, SOZIALPSYCHOLOGIE
1. S E M E S T E R
E I N F Ü H R U N G 1. Was ist Sozialpsychologie?
2. Forschungsmethoden**
2.1 Unterscheidung: Messfälle
2.2 Unterscheidung: Messzeitpunkt
2.3 Begriffe
2.4 Empirische Untersuchung
2.4.1 Zirkuläres Verfahren
2.4.2 Hypothese
2.4.2.1 Definition
2.4.2.2 Entstehung
2.4.2.3 Merkmale
2.4.2.4 Null- und Gegenhypothese
2.4.3 Theorie
2.5. Beobachtung
2.5.1 Ethnografie
2.5.2 Dokumentenanalyse
2.6 Umfrageforschung
2.7 Experiment
2.7.1 Echtes Experiment
2.7.2 Quasi-Experiment
2.8 Methodenartefakte
2.4.1 Soziale Erwünschtheit & Selbstdarstellung
2.4.2 Akquiszenz & Antworttendenzen
2.4.3 Aufforderungsgehalt der Situation
2.4.3.1 Unsystematische Verzerrung
2.4.3.2 Systematische Verzerrung
2.4.4 Versuchsleitereffekte
2.4.4.1 Unbewusste Signale
2.4.4.2 Rosenthaleffekt
2.9 Gütekriterien
, EINFÜHRUNG
1. Was ist Sozialpsychologie?
Sozialpsychologie ist der Versuch, zu verstehen und zu erklären, wie die Gedanken, Gefühle und
Verhaltensweisen von Personen durch tatsächliche, vorgestellte oder implizite Anwesenheit
anderer Menschen beeinflusst werden. Sie erforscht das Erleben und Verhalten von Menschen in
Interaktion mit ihrer sozialen Umwelt. Gegenstand ist zum einen das Individuum alleine und
zum anderen der Einzelne im Kontext der Gruppe.
Viele Befunde der Sozialpsychologie sind plausibel.
Aber: Häufig wäre das Gegenteil genauso plausibel.
Wissenschaftliche PSychologie versucht Aussagen mit geeigneten Methoden daraufhin kritisch
zu überprüfen, ob sie wahr oder falsch sind (= Methodenlehre; Entwicklung von Verfahren zur
Messung menschlicher Eigenschaften).
Ergebnisse sollen objektiv gültig, d.h. Unabhängig von der subjektiven Geltung sein.
Ziel ist aber nicht nur die objektive Beobachtung von Verhalten, sondern die Prüfung von
Theorien über die Ursachen dieses Verhaltens.
2. Erhebungsmethoden/Forschungsmethoden
2.1 Unterscheidung: Messfälle
Qualitative Studie Quantitative Studie
Studien, in denen bewusst nicht-strukturierter Studien, bei denen an relativ großen und
Weise zu relativ wenig Fällen umfassendes möglichst repräsentativen Sitchproben
verbales, visuelles und/oder ausiovisuelles (Umfrageforschung) oder unter
Datenmaterial erhoben wird und interpretativ kontrollierten Bedinungen
ausgewertet, um auf dieser Basis den (Experimentalforschung) numerische
Untersuchungsgegenstand im Kontext Messwerte erhoben und statisch
detailliert zu beschreiben sowie Hypothesen ausgewertet werden, um theoretisch
und Theorien zu entwickeln. begründete Hypothese zu prüfen.
Einzelfälle ausführlich untersuchrn Möglichst viele Ergebnisse bekommen und
„Was hat Ihnen an dieser Studie am Besten gefallen?“ (Offene Frage) statisch
„Wie würdenauswerten
sie die Preise für Eiscreme im Vergleich mit
Konkurrenzprodukten erinschätzen: höher, etwa gleich, niedriger.
Experteninterviews Umfrage
Beobachtung Experiment
2.2 Unterscheidung: Messzeitpunkt
Längschnittstudie Querschnittstudie
Untersuchungsdesigns mit Unterschungsdesigns mit nur einem
Messwiederolungen, bei denen dieselben Messzeitpunkt.
Studienteilnehmenden über mehr oder
minder lange Zeiträume hinweg Im Februar 2020 einmalig eine Umfrage mit 1000
Teilnehmern durchführen, um die Meinung deutscher
wiederholt untersucht werden. Rentenpolitik zu erfahren.
Im Februar 2020 einmalig eine Umfrage mit 1000 Teilnehmern
durchführen, um die Meinung deutscher Rentenpolitik zu
erfahren. Im Februar 2021 wiederholt man die Umfrage
nochmal an derselben Stichprobe (Panelstudie) und vergleicht
die Ergebnisse. Hat sich die Meinung verändert?
, EINFÜHRUNG 2. Erhebungsmtehoden
2.3 Begriffe
Unabhängige Variable (UV) | Ursache Abhängige Variable (AV) | Wirkung
Variable, die ein Wissenschaftler systematisch Variable, von der man erwartet, dass sie sich
verändert (manipuliert), um ihren Einfluss auf in Abhängigkeit von den Veränderungen der
eine oder mehrere abhängige Variablen zu unabhängigen Variable verändert.
untersuchen.
A. In einem Experiment wird in einer Schulklasse die Stundeneinteilung verändert. Daraufhin werden die Leistungen der
SchülerInnen über einen längeren Zeitraum hin beobachtet und gemessen. Die Stundeneinteilung ist in diesem Fall die
unabhängige Variable, die abhängige Variable ist die Leistung der Schüler B. In einem Raum wird die Temperatur verändert.
Personen in diesem Raum geben an, wie wohl sie sich bei den unterschiedlichen Temperaturen fühlen. Die Raumtemperatur
ist hierbei die unabhängige Variable. Die abhängige Variable ist das angegebene Wohlfühlbefinden der Befragten.
UV = Ursache, AV = Wirkung | Abstufungen UV verändern systematisch AV | aus Veränderung UV folgt Veränderung AV
Operationalisierung Prädiktor und Kriterium
Art und Weise, mit der in einer bestimmten Im Zusammenhang mit Korrelationen wird
Studie ein theoretisches Konstrukt In eine mess- häufig von Präsiktor („Vorraussager“) statt
bare abhängige Variable oder eine manipulier- UV und Kriterium statt AV gesprochen.
bare unabhängige Variable überführt wird.
Z.B. Hilfsbereitschaft – Woran kann man das messbar machen? Versuchspersonen
Wenn jemand Geld spendet, ist er nicht gleiches hilfsbereit. Es Auch VPNs, Proband, Befragte = Person, die an
kann auch Leute geben, die kein Geld haben, deshalb nichts
spenden können, und trotzdem hilfsbereit sind.
einer psychologischen Studie teilnimmt.
Stichprobe Quotenstichprobe
Auswahl einer Teilmenge aus der Population = keine Zufallsproben sondern beruhen auf einer
(Grundgesamtheit) durch Stichprobenziehung bewussten Auswahl an Zielpersonen. Zum Beispiel
(Unterteilung in Quoten- und Zufallsstichprobe) werden Stichproben noch in Töpfen nach
Zufallsstichprobe Geschlecht, damit sichergestellt werden kann, dass
Zufallspersonen basieren auf keiner auf jeden Fall die verschiedenen Geschlechts-
bewussten Auswahl. Merkmale gleichmäßig abgedeckt sind.
Repräsentativität Konfident
Die Repräsentativität einer Stichprobe gibt an, wie = „Komplize“ bzw. Mitarbeiter des Versuchsleiters,
gut/unversehrt die Merkmalszusammensetzung in bei Demos sich scheinbar um einen weiteren
der Stichprobe die Merkmalszusammensetzung in Versuchsteilnehmer handelt, der in Wirklichkeit
der Population widerspiegelt. Sie ermöglicht aus jedoch eine genau vorgeschriebene Rolle im
einer kleinen Stichprobe aussagen über wesentlich Experiment spielt.
größere Menge zu treffen. Es ist z.B. Ungünstig
Stichproben nur in reichen Gegenden, nur bei
Rentnern, nur Freunde oder nur studierenden zu Korrelation
tätigen – wäre nicht repräsentativ, weil die Beziehung zwischen zwei oder mehreren
Population nicht berücksichtig ist. Merkmalen. Zum Beispiel der Zusammenhang
zwischen Körpergröße und Körpergewicht,
Intelligent und Schulleistung, Attraktivität und
Berufserfolg. Sie wird durch den
Korrelationskoeffizienten „r“ beschrieben, der
zwischen -1 und +1 liegen kann. Die Beziehung
muss keine kausale Beziehung sein:
Manche Elemente eines Sytsmes beeinflussen
sich gegenseitig nicht oder Zufall.