Klausur Sozialpsychologie
• Kommen wir als fertige soziale Menschen auf die Welt?
Nein. Der Mensch ist ein Instinktreduziertes Wesen. Reize werden ausgelöst und laufen stets
automatisch, aber die reichen nicht aus, um Lebensweise zu regeln. Es sind nur noch
Instinktreste vorhanden und die reichen nicht aus um sich in der Umwelt zurechtzufinden. Der
Mensch ist auf eine soziale Daseinsform angewiesen, aber die muss er erst erlernen. Den Prozess
in welchem der Mensch in der Gesellschaft handlungsfähig ist bezeichnet man als Sozialisation.
Sozialisation- ein Prozess, durch den in wechselseitiger Interdependenz zwischen der
biopsychischen Grundstruktur individueller Akteure und ihrer sozialen und psychischen Umwelt
relativ dauerhafte Wahrnehmungs-, Bewertungs- und Handlungsdispositionen auf persönlicher
wie auf kollektiver Ebene entstehen. Erlernen der Wert- und Normvorstellungen, Ausbildung von
Einstellungen, Übernahme von sozialen Rollen, Formierung des Gewissens.
• Mensch als soziales Wesen Kombination von sozialen und biologischen Faktoren;
Startbedingungen für Soziokulturelle Entwicklung?
Wechselwirkung von Biologischen, Psychischen, Soziokulturellen Entwicklungen und Ökologie.
Das Besondere and der Entwicklung von homo sapiens ist das gleichzeitige Auftreten zahlreicher
Merkmale. Weitergabe der DNA-Information, Biologische Entwicklung bis zum Menschen und
Zusammentreffen von aufrechtem Gang, Handfertigkeit und Gehirnwachstum. Das alles führt zu
Entstehung neuer Möglichkeiten (Werkzeuge, Gegenstände+, Kultur).
• Welche dieser psychischen Kompetenzen dienen als Motor der soziokulturellen
Entwicklung?
3 Faktoren: Gegenstände+, Vorstellungen und Verschachtelte Szenarien. Die Entwicklung der
Gegenstandsbezüge setzt die Fähigkeit voraus, mit mentalen Repräsentationen zu operieren
(Vorstellungen bilden, in Verschachtelten Szenarien und komplexen Zusammenhängen denken,
zu planen, sich in einen Möglichkeitsraum zu bewegen, sich mit anderen über Erfahrungen und
Vorstellungen auszutauschen...). Es entsteht Unabhängigkeit vom nur Konkreten und Faktischen
(neue Möglichkeiten).
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• Sozialer Einfluss
Unter sozialem Einfluss versteht man die Wirkung einer Person oder einer Personengruppe auf
die Wahrnehmungen, auf die Gefühle und Gedanken (Einstellungen, Überzeugungen,
Meinungen, Werte), auf das Verhalten und das Handeln einer anderen Person bzw.
Personengruppe. Dabei kann die Wirkungsquelle eine tatsächlich anwesende, eine implizit
anwesende oder nur eine vorgestellte Person sein. Je nach Art des zugrunde liegenden Motivs
unterteilt man in normativen und informativen Einfluss.
• Einflussarten
Die nicht beabsichtigte (unbewusste) Einflussnahme, der Einfluss von Mehrheiten, der Einfluss
von Minderheiten, der normative Einfluss, die Bewusste und absichtliche Einflussnahme, der
informative Einfluss.
,Informativer Einfluss- beruht drauf, dass man die Informationen, die man von anderen erhalten
hat, als Hinweis auf die Realität akzeptiert. “ Das was alle machen ist gut.” (Prinzip der sozialen
Bewährtheit) (Studie Präsentation)
Normativer Einfluss- beruht drauf, dass man mit den positiven Erwartungen von anderen
konform gehen möchte; Menschen vermeiden es, sich so zu verhalten, dass dies zu sozialer
Bestrafung oder Ablehnung führen wird. Führt zu konformen Verhalten aufgrund normativen
Drucks. (Studie Präsentation)
• Einfluss von Minderheiten (Einfluss von Mehrheiten in Präsentation durchlesen)
Steigt mit der Konsistenz ihrer Position, der Große der Minderheit, dem zügigen Gewinnen von
“Überläufern”, der Qualität ihrer Argumente und dem Vermeiden von Wiederständen.
Konsistenz- sind Minderheiten in ihrem Verhalten bzw. Ihrer Meinung wenig konsistent, so sink
ihr Einfluss. Minderheiten beeinflussen indirekt und langfristig, indem sie zum Nachdenken
anregen.
Größe- Einfluss steigt mit der Größe
Zügiges Gewinnen von Gleichgesinnten- Je mehr Mitglieder der Mehrheit sich der Minderheiten-
Meinung anschließen, desto bedeutender wird deren Einfluss.
Starke Argumente- Einfluss teigt mit der Qualität ihrer Argumente. Die Aussagen sollen sowohl
zum Nachdenke anregen als auch systematischer Verarbeitung standhalten.
Vermeiden von Wiederständen- Die Chancen, Aufmerksamkeit der Mehrheit zu erhalten steigen,
wenn die Argumente originell und spannend verpackt, zugleich aber mit gemäßigtem Auftreten
kombiniert werden.
• Elaboration Likelihood Model (im Internet durchlesen)
• Nudging Strategie
Nudge- ein Begriff der Verhaltensökonomik
Wie kann man Menschen zu einer Bereitschaft bringen.
Menschen verhalten sich nicht immer vernünftig, Entscheidungen sind oftmals rational begrenzt.
(wir sind zu wenig bewusst)
Durch Appelle. Empfehlungen, Gebote/Verbote sind Menschen nicht genügend wirksam zu
richtigem Verhalten zu bewegen. (wenn jemand sagt schnall dich an bis hin zu Gesetzen-
Anschnallpflicht. Dann hat der Mensch aus Autorität und Gehorsamkeit das gemacht, aber nicht
aus Einsicht).
Da menschliches Verhalten in hohem Maße kontextabhängig ist, sind Kontexte so zu gestalten,
dass sie zu Verhaltensweisen führen, die das Wohl von Individuen und Gemeinschaft fördern.
Wie wird Nudging realisiert? Durch die Gestaltung von Kontexten, die Impulse beinhalten, die
Menschen bereitwillig aufnehmen, weil sie ihre Lust am Spielen, an Wettbewerben und sozialen
Vergleichen stimulieren oder weil sie ihre Ich- Verteidigungsfunktion aktivieren. Gestaltung von
Kontexten die den Menschen die Entscheidungsfindung vereinfachen (Voreinstellungen-
Eingrenzung von Entscheidungsräumen und Wahlmöglichkeiten). Man arbeitet mit Kontexten,
, die uns leicht fallen und uns Spaß machen. Wir werden mit einer Lösung bzw. fertigen
Entscheidung konfrontiert, die wir nur noch aufnehmen brauchen, ohne darüber nachzudenken.
Libertärer Paternalismus- die Stups Richtung hat das Wohl der Menschen im Blick, aber wir
können uns frei entscheiden ob wir das gute machen wollen oder nicht. Neues Verhalten wird
allmählich zu Norm (Lernen durch Konditionierung und Imitation). Beispiele in der Folie
durchlesen.
Kritik: Negatives Menschenbild (wir sind zu dumm, faul und unfähig für unser Leben richtige
Entscheidungen zu treffen)
Nudging ist Verstärkung des oben benanntes Problems (man sollte Menschen befähigen
bessere Entscheidungen zu treffen)
Irrationalität des Menschen kann auch anders interpretiert werden (sinnhaft und
intelligent)
Paternalismus als Manipulation und Instrumentalisierung (einige wenige entscheiden was
gut für alle ist)
Verfassungswidrig (verstoßen gegen demokratische Grundprinzipien)
• Manipulation Bestimmungskriterien
Manipulation bedeutet im eigentlichen Sinne “handhabung”. In der Psychologie, Soziologie und
Politik bedeutet sie die gezielte und verdeckte Einflussnahme, also sämtliche Prozesse, welche
auf eine Steuerung des Erlebens und Verhaltens von Einzelnen und Gruppen zielen und diesen
verborgen bleiben sollen. (ohne dass die andern davon was mitbekommen)
Der Beeinflussende beeinflusst andere Personen zu seinem eigenen Vorteil, Einflussmethode
wählt, die für anderen nicht durchschaubar sind, den anderen das subjektive Gefühl gibt, sich
frei entscheiden zu können und eine abwägende Entscheidung der anderen nicht fördert,
sondern möglichst unterdrückt.
Genetische Manipulation und Beeinflussung der Reaktionsbreite (einseitige, intensiv
wiederholte Information zum Beispiel Nachrichten) (durch Herbeiführen von Stress-Situationen
und durch Ausnutzung sensibler Phasen)
• Soziales Feld (zu viele Informationen)... Mechanismen die uns helfen mit zu vielen Daten
umzugehen? Wir werden in unserer Wahrnehmung unscharf, fehlerhaft?
Wie äußere Reize in einem Menschen wirksam werden hängt von zahlreichen Faktoren ab:
1. Überindividuelle Rahmenbedingungen (Politische und gesellschaftliche Bedingungen;
ökonomische und kulturelle; klimatische und geographische) (kann ich selbst nicht
beeinflussen)
2. Individuelle physische Faktoren (Nerven- und Hormonsystem; Geschlecht, Konstitution,
Vitalität, Attraktivität; Genetische Dispositionen, Reflexe...)
3. Individuelle psychische Faktoren (Neuronale Netze, Lernfähigkeit, Intelligenz; Selbstkonzept,
Selbstwertgefühl, Selbstwirksamkeit; Einstellungen, Werte, Motive, Ziele, Adaptationen...)
4. Situative Faktoren (Sozialer und zeitlich-räumlicher Kontext; aktuelle Gedanken, Gefühle,
Bedürfnisse, Erwartungen, Absichten; aktuelle körperliche Zustände...)