1 Führung und Management
„Die Begri e Führung und Management können grundsätzlich synonym verwendet werden. Bei
genauerer Untersuchung dessen, was Führung bzw. Management ausmacht, erscheint es
allerdings sinnvoll, personenbezogene Aspekte und sachliche Aspekte der Führung zu
di erenzieren. Dem folgend bezeichnet der Begri Unternehmensleitung das Management im
sachlichen Bereich und das sogenannte Leadership die Unternehmensführung unter
personenbezogenen Aspekten.“
Auszug aus: onlineplus. „hsfolp_M001_L3_Unternehmensfuehrung_v2.0.“ Apple Books.
Die grundlegende Aufgabe der Unternehmensführung wird als originäre Führungsaufgabe
bezeichnet und besteht darin, für einen störungsfreien Ablauf aller betrieblichen Prozesse zu
sorgen & wird deshalb auch Harmonisierungsfunktion der Führung genannt.
Aus der originären Führungsaufgabe leiten sich sog.
Derivate Führungsaufgaben ab, die sich in Leitung
und Führung einteilen lassen.
Unternehmensleitung (sachlich-rationale Dimension)
-> Zielsetzung, Planung, Durchführung, Kontrolle
Führung (sozio-emotionale Dimensionen)
-> personenbezogene Aspekte, Delegieren,
motivieren, Personalentwicklung
Wesentliches Merkmal der Führung ist also das
arbeitsteilige Problemlösungsverfahren.
Führungstechnische Betrachtungsweise des Managements im Vordergrund:
Elemente der Führung sind Institution, Funktion, Prozess.
Zwischenmenschliche Beziehungen der Führungssituationen im Vordergrund:
Individualperspektive -> Persönlichkeitsmerkmale, individuelle Zielsetzungen, Karriere &
Betriebsklima
Dualperspektive -> vielfältige Beziehungen im Vorgesetzten-Untergebenen-Verhältnis, welches
durch den Führungsstil maßgeblich beein usst wird
Kollektivperspektive -> sozio-kulturelle Umfeld, hoch di erenzierte Interaktionen zwischen den
am Führungsakt beteiligten und ihrem sozialen Umfeld
1.1 Managementebene
Führung auf unterschiedlichen Hierarchiestufen
Die Gesamtheit der Führungskräfte umfasst alle leitenden Instanzen mit Entscheidungs- und
Weisungskompetenzen.
Es werden zwischen drei Führungsebenen di erenziert:
Oberste Führungsebene (Top-Management)
- Vorstand, Geschäftsleitung
Mittlere Führungsebene (Middle-Management)
- Abteilungsdirektoren, Werksleitungen
Untere Führungsebene (Lower-Management)
- Verantwortung für ausführende Stellen, Büroleiter, Werkmeister
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, 1.2 Führungsfunktionen und Managementprozess
Funktionale und Prozessuale Aspekte des Managements
Das Management als Funktion umfasst alle zur Lenkung einer Unternehmung notwendigen
Aufgaben, die nicht reine Ausführungstätigkeiten darstellen.
Allgemein werden hierunter die Funktionen Planung, Entscheidung, Anordnung und Kontrolle
subsumiert.
De nition
„Planung ist ein systematisch-methodischer Prozess des Erkennens und Lösens zukünftiger
Problemstellungen.“
Auszug aus: onlineplus. „hsfolp_M001_L3_Unternehmensfuehrung_v2.0.“ Apple Books.
Charakterisierung des Begri s „Planung“:
- dient einer zieladäquaten Beherrschung zukünftigen Geschehens
- Ist zukunftsbezogen und beruht auf Prognosen, die mit Unsicherheit behaftet sind
- Ist rational, d.h. bewusstes, zielgerichtetes Denken und methodisch-systematisches Vorgehen
dominieren im Gegensatz zum intuitiven handeln oder zu sogenannten Ad-hoc Entscheidungen
- Ist ein komplexer, mehrstu ger Denk- & Informationsprozess ohne de nitiven Beginn und
Abschluss
Entscheidung
- Auswählen der Handlungsalternativen, die realisiert werden sollen
- Mit ihr erfolgt de nitive Zuteilung der zur Verfügung stehenden Ressourcen
Anordnung
- hat Bedeutung bei Realisierung geplanter Maßnahmen
- Übertragung von Aufgaben
Kontrolle
- abschließender Teil der Managementfunktionen
- Erzielte Ergebnisse müssen mit den geplanten Größen verglichen & kontrolliert werden
- Geht nicht nur um nales Gegenüberstellen von geplanten und realisierten Zielen
- Der gesamte Prozess ist zu überwachen um geg.falls gegensteuern zu können
Typischerweise umfasst der Managementprozess die Prozessstufen Analyse, Planung,
Durchführung und Kontrolle.
1.3 Managementzyklus
Erweitere Phasenstruktur des Managementprozesses
Der Managementzyklus beschreibt mit seiner Phasenfolge formal den Grundaufbau von
Führungsentscheidungen.
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, Zielbildungsprozess
- Verkopplung des gesamten Unternehmensprozess
- Basis im betrieblichen Steuerungsprozess
- bereits im Zielbildungsprozess ist Wahl eines Zieles mit Konsequenzen für folgende Prozesse
verbunden
Problemanalyse
- Problem ist generell eine Abweisung der angestrebten Soll-Zustände von der gegenwärtigen
oder zukünftigen Realität
- Zur Erkennung eines Problems gehören Zerlegung, Abgrenzung & Strukturierung des Problems;
Feststellung von Lösungsbedingungen; Detailanalyse der Problemursache; Aufzeigen von
Ansatzpunkten für folgende Suche nach Problemlösungsalternativen
Alternativensuche
- Handlungsmöglichkeiten identi zieren, die geeignet erscheinen, das betre ende Problem zu
lösen
Prognose
- nötig um Eignung der Handlungsalternativen zu beurteilen
- Es werden Wirkungsprognosen erstellt, die der Frage nachgehen, welche Konsequenzen bei
der Verwirklichung der versch. Handlungsalternativen zu erwarten sind
Bewertung
- Aussagen der Prognosen Eren auf ihre Zielwirksamkeit hin verglichen
- Schrittweise werden die zugrundeliegenden Ziele in Bewertungskriterien umgesetzt, deren
relative Bedeutung zueinander umgesetzt
Entscheidung
- Resultat der Bewertung und einer Gegenüberstellung der bewerten Alternativen
- Endgültige Auswahl der Problemlösungsvorschläge
Durchsetzung
- Tätigkeitskomplex, der zur Minimierung etwaiger Durchsetzungsschwierigkeiten dient
Realisierung
- Umsetzung der geplanten Handlungen, obliegt schwerpunktmäßig den ausführenden Organen
Kontrolle
- Soll-Ist-Vergleich, schließt aber auch eine Abweichungsanalyse mit ein
Abweichungsanalyse
- Ursachen für etwaige Soll-Ist-Abweichungen müssen untersucht werden
- Fortlaufende Kontrolle um frühzeitig steuernd eingreifen und regulieren zu können
Dieser Managementzyklus weist ineinander geschachtelte, untergeordnete Managementzyklen für
verschiedene Organisationseinheiten auf unterschiedlichen Hierarchiestufen auf.
- sämtliche auftretende Phasen Bilder/enthalten zielbezogenen Aktivitäten, wodurch die
verfolgten Ziele die zentrale Leitgröße des Managementzyklus darstellt
- Mit Ausnahme der Kontrolle, der Abweichungsanalyse und der Lageanalyse im Rahmen der
Problemerkenntnis sind die Phasen zukunftsgerichtet.
- Fast alle Phasen (außer Realisation) stellen reine Informationsprozesse dar
- Die Phasengliederung stellt eine logisch-genetische Folge von Teilprozessen dar, die nicht
immer linear, sondern eher zylklisch ablaufen
- Die dargestellte Phasenfolge kann als Makrostruktur des Führungsprozesses bezeichnet
werden, die sich als Mikrostruktur innerhalb der einzelnen Phasen teilweise oder vollständig
wiederholt. D.h. dass sich jede Phase in Unterphasen zerlegen lässt, die formal den gleichen
Aufbau wie das Gesamtschema aufweisen.
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