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Einsendeaufgabe Konflikt & Kooperation PFH Göttingen 2024/2025
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Hierbei handelt es sich um eine bestandene Einsendeaufgabe zum Thema Konflikt & Kooperation
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EinsendeaufgabeKonflikt und Kooperation
Aufgabe 1:
Definieren Sie den Begriff „Risikoschub“ im Rahmen des Grupppendrucks bei
Teamarbeit. Nennen und beschreiben Sie 6 ausgewählte Gründe für seine Entstehung.
Der Begriff "Risikoschub" im Zusammenhang mit Gruppendruck bei Teamarbeit beschreibt
einen Effekt, bei dem die Risikobereitschaft eines Teams im Verhältnis zur Risikobereitschaft
der Einzelpersonen steigt. Dies kann dazu führen, dass das Team Risiken eingeht, die es als
Individuum nicht eingegangen wäre.
Für die Entstehung des Risikoschubs sind verschiedene Gründe denkbar:
1. Uniformitätsdruck
Eine hohe Gruppenkohäsion mit hoher Arbeitsmoral kann zu besonders guten Ergeb-
nissen führen. Es entsteht aber auch ein hoher Uniformitätsdruck. Entweder halten
Mitglieder abweichende Meinungen und Ideen bewusst zurück, um ihre Gruppenzu-
gehörigkeit nicht zu gefährden, oder sie werden nach Äußerung ihrer Idee im Rah-
men der Teamkultur negativ sanktioniert.
2. Unverwundbarkeit der Gruppe
Die Gruppe fühlt sich tendenziell unverwundbarer, wenn der Zusammenhalt hoch ist.
Es entsteht ein "Wir gegen den Rest der Welt"-Gefühl, das zu unrealistischem Opti-
mismus und Überschätzung der eigenen Fähigkeiten führt. Dadurch überschätzt sich
das Team selbst und trifft risikoreichere Entscheidungen.
3. Zeitdruck
Unter Zeitdruck sind die Teams nicht mehr in der Lage, die ihnen zur Verfügung ste-
henden Informationen sorgfältig abzuwägen und zu berücksichtigen. Dieser Zeitdruck
kann in der Wahrnehmung noch verstärkt werden, wenn die Stimmung im Team auf-
geheizt ist und ein besonders anspruchsvolles Ziel verfolgt wird. Dies führt dazu, dass
schneller höhere Risiken eingegangen werden, da der Zeitdruck dies scheinbar
notwendig macht.
4. Verständnisschwierigkeiten und Missverständnisse
Kommunikationsprobleme können zwischen Mitgliedern unterschiedlicher Fachdiszip-
linen auftreten. Unterschiedliche Arbeits- und Herangehensweisen an
Fragestellungen können zu Verständigungsschwierigkeiten und Missverständnissen
führen. Im Extremfall ziehen sich einzelne Teammitglieder zurück, weil sie sich nicht
verstanden fühlen oder die anderen Mitglieder nicht verstehen. Dies verlangsamt den
Prozess und erhöht das Risiko von Fehlentscheidungen.
5. Viel-Redner
Teammitglieder mit einem besonders hohen Redeanteil fördern die Risikobereit-
Seite1 PFH-Private Hochschule Göttingen 02.11.2024
, schaft, da sich die „stillen“ Teammitglieder mit ihren möglicherweise abweichenden
Meinungen und Lösungsansätzen zurückhalten. Es entsteht der falsche Eindruck,
dass sich das gesamte Team einig ist und somit risikobehaftete Entscheidungen
leichter getroffen werden können.
6. Persönliche Konflikte
Persönliche Spannungen zwischen den Teammitgliedern beeinflussen die Zusam-
menarbeit und die Kommunikation im Team. Nach Schulz von Thun findet Kommuni-
kation unter anderem auf der Sachebene und auf der Beziehungsebene statt. Auf der
Sachebene kann z.B. Teammitglied A eine Anpassung eines bestehenden Lösungs-
ansatzes von Teammitglied H vorschlagen. Auf der Beziehungsebene nimmt Team-
mitglied H jedoch wahr, dass Teammitglied A ihn böswillig als schlecht darstellen und
ihm seine Unfähigkeit aufzeigen will. Solange diese persönlichen Konflikte bestehen,
ist es schwierig, eine gute Entscheidung zu treffen.
Aufgabe 2:
Entwerfen Sie ein eigenes Beispiel für eine Konfliktsituation im Betrieb. Erläutern Sie
anhand dessen die Phasen zur erfolgreichen Bewältigung der Situation.
In einem Unternehmen sind mehrere Personen für die Buchhaltung zuständig. Bisher küm-
mern sich Paul und Michaela um alle Schritte. Sie holen Angebote ein, vergeben Aufträge,
buchen die Rechnungen und führen quartalsweise Kontrollen durch, ob Wareneingang und
Rechnungslegung übereinstimmen. Aufgrund des fortgeschrittenen Alters scheiden beide in
absehbarer Zeit aus dem Unternehmen aus. Damit möglichst wenig Wissen verloren geht,
wird für das letzte Arbeitsjahr von Michaela parallel eine weitere Person namens Marie in der
Abteilung eingestellt. Marie ist noch sehr jung, hat wenig praktische Erfahrung auf diesem
Gebiet, aber überzeugte im Vorstellungsgespräch vor allem durch innovative Ideen und
schnelle Auffassungsgabe. Nachdem sie die ersten drei Monate von Michaelas Wissen profi-
tiert und auch die kleinen Tipps und Tricks kennt, fallen ihr schnell Verbesserungspotenziale
auf. Bisher erfolgen viele der Arbeiten anhand von Excel-Tabellen, die ihr optimierungsbe-
dürftig erscheinen, da sie beispielsweise ein schnelles Filtern nach verschiedenen Inhalten
nicht zulassen. Gerne möchte sie die Daten in eine Pivot-Tabelle überführen. Außerdem gibt
es kein digitales Ablagesystem für Rechnung. Jedes Schriftstück wird ausgedruckt und ab-
geheftet. Nachfragen aus anderen Bereichen zu bestimmten Rechnungen oder aber die
quartalsweise Kontrolle benötigen Maries Meinung nach bedeutend mehr Zeit, als es not-
wendig wäre. Beide fühlen sich schnell angegriffen. Ihnen fällt es schwer die neuen Pro-
zesse anzunehmen und ihre Vorteile zu erkennen. Sie haben Sicherheitsbedenken gegen-
über einem digitalen Ablagesystem und sehen nicht ein, neue Prozesse auf ihre letzten Tage
erlernen zu müssen. Sowieso sind sie der Meinung, dass sie bereits so lange auf dem
Gebiet tätig sind, dass ihnen niemand etwas vormacht und ihre Tabelle den Anforderungen
entsprechen. Marie sieht die Ziele des Unternehmens gefährdet und schafft kaum andere
Aufgaben, da sie nur mit den lang dauernden Prozessen beschäftigt ist. Als Michaela und
Paul in ihrer urlaubsbedingten Abwesenheit ihr System erneut ignorieren und regelrecht zu-
rückführen, fühlt sie sich in ihrer Arbeit sabotiert. Beide Parteien versuchen andere Mitarbei-
ter auf ihre Seite zu ziehen, wodurch das Arbeitsklima und die Arbeitsleistung aller Beteilig-
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