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Zusammenfassung Einführung in die Sprachwissenschaft

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Dies ist eine Zusammenfassung des gesamten Prüfungsstoffs für "Einführung in die Sprachwissenschaft"

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  • Kapitel 1,2,3,4,5,6
  • March 17, 2021
  • 70
  • 2020/2021
  • Summary
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Zusammenfassung Sprachwissenschaften


Phonetik
Artikulation der Konsonanten:




Die Spalten bezeichnen die Artikulationsorte, die Zeilen die Artikulationsarten. In einer Zelle steht links
die stimmlose Variante eines Lauts [t] und rechts die stimmhafte [d].

Obstruenten: Eine Lautklasse die Paare von stimmhaften und stimmlosen Varianten bildet

Plosive und Frikative können stimmhaft oder stimmlos sein.
Nasale Laterale und Vibranten sind immer stimmhaft



Artikulationsarten:
Folgende Arten der Artikulation können im Deutschen unterschieden werden:

Plosive (Verschlusslaute): Sie werden gebildet, indem der Mundraum völlig blockiert und dann
wieder geöffnet wird (vgl. [p], [b] etc.). Die Luft staut sich hinter dem Hindernis und erzeugt dann
beim Entweichen ein kleines Explosionsgeräusch.

Frikative (Reibelaute): Sie sind Konsonanten, die mit einer Verengung des Luftstroms im Mund- oder
Rachenraum produziert werden. Die durch diese Verengung gepresste Luft wird in Turbulenzen
versetzt, die als Reibegeräusch wahrgenommen werden (vgl. [f], [v] etc.).

Nasale: Sie werden, wie die Plosive, mit vollständigem Verschluss im Mundraum gebildet (im
Deutschen [m], [n] und [ŋ]). Allerdings kann die Luft bei Nasalen durch die Nase entweichen: Das
bewegliche Velum (der weiche Gaumen) wird gesenkt und gibt die Passage durch die Nasenhöhle
frei.

Laterale (Seitenlaute): Bei ihnen wird der Mundraum nur in der Mitte verschlossen und die Luft kann
an einer oder beiden Seiten entweichen. Das Standarddeutsche kennt nur den Lateral [l].

Vibranten (Zitterlaute): Sie werden durch Vibrationen eines flexiblen Artikulationsorgans erzeugt. Die
Zungenspitze (apex) oder das Zäpfchen (uvula) werden mehrmals (bei trills) oder nur einmal (bei
flaps) gegen die Alveolen bzw. die Hinterzunge geschlagen. Im Deutschen wird sowohl das apikale [r]
(»gerolltes Zungenspitzen-r«) als auch das uvulare [ʀ] realisiert.

,Eine weitere Konsonantenklasse bilden die Affrikaten. Sie sind Kombinationen aus einem Plosiv und
einem Frikativ, die am gleichen Artikulationsort gebildet werden. Sie sind – phonetisch gesehen –
jedoch Konsonantenkombinationen (Cluster) und keine Einzelkonsonanten. Im Deutschen zählen
dazu z.B. das [pf] in Pferd, das [ts] in Zeit und Katze oder das [tʃ] in Matsch.



Artikulationsorte:
bilabial: Mit beiden Lippen wird ein Verschluss oder eine Verengung gebildet. Im Deutschen werden
an dieser Stelle zwei Plosive ([p] und [b]) und der Nasal [m] realisiert.

labiodental: Die Unterlippe bildet eine Verengung an den oberen Schneidezähnen. Im Deutschen
sind die beiden Frikative [f] und [v] labiodental.

Bilabiale und labiodentale Laute werden zur Klasse der Labiale zusammengefasst.

dental: Die Zungenspitze bildet direkt hinter den Schneidezähnen einen Verschluss oder eine
Verengung. Im Deutschen findet dies jedoch keinen Gebrauch, denn Konsonanten werden am
Zahndamm gebildet.

alveolar: Die Behinderung des Luftstroms erfolgt am Zahndamm. An dieser Stelle werden im
Deutschen die meisten Konsonanten gebildet.

postalveolar: Diese Artikulationsstelle wird in älteren Darstellungen auch palato-alveolar genannt.
Im Deutschen werden hier die beiden Frikative [∫] (wie in schenken und Spiel) und [ʒ] (wie in Genie
und Garage) gebildet.

palatal: Am harten Gaumen wird zunächst der stimmlose Frikativ [ç] gebildet. Außerdem kann in
Wörtern wie Boje, tja oder ja der stimmhafte Frikativ [ʝ] produziert werden.

velar: Am weichen Gaumen werden die zwei Verschlusslaute [k] und [g] sowie der Frikativ [x]
gebildet. [x] steht nach hinteren Vokalen wie in Buch und hoch. Der weiche Gaumen ist schließlich
die Artikulationsstelle des Vernalnasals [ŋ] (z.B. in singen und Tango). Orthographisch entspricht dem
Vernalnasal im Regelfall die Kombination <ng>.

uvular: Neben dem bereits erwähnten Frikativ [χ] wird an der Uvula auch eine frikative stimmhafte r-
Variante [ʁ] produziert, z.B. in Karren. Daneben ist auch die Realisierung von <r> als uvularer Vibrant
[ʀ] möglich.

glottal: In der Glottis wird zum einen der Verschlusslaut [ʔ] gebildet, zum anderen der Frikativ [h].
Dieser Laut wird durch eine Verengung in der Stimmritze produziert, die eine Art Hauchgeräusch
verursacht. Im supraglottalen Raum wird dagegen der Luftstrom bei [h] nicht behindert. Glottale
Laute werden auch als Laryngal bezeichnet.




Graphematik & Schriftsystem – Zusammenfassung
Das Schriftsystem ist die im graphischen Medium realisierte Variante des Sprachsystems.
Das ist das System aller schriftbezogenen Regularitäten einer Sprache und der schriftlichen
Formen, die diesen Regularitäten entsprechen, d.h. das System aller prinzipiell möglichen
Schreibformen

,Jede alphabetisch verschriftete Sprache weist auf der untersten Komplexitätsstufe zwei
Beschreibungsebenen auf: die Phonem- und die Graphemebene.
Gegenstand der Phonologie sind die Grundeinheiten des Lautsystems und die Regeln zu ihrer
Verknüpfung, Gegenstand der Graphematik sind die Grundeinheiten des Schriftsystems und
die Regeln zu ihrer Verknüpfung.
 Es bietet sich an die Graphematik analog zur Phonologie aufzubauen.
 segmentale Graphematik
 Silbengraphematik
 lexikalische Graphematik
 syntaktische Graphematik


Graphematik vs Orthographie
Graphematik= Die Wissenschaft vom Schriftsystem einer Sprache
Orthographie = Ein Teilgebiet der Graphematik und die Lehre von der (amtlich) normierten
Schreibung der Standardsprache
 Zu unterscheiden ist also zwischen den theoretisch möglichen und den tatsächlich
realisierten Schreibweisen eines Wortes.
Die Graphematik erfasst die für ein Wort theoretisch möglichen Schreibungen, die
Orthographie legt fest, welche davon als korrekt zu gelten haben. Nur Letztere sind es, die
dem Schreiber als externe Normen vorgegeben werden.
<wal> oder <waal> oder <wahl> für /va:l/  <wal>
Das Verhältnis von Lautebene und Schriftebene (Phonologie und Graphematik)
Es gibt zwei verschiedene Hypothesen zur Beziehung zwischen Laut- und Schriftebene:
 Dependenzhypothese: besagt, dass die graphematische Form eines Wortes aus seiner
phonologischen Form ableitbar sei.
 Autonomiehypothese: besagt, dass die graphematische Form eigenen
Gesetzmäßigkeiten unterliegt und ohne Bezug zur Phonologie definiert werden muss. Dies
Schließt jedoch nicht aus, dass es gleichwertige Korrespondenzen zwischen den beiden
sprachlichen Ausdrucksformen gibt
Für unsere weiteren Ausführungen wird die Autonomiehypothese zugrunde gelegt.
Evidenz gegen die Ableitbarkeitshypothese
 Es gibt sehr systematische, eigenständige Schriftsystemprinzipien.
 Schriftsprachliche Formen (z.B. Dehnungszeichen, Worttrennung am Zeilenende)
können nicht vollständig aus ihrer lautlich realisierten Form abgeleitet werden  Es
gibt Fälle, die nicht ausschließlich lautsprachlich motiviert sind.

,  Es gibt sehr systematische, schriftsystembasierte Korrespondenzen, d. h. solche, die
aus der graphematischen Form die phonologische Form ableiten.
 Selektive Sprachstörungen, d.h. die schriftsprachliche Kompetenz ist gestört, die
lautsprachliche Kompetenz ist intakt.
Evidenz für die Ableitbarkeitshypothese
Das lautlich realisierte Sprachsystem ist
 phylogenetisch (sprachevolutionär)
 ontogenetisch (hinsichtlich des individuellen Spracherwerbs)
 logisch


Buchstabe - Graphem
Graphem = Die kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit des Schriftsystems der Sprache
Die Sequenz <sch> besteht aus 3 Buchstaben, stellt aber nur ein Graphem dar. (weitere Bsp.
sind <qu>, <ch>) Dies sind sog. Mehrgraphen. Mit dem Terminus Graph wird (analog zum
Phon) die schriftliche Realisierung eines Segments bezeichnet. Nur wenn es sich bei der
Realisierung um eine bedeutungsunterscheidende Einheit handelt, spricht man von einem
Graphem.
Allograph – Allophon
Allophone stellen unterschiedliche lautliche Realisierungen eines Phonems dar (z.B.
Zungenspitzen r vs. Zäpfchen r).
Analog zu den Allophonen spricht man von Allographen. Darunter fasst man die
schreibtechnischen Varianten eines Graphems.
 Druckbuchstaben vs. Schreibschrift
 Varianten einer graphematischen Form (z. B. Orthographie vs. Orthografie) = freie
Variation
 Groß- und Kleinschreibung = syntaktisch funktional
Graphem – Phonem Ebene
Das deutsche Grapheminventar:
Vokalgrapheme: <a>, <e>, <i>, <ie>, <o>, <u>, <ä>, <ö>, <ü>
Konsonantengrapheme: <p>, <t>, <k>, <b>, <d>, <g>, <f>, <w>, <s>, <ß>, <j>,
<h>, <m>, <n>, <l>, <r>, <qu>, <ch>, <sch>, <z>
<y>, <c>, <x>, <v> fehlen, da sie entweder nur in fremdsprachigen Wörtern oder Eigennamen
(y, c) vorkommen, nur in Kombination mit anderen Buchstaben (c) oder weil sie im
Kernwortschatz merkiert sind (v anstelle von f und x anstelle von chs)

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