Skript für das Religion Abitur
Ausbildungsabschnitt Q12/2
1.Gesellschaftspolitische Verantwortung des Christen
Die Bergpredigt
Schwarzes Kreuz: Glaube an den Gekreuzigten
Herz in weißer Rose: Glaube Freude, Trost und Friede, weiße Farbe
ist der Geister und aller Engel Farbe. Solche Rose steht im
himmelfarbenen Feld, dass solche Freude im Geist und Glauben ein
Anfang ist der himmlischen Freude zukünftig. Und um solch Feld
einen goldenen Ring, dass solche Seligkeit im Himmel ewig währet
und kein Ende hat und auch köstlich ist über alle Freude und Güter,
wie das Gold das edelste, köstlichste Erz ist.“
(=Textabschnitt des Matthäusevangeliums (Mt 5-7 EU) im Neuen
Testament, in dem Jesus von Nazaret seine Lehre verkündet. Den ihm auf den Berg gefolgten Jüngern
legt Jesus den in der Tora offenbarten Willen Gottes neu aus). Sie enthält zentrale und noch heute
bedeutende Worte Jesu, darunter die Seligpreisungen, das Vaterunser, das Gebot der Feindesliebe
sowie die "Goldene Regel“.
Enthalten sind:
•neun Seligpreisungen: Jede beginnt mit den Worten "Selig sind" wie zum Beispiel:
„Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden […]“
•Sendung der Jüngerschaft „Ihr seid das Salz der Erde [...] Ihr seid das Licht der Welt.“
•grundsätzliche Regeln und nähere Auslegung der 10 Gebote: Antithesen unter anderem über das
Ehebrechen, Fasten, Schwören und Töten—> auch Feine lieben „Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde
und bittet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel.“
•das Vaterunser
•"Goldene Regel“: Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist
das Gesetz und die Propheten.
——> Kernstücke des Christentums. In ihr entwirft Jesus die ethische Identität der Christen.
Kritik: Provokation, da es etwas Menschenunmögliches verlangt
seine Sorge gilt nicht den Reichen und Mächtigen, sondern den Leid-Tragenden und Barmherzigen, die,
die Frieden schaffen wollen
(Seligpreisungen - Sendung der Jüngerschaft - Vom Gesetz und dem neuen Gebot Jesu: Antithesen -
Von der Liebe - Warnungen und Gerichtsverkündigungen) —> Radikalisierung im Vergleich zum
Dekalog
, Der Dekalog( 10 Gebote)
1./2./3.: Beziehung Mensch-Gott
—> Respekt, Hochachtung, Treue
4./5./6./7./8./9/10.: Beziehung Mensch-Mensch
—> auch für Nicht-Religiöse ————> Doppelgebot der Liebe
Jesus, der neue Moses?
Kasuistik: In der philosophischen Ethik und in der katholischen Moraltheologie ist die Kasuistik der Teil
der Sittenlehre, der für mögliche Fälle des praktischen Lebens anhand eines Systems von Geboten das
richtige Verhalten bestimmt —> Lehre von bestimmten Einzelfällen innerhalb der Morallehre
Imperativ und Indikativ im Christentum
Ein Imperativ ist was Gott befiehlt und was wir tun sollten. (Weisung der Tora)
Ein Indikativ ist dagegen was Gott macht und wir annehmen sollten.
„Gewissen anderer ist wichtiger als eigenes.“ —> siehe Götzenopferfleisch
Das Evangelium ist ein Indikativ, weil es davon spricht, was Jesus für uns getan hat. Wir können dazu
nichts beitragen. Wir können nur an diese Tatsache glauben. Buße ist ein Imperativ. Aufgrund dessen,
was Jesus getan hat, sollen wir glauben und uns zu Gott bekehren.
Wichtig ist aber, dass Gott uns nicht aufgrund Imperative rechtfertigt, sondern aufgrund eines
tatsächlichen Geschehens. D.h. wir werden nicht aufgrund persönlicher Verdienste vor Gott gerecht,
auch aufgrund unserer Glaubensstärke, sondern indem wir für wahr halten, dass Christus für uns am
Kreuz gestorben ist. Er hat allen Imperativen Gottes vollkommen gehorcht und ist der einzige, der
gerecht vor Gott ist. Wenn wir vom ganzen Herzen glauben, dass er an unserer Stelle gestorben ist,
dann spricht uns Gott gerecht.
Der dreifache Gebrauch des Gesetzes
politischer Gebrauch: dient als normatives Kriterium für die gerechte Gestaltung eines Gemeinwesens.
Das Gesetz wirkt hier als Riegel gegenüber der bösen Tat
überführender Gebrauch: dient der kritischen Überprüfung der eigenen Lebensführung. Gottes Gebot
begegnet so dem Menschen als Spiegel, indem er sich selbst erkennt.
ermunternder Gebrauch: dient der Freiheit eines Christenmenschen, die sich in der Liebe zu Gott und
dem Nächsten zeigt. Gottes Gebot erscheint hier als Regel, nach der der Glaubende lebt:
„Die Liebe ist des Gesetzes Erfüllung“
+: Ansporn für unser Handeln
-: Grenze für unser Handeln