Sie haben die Aufgaben gelungen ausgearbeitet und beantwortet.
Sehr gut!
Diagnostische Erhebungsverfahren II
Aufgabe 1
Berechnen Sie für das in der Tabelle dargestellte Screening-Verfahren die Sensitivität
und Spezifität. Welche Faktoren sind neben der Spezifität und Sensitivität relevant, um
zu entscheiden, ob ein Screening-Verfahren flächendeckend eingesetzt werden sollte?
Die Sensitivität beschreibt, wie verlässlich ein psychologischer oder medizinischer Test darin
ist ein gesuchtes Merkmal korrekt zu diagnostizieren, vorausgesetzt dieses ist auch real an
der untersuchten Person vorhanden. Die Sensitivität lässt sich im gegebenen Beispiel
dadurch berechnen in dem die Summe aller als auffällig klassifizierten und tatsächlichen
kranken Personen (21) durch die Gesamtsumme aller erkrankten Personen (26) geteilt wird
und beträgt gerundet 0.81 oder 80.77%.
Die Spezifität hingegen bezeichnet den Anteil einer untersuchten Population, der ein
gesuchtes Merkmal oder eine Erkrankung nicht aufweist und auch korrekterweise als nicht
zugehörig zur gesuchten Gruppe mit dieser Merkmalsausprägung eingeteilt wird
beziehungsweise als gesund erkannt wird. Die Spezifität wird ähnlich wie die Sensitivität
bestimmt, indem die Anzahl der als unauffällig klassifizierten Personen (67) durch die
Gesamtmenge der gesunden Personen (74) geteilt wird und beträgt 0.91 oder 90.54%.
Neben Sensitivität und Spezifität sind mehrere andere Faktoren bedeutend, um über
den Einsatz eines Screeningverfahrens entscheiden zu können. Zunächst sollten ethische
und soziale Aspekte beachtet werden, um der Zielgruppe des Screenings mögliche
Belastungen zu ersparen oder eine aus den Ergebnissen resultierende Stigmatisierung zu
vermeiden. Dies sorgt gleichzeitig für eine höhere Motivation der Teilnehmer. Auch die
vorhanden Ressourcen der Durchführenden sowie das Kosten-Nutzen-Verhältnis einer
Durchführung des Screenings müssen berücksichtigt werden, um eine optimale Qualität bei
geringfügigem Aufwand zu gewährleisten. Um den Nutzen definieren zu können sind
negative oder positive prädiktive Werte unabdingbar die bestimmen, wie verlässlich die
Ergebnisse des Screening letztendlich sind. Zu guter Letzt ist vor allem der Faktor der
Prävalenz der gesuchten Erkrankung ausschlaggebend dafür, ob ein Screening eingesetzt
werden sollte oder nicht. Die Prävalenz besagt, wie häufig Krankheit in einer Population
auftritt, bei einer niedrigen Prävalenz macht ein aufwendiges Screening folglich weniger
ökonomischen Sinn.
Aufgabe 2
Entwickeln Sie jeweils ein Verfahren für die Auszubildendenauswahl für angehende
Fluglotsen/-innen sowie angehende Einzelhandelskaufmänner/-frauen. Welche
eignungsdiagnostischen Methoden würden Sie einsetzen? Wenn Sie mehrere
Methoden kombinieren: Wie ist der zeitliche Ablauf und wie würden Sie die
Ergebnisse gewichten? Begründen Sie Ihre Vorgehensweise und beziehen Sie dabei
das Verhältnis von Grund- und Selektionsrate, die Validität der ausgewählten
Verfahren und ökonomische Gesichtspunkte mit ein.
Sowohl für angehende Fluglotsen/-innen als auch für Einzelhandelskaufmänner/-frauen
spielt die Kombination von validen eignungsdiagnostischen Methoden eine wichtige Rolle,
um Fehlentscheidungen mit niedrigen bis hohen Konsequenzen, wenn man den Beruf des
Fluglotsen betrachtet, zu vermeiden und eine fundierte Auswahl der passenden Bewerber für
den jeweiligen Beruf zu treffen. Die Gewichtung der eignungsdiagnostischen Verfahren sollte
dabei gemäß einer zuvor stattfindenden Anforderungsanalyse durch die jeweiligen
Unternehmen sowohl die spezifischen Anforderungen der Berufe als auch deren
ökonomische Gesichtspunkte beachten, da aufwendigere Verfahren wie Simulationen bei
Berufen mit niedrigerer Basisrate mehr Gewicht erhalten, während bei Berufen mit höherer
Basisrate die Auswahl auch mit weniger aufwändigen Verfahren effizient gestaltet werden
kann.
Für angehende Fluglotsen/-innen sollten kognitive Fähigkeitstests, vereinfachte
Simulationen und strukturierte Interviews verwendet werden. Das anspruchsvolle
Tätigkeitsfeld beispielsweise in einer vollumfänglichen Arbeitsprobe im Rahmen eines
Assessmentcenters exakt zu simulieren ist hier weniger gut möglich. Die kognitiven Tests
messen hier wichtige Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit, Konzentration und räumliche
Wahrnehmung, die für Fluglotsen von zentraler Bedeutung sind und können Kriterien
voraussetzen, welche einen Teil der Bewerber schon in diesem Abschnitt des
Betrachtungsprozesses ausschließen. Der Intelligenztest I-S-T 2000 R oder die Raven-
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