Geschichte Jugend im Nationalsozialismus 17.01.2021
Quelle: Jugend im Nationalsozialismus | Geschichte – MrWissen 2go Geschichte:
https://www.youtube.com/watch?v=iraKtSfVgFk
Wenn man eine Gesellschaft, ein Land grundlegend und dauerhaft verändern will,
muss man bei Kindern und Jugendlichen anfangen. Dann muss man der
heranwachenden Generation beibringen, sich so und so zu verhalten und auf eine
bestimmte Art zu denken. Sind die jungen Leute erwachsen, bringen sie ihren
Kindern wieder das bei, was sie selbst gelernt haben.
Wie kam es zur Hitlerjugend?
Als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kommen, fangen sie sofort an, die
Nazi-Ideen in jeden jungen deutschen Kopf einzupflanzen. Sie setzen nicht so sehr
auf die Schule, denn die Schule ist eine schwerfällige Behörde. Es gibt viele Lehrer,
die nicht weltanschaulich zuverlässig sind. Also im Sinne der Nazis. Außerdem ist die
Schule allgemein bei Schülern nicht immer beliebt. Wenn also ein Lehrer erzählt,
dass Adolf Hitler toll ist, ist das nicht das überzeugendste Argument. Deshalb setzten
die Nazis bei Jugendvereinen und -verbänden an. Ihr Werkzeug zur Erziehung der
Jugend wird die Hitler-Jugend HJ.
Die HJ wird zur Staatsjugendorganisation
Die HJ gibt es seit 1926. Sie ist die Jugendbewegung der nationalsozialistischen
Deutschen Arbeiterpartei NSDAP. In der Weimarer Republik ist sie eher
unbedeutend, aber als die Nazis 1933 an die Macht kommen, verbieten sie alle
anderen Jugendverbände und -vereine. Die HJ wird die Staatsjugendorganisation.
Am 01.12.1936 wird sogar das Gesetz über die Hitler-Jugend beschlossen. Darin
heißt es: „Von der Jugend hängt die Zukunft des deutschen Volkes ab. Die gesamte
deutsche Jugend muss deshalb auf ihre künftigen Pflichten vorbereitet werden.“ Und:
„§1: Die gesamte deutsche Jugend innerhalb des Reichsgebietes ist in der Hitler-
Jugend zusammengefasst. §2: Die gesamte deutsche Jugend ist außer in Elternhaus
und Schule in der Hitler-Jugend körperlich, geistlich und sittlich im Geiste des
Nationalsozialismus zum Dienst am Volk und zur Volksgemeinschaft zu erziehen.“
Also, es wird Pflicht, zur HJ zu gehen.
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Aktivitäten in der HJ
Fast 9 Mio. Jugendliche sind vor dem 2. Weltkrieg bei der HJ. Die vereinnahmt ihre
Mitglieder stark. In der Woche trifft man sich 3-4 mal. Zu Heimabenden, auf denen
man die Nazi-Ideen eingetrichtert bekommt. Z.B. hört man Radiosendungen, die
speziell für dir Jugendliche gemacht werden. Man bereitet aber auch gemeinsame
Aktionen vor. Man trifft zu Paramilitärischen Übungen. Also zu Marschübungen und
Geländespielen, bei denen man lernt, zu köpfen und als Gruppe zu funktionieren.
Gemeinsam fährt man u Treffen, wo feierliche Paraden abgehalten werden. das
bestärkt die HJler darin, zu einer großen, bedeutenden Bewegung zu gehören. Man
treibt viel Sport, macht Ausflüge und fährt ins Zeltlager.
Der Konflikt zwischen Jung und Alt
Über allem steht immer der Gedanke der Gemeinschaft. Der Volksgemeinschaft.
Was die Hitler-Jugend so treibt kommt nicht aus dem Nichts. Die Nazis bauen auf
Entwicklungen auf, die es schon während der Weimarer Republik gibt. Z.B. in der
Wandervogel-Bewegung. Eine Bewegung, die Gemeinschaftssinn, das Leben in der
Natur, die körperliche Fitness in den Vordergrund stellt. Hier finden junge Menschen
einen Ausweg aus dem ewigen Konflikt zwischen Jung und Alt, den es schon seit der
Steinzeit gibt. Seit dem Beginn des 20.Jahrhunderts werden Generationenkonflikte in
Deutschland immer heftiger. Also noch vor dem 1. Weltkrieg in der Kaiserzeit. Die
Jungen fühlen sich von der starren Gesellschaft eingeengt. Es gibt Regeln und
Traditionen, die verhindern, dass sich junge Menschen selbst verwirklichen können.
Deshalb suchen sie nach dem echten Leben, nach Vorbildern, nach Gemeinschaft.
Das echte Leben findet draußen in der Natur, auf dem Feld statt. Für die Eltern
zählen Nützlichkeit und Vernunft. Die Jungen setzten dem Wahrhaftigkeit und
Gefühl, Begeisterungsfähigkeit entgegen. Hingabe und Pflichtbewusstsein spielen
eine wichtige Rolle. Dann kommt der 1. Weltkrieg und gerade die Jungen gehen für
das Vaterland in den Tod. Nach dem Krieg ist die Gesellschaft immer noch erstarrt.
Vor allem die Jüngeren haben spätestens ab der Weltwirtschaftskrise keine guten
Perspektiven mehr. Viele fühlen sich verraten und verkauft, als ob sie in einer
Sackgasse wären.
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