Das Dokument ist der Theorieteil meiner Zulassungsarbeit an der Universität Würzburg im Didaktikfach Wirtschaft und Beruf.
Folgend ist die Forschungsthese, der nachgegangen wird, aufgeführt:
In dieser Arbeit soll nicht nur gezeigt werden, dass -makroökonomisch betrachtet- das Geld der P...
, 1. Hinführung
Der Autor hat vor seinem Studium eine Ausbildung als Versicherungsfachmann absolviert sowie
Selbstständigkeit in der Finanzbranche innegehabt. Zu Gunsten des Studiums wurde diese Tätigkeit jedoch
aufgegeben und lediglich eine freiberufliche, honorarbasierte Nachhilfetätigkeit ausgeführt. Die aktive Teilnahme
als Wirtschaftsakteur und Unternehmer hat sich positiv auf das Verständnis wirtschaftlicher Zusammenhänge
ausgewirkt. Hierbei hat das persönliche Interesse am Börsengeschehen, gleichermaßen die Teilnahme durch
aktives Investieren an eben dieser, sehr zum eigenen Vorteil gereicht. Umso bedenklicher und erschreckend war
es hingegen, dieses vielfach mangelhafte Wirtschaftsgrundwissen der Kommilitonen zu sehen. In vielen
Gesprächen mit Mitstudenten und Seminaren sowie die Mitgliedschaft in der Studierendengruppe des BLLV
zeigte sich die mangelhafte Kenntnis und (Aus-)Bildung in diesem Bereich. Erklärungen und Ausreden
schwankten zwischen einem „verstehe ich nicht“, „brauche ich doch gar nicht“ hin zu „interessiert mich nicht“
oder dem Verweis auf sichere Verbeamtung nach Abschluss des Studiums und Referendariats. Dies hat über
mehrere Semester die Frage aufkommen lassen, ob dieses mangelhafte und nicht einmal als rudimentär zu
bezeichnendes Wissen, allein aus dem fehlenden Interesse erwachsen ist oder ob der schulische Bildungsweg
seinen bedeutsamen Einfluss hier eben nicht genommen hat. Dies ist auch ein repetierter und kritischer
Mangelaspekt der Schule, den das Allensbach-Institut anführt. (IfD Allensbach, 2020). In Anbetracht des
demographischen Wandels und der zunehmenden Entwicklung der Sozialkassenbeiträge in Deutschland erscheint
es als absolutes Postulat, nicht nur an den schulischen, sondern allgemein an den Ausbildungsverlauf, verstärkt
Wert auf dieses Alltagswissen im Bereich der Wirtschaft und dessen Zusammenhänge zu legen.
Die (Sparer-)Zinsen befinden sich auf historischem Tiefststand. Immobilien können unter der Ein-
Prozentschwelle finanziert werden, wohingegen der Sparer den Banken für das Verwahren seines Geldes Geld
beziehungsweise NEGATIV-Zinsen bezahlen soll/muss. Die Commerzbank hat Stand 2019 für alle
Neukonteneröffnungen ab dem ersten Cent den Einlagenzins ins Negative gesetzt. (Dedert, 2019). Noch sind die
Bestandskunden ausgenommen, doch erscheint es absehbar, wann die Maßnahmen der Banken gegen ihre
Verluste aus der Lagerung von Geld bei der Europäischen Zentralbank (EZB) an alle Kontoinhaber weitergebeben
werden. Das klischeebehaftete Bild der typischen, schwäbischen Hausfrau, die jeden Euro umdreht und für spätere
Zeiten zur Seite legt, geht vollends verquer. Die pandemische Lage und die wirtschaftlichen Notfallmaßnahmen
haben dieses weiter in die Ferne gerückt als je zuvor. (Becker & Goffart, 2020). Die Rückkehr der Zinsen erscheint
nur im Hinblick einer durchschlagenden Inflation auf die Konsumgüterpreise für wahrscheinlich. Der kurzfristige
Konsumverzicht für späteren Wohlstand ist kein erstrebenswerter Zustand mehr. Stattdessen wird die Aufnahme
von Schulden und das Ausgeben von Geld durch die Zinsstruktur belohnt. Ebenso gilt es die Bedeutung und den
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