadership passiert in sehr vielen Kontexten: "A leader is someone who can move a group of people
toward a common goal. He or she can be a head of state, the president of a college or university, the
principal investigator of a research team, the executive officer of a corporation, or the manager of a
sports team."

Fokus: Leadership im Arbeitskontext
- Leadership-Qualität hat einen großen Einfluss auf die individuelle berufliche Erfahrung.
- Verschiedene Definitionen von Führung
Mit welchen Variablen beschäftigt sich Leadership? Welche Unterschiede im Leadership gibt es?

Integriertes Management Seite 2

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