, Volkswirtschaftslehre
1) EINFÜHRUNG
1.1 Was ist Volkswirtschaftslehre?
-Volkswirtschaft=Ökonomie (leitet sich vom Lateinischen „oikonomos“ ab = jemand, der einen Haushalt führt)
-Haushalte und Volkswirtschaft haben viele Gemeinsamkeiten
± Haushalte müssen auch viele Entscheidungen treffen: Welche Haushaltsmitglieder erledigen welche Aufgaben und wie viel erhält jeder dafür?
Haushalte müssen ihre knappen Mittel auf die verschiedenen Mitglieder verteilen und dabei Fähigkeiten, Anstrengungen und Wünsche
von jedem berücksichtigen
-auch Gesellschaft steht vor zahlreichen Entscheidungen:Welche Arbeit muss von wem geleistet werden?
-wenn Geschäfte Arbeitskräfte, Boden und Kapital verschiedenen Aufgaben zugeteilt hat, müssen auch die verteilten Güter, Waren und
Dienstleistungen verteilt werden
-Volkswirtschaftslehre= Wissenschaft von der Bewirtschaftung knapper gesellschaftlicher Ressourcen/ Wissenschaft von den Märkten
→ Ressourcen= Alles, was für die Produktion und Konsum benötigt wird (Marktwirtschaftslehre)
-Volkswirtschaft= Gruppe von Menschen, die bei ihrer Lebensgestaltung zusammenwirken (Wirtschaft in einem geografisch abgegrenztem Raum)
-Wirtschaftsordnung: Rechtlicher und organisatorischer Rahmen für das Zusammenwirken der Wirtschaftssubjekte in einer arbeitsteiligen
Volkswirtschaft
→
Marktwirtschaft= Eine Volkswirtschaft, die ihre Ressourcen durch die dezentralisierten Entscheidungen zahlreicher Unternehmungen und
Haushalte zuteilt, die zu diesem Zweck auf Märkten für Güter und Produktionsfaktoren (Arbeit und Kapital) zusammenwirken
Effizienz: Eigenschaft einer Gesellschaft, so viel wie möglich aus ihren knappen Ressourcen zu machen
Soziale Marktwirtschaft
Zusammenschluss von Unternehmen,
=Wettbewerbskontrolle zur Vermeidung der Marktmacht, Monopolverbot und Kartellen die rechtlich und wirtschaftlich
(Sozialer Ausgleich) weitgehend selbstständig bleiben, aber
durch Preisabsprachen den
Ökonomisches Problem Wettbewerb ausschalten
-3 Grundfragen, mit denen sich die Gesellschaft auseinandersetzen muss:
Welche Waren und Dienstleistungen sollen produziert werden?
÷
Wie viel soll von diesen Waren und Dienstleistungen produziert werden?
Wer soll die produzierten Waren und Dienstleistungen erhalten?
-Fragen werden bei reichhaltigen Ressourcen schnell beantwortet, da die Gesellschaft alles nach ihren Wünschen produzieren könnte
-Gesellschaft wird jedoch nie genug Ressourcen haben, um Waren und Dienstleistungen zur Befriedigung aller Wünsche und Bedürfnisse all ihrer
Mitglieder zu produzieren
Einteilung von Ressourcen
Boden Arbeit Kapital (Realkapital)
=alle natürlichen Ressourcen der Welt =menschliche Leistung (körperliche und =Ausrüstung und Anlagen, die genutzt werden, um
Bsp.: Mineralvorkommen, Fischvorräte, geistige), welche in die Produktion eingeht Gut zu produzieren (Ware oder Dienstleistungen)
Kohle, Nahrungsmittel, die das Land Bsp.: Investmentbanker, Lehrerin, Kapitalgüter werden nicht für sich genutzt,
hervorbringt Straßenreiniger, etc. sondern gehen in die Produktion eines anderen
„Ursprüngliche und unzerstörbare Kraft der Gutes einher
Erde“ - David Ricardo Bsp.: Maschinen in Fabriken
, Knappheit und Wahl
-Gesellschaft muss verfügbare Ressourcen bewirtschaften, da sie knapp sind
-Knappheit bedeutet, dass die Gesellschaft weniger anzubieten hat, als die
Gesellschaft verlangt
Aufgaben der Volkswirte
-Gesellschaft kann nicht jedem Individuum den höchsten angestrebten
Volkswirte untersuchen
Lebensstandard ermöglichen
wie Menschen Entscheidungen treffen
-Volkswirtschaftslehre bemüht sich, die 3 Grundfragen jeder Gesellschaft zu
wie Menschen zusammenwirken
beantworten
die Triebkräfte und Trends einer
-Ressourcen werden durch kombinierte Aktivitäten von Haushalten und
Volkswirtschaft im Ganzen
Unternehmen zugeteilt
-Arbeitsfeld der Volkswirtschaftslehre durch mehrere Leitvorstellungen verbunden
↳ 10 volkswirtschaftliche Regeln
1.2 Menschliche Entscheidungen
-Volkswirtschaft umfasst alle täglichen Produktions- und Handelsaktivitäten, alle Verkäufe und Käufe
-gesamtwirtschaftliche Aktivität zeigt an, wie viele Käufe und Verkäufe in einer Volkswirtschaft über einen Zeitraum stattfinden
Regel 1: Alle Menschen stehen vor abzuwägenden Alternativen
-Abwägung von Alternativen oder Lösung von Zielkonflikten notwendig, um Entscheidungen treffen zu können
-verschiedene Alternativen oder Zielkonflikte stehen in Gesellschaften gegenüber
-moderne Gesellschaft steht in einem Zielkonflikt zwischen sauberer Umwelt und hohen Einkommensniveau
↳ Verringerung der Luftverschmutzung → erhöhte Kosten für Waren und Dienstleistungen → niedrigere Gewinne und Löhne, höhere Preise
-weiterer Zielkonflikt der Gesellschaft zwischen Effizienz und Verteilungsgerechtigkeit
Bsp.: Sozialversicherung zur gleichmäßigen Verteilung der wirtschaftlichen Wohlfahrt - Einkommensbesteuerung verlangt von wirtschaftlich
Erfolgreicheren, mehr abzugeben
Regel 2: Die Kosten eines Gutes bestehen in dem, was man dafür aufgibt
-Entscheidungen erfordern einen Vergleich von Kosten und Nutzen alternativer Aktivitäten, da Menschen Zielkonflikten ausgesetzt sind
-Kosten einer Aktivität oftmals nicht offensichtlich
-Opportunitätskosten einer Gütereinheit= Was gibt man auf, um diese Einheit zu erlangen?
-Entscheidungsträger sollte sich bei jeder Entscheidung immer dessen Kosten bewusst sein
Regel 3: Rational entscheidende Menschen denken in Grenzbegriffen
-Entscheidungen im Leben zu treffen ist oft problematisch
-viele Entscheidungen bestehen darin, geplante Aktivitäten in kleinen Schritten abzuändern= marginale Veränderungen (Grenzbegriffe)
-beste Entscheidungen werden getroffen, indem man den marginalen Nutzen (Grenznutzen) und die marginalen Kosten (Grenzkosten)
miteinander vergleicht
-Individuen können mit Grenzbegriffen bessere Entscheidungen treffen
-rationaler Entscheidungsträger entscheidet sich nur dann für eine Aktivität, wenn ihr Grenznutzen die Grenzkosten übersteigt
Regel 4: Die Menschen reagieren auf Anreize
-Anreiz= Etwas, das eine Person zum Handeln veranlasst
-rationale Menschen reagieren auf Anreize, da sie ihre Entscheidungen durch einen Vergleich von Grenzkosten und Grenznutzen treffen
, 1.3 Menschliches Zusammenwirken
-Entscheidungen betreffen nicht nur Individuum selbst, sondern auch sein Umfeld
Regel 5: Durch Handel kann es jedem besser gehen
-Deutschland ist auf dem Weltmarkt mit vielen anderen Volkswirtschaften im internationalen Wettbewerb
-es werden viele ähnliche Güter produziert
-Handel zwischen 2 Ländern kann dazu führen, dass es jedem Land wirtschaftlich besser geht
-Handel ermöglicht jedem, sich auf die Tätigkeit zu spezialisieren, die er am besten kann
-durch Handel kann eine größere Vielfalt an Waren und Dienstleistungen zu niedrigeren Kosten erworben werden
-nationale Volkswirtschaften können sich so auf das spezialisieren, was sie am besten können größere Bandbreite an Gütern
Regel 6: Märkte sind gewöhnlich gut geeignet, um die volkswirtschaftliche Aktivität zu organisieren
-Kommunismus: zentrale Planer der Regierung entscheiden, welche Waren und Dienstleistungen produziert werden, wie viel davon hergestellt
wird und wer diese Güter produziert und konsumiert
nur die Regierung kann die volkswirtschaftliche Aktivität so fördern, dass sie die soziale Wohlfahrt des Landes im Ganzen fördert
-Marktwirtschaft: Entscheidungen der zentralen Planungsbehörde werden durch Millionen Einzelentscheidungen von Unternehmen und
Haushalten ersetzt
-Unternehmen entscheiden, wen sie einstellen und was sie produzieren
-Haushalte und Familien entscheiden darüber, wo sie arbeiten und was sie mit ihrem Einkommen kaufen möchten
-Unternehmen und Haushalte wirken auf den Märkten zusammen und werden bei ihren Entscheidungen durch Preise und Eigeninteresse geleitet
-trotz dezentralisierter Entscheidungsfindung und durch Eigeninteressen geleitete Entscheidungsträger, können Marktwirtschaften
Volkswirtschaften gut organisieren und soziale Wohlfahrt fördern
-Übergangsprozess zur Marktwirtschaft= Transformationsökonomien
Regel 7: Regierungen können manchmal die Marktergebnisse verbessern
-Regierung muss die unsichtbare Hand schützen Unsichtbare Hand des Marktes (Adam Smith)
-Märkte funktionieren, wenn Eigentumsrechte durchgesetzt werden -Menschen sollten selbstständig über ihr Dasein
-staatliche Institutionen sichern die Rechte über die Güter, die die bestimmen, ohne dass sich die Regierung einmischt
Menschen produzieren und eine Zentrale alles steuert
-Märkte können Wirtschaftstätigkeit steuern, steigern die Effizienz und -auf Basis der freien Marktwirtschaft
fördern die Gerechtigkeit -Mensch braucht ständig die Hilfe anderer, diese
daher investiert Regierung in Marktwirtschaft kommen ihm jedoch nicht von selbst entgegen
:-.
-unsichtbare Hand sorgt für eine effiziente Verteilung von Ressourcen auf -Mensch kommt eher zum Ziel, wenn er seinen
Märkten (Prinzip klappt jedoch nicht immer) Mitmenschen klarmacht, dass sie auch einen Nutzen
-Marktversagen= Markt schafft es nicht alleine, die Ressourcen effizient haben, wenn sie seinen Wunsch erfüllen
zuzuteilen -Mensch strebt nicht danach, das allgemeine Wohl
wegen externem Effekt (Auswirkung des Handelns einer Person in zu fördern, sondern beabsichtigt lediglich seinen
Form von Kosten oder Nutzen auf die Wohlfahrt eines unbeteiligten Dritten, eigenen Gewinn
die von der Person bei der Entscheidung aber nicht berücksichtigt werden) -wird von unsichtbarer Hand geleitet, sodass er
auch wegen Marktmacht (Fähigkeit eines Einzelnen oder einer einen Zweck erfüllen muss, den er sich nicht
kleinen Gruppe, die Marktpreise übermäßig zu beeinflussen) vorgesetzt hat
-unsichtbare Hand kann den ökonomischen Wohlstand nicht gerecht -fördert das gesellschaftliche Interesse, wenn er sein
verteilen eigenes Interesse befolgt
-Marktwirtschaft belohnt Menschen nach ihrer Fähigkeit zur Herstellung unsichtbare Hand des Markts verwandelt den
von Gütern, für die andere zahlungsbereit sind Egoismus des Einzelnen in wachsenden Wohlstand
-Regierung kann die Politik für die Allgemeinheit