- *Alle 3 Formen von Prävalenzen nennen und erklären + Inzidenz erklären.
- Punktprävalenz: Verhältnis gesund/ krank zu einem bestimmten Zeitpunkt
- 12- Monats- Prävalenz (Periodenprävalenz): wie viele Betroffene innerhalb eines definierten
Zeitraums
- Lebenszeitprävalenz: Wahrscheinlichkeit einmal im Leben zu erkranken
- Inzidenz: Neuerkrankte in einem definierten Zeitraum
- *Was ist die multimethodale Diagnostik nach Döpfner? Nenne die 6 Ebenen!
Ist eine anspruchsvolle Methodik der psychologischen Diagnostik zur Absicherung der Befunde auf
verschiedenen Ebenen mit unterschiedlichen Merkmalen.
= klinisches Urteil, Eltern-, Lehrer, Selbsturteil, Beobachtung, Testleistung
- Was ist die multiaxiale Diagnostik nach Döpfner?
Anspruchsvolle Methodik der psy. Diagnostik zur Absicherung der Befunde auf versch. Ebenen mit
versch. Merkmalen
- Mehrebenendiagnostik: kognitiv, emotional, aktional, physiologisch
- Multimethodale Diagnostik: klinisches, Eltern-, Lehrer-, Selbsturteil, Beobachtung, Testleistung
- situationsspez. Diagnostik: Untersuchung, Familie, Schule, Gleichaltrige
- individualisierte Diagnostik: Zielerreichungsskalierung, Erfassung der Zielbeschwerden
- Behandlungsbezogene Diagnostik: Indikationsstellung, Verlaufskontrolle
- Welche Normen gibt es bzw. was ist „normal“?
- ideale Norm: normal ist, wer keine Beschwerden hat
- soziale Norm: wer lebt, wie die Gesellschaft es vorsieht
- statistische Norm: zur Mehrheit der Personen gehörig
- funktionelle Norm: normal ist, wer seine Aufgaben erfüllt
- Wie werden psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter definiert? Welche weiteren Kriterien
gibt es?
Eine psychische Störung ist dadurch charakterisiert, dass sie das betroffene Kind bzw. den
Jugendlichen darin beeinträchtigen, seine alterstypischen Entwicklungsaufgaben erfolgreich
bewältigen zu können.
- Weitere Kriterien: Abweichung von der Entwicklungsnorm; subj. Leidensdruck; Gefährdung der
Person
- ca 17-18% sind psy. krank (17% davon werden behandelt)
- Wie kann man die Entstehung psy. Störungen durch biopsychosoziale Schutz- und Risikofaktoren
erklären?
- biopsychosoziale Risikofaktoren: prä-, peri-, postnatal (prä am schwerwiegendsten)
- individuelle Vulnerabilität (hoch/ niedrig) hoch schlecht
- Kumulation von Risiken (hoch/ niedrig) hoch schlecht
- individuelle Resilienz (hoch/ niedrig) niedrig schlecht
- individuelle Schutzfaktoren (hoch/ niedrig) niedrig schlecht
, - Welche Komponenten gibt es bei der Standarddiagnostik im Kindes- und Jugendalter?
a) Anamnese mit Eltern (Alter des Kindes berücksichtigen)
b) Screening für Verhaltensauffälligkeiten
c) Testung von Kind/ Jugendlichen
d) Einholung von Einschätzungen von Lehrer*innen, Erzieher*innen
Verdachtsdiagnose vertiefende Diagnostik Diagnosestellung
- Was sind die Ziele von Prävention? Wie werden sie erreicht?
- Krankheitsvermeidung
- Erreichung durch a) Risikofaktoren vermindern, b) Schutzfaktoren erhöhen/ erzeugen
- therapeutische Intervention, wenn noch keine diagnostizierbare Störung vorliegt
- Prävention hat einen nachgewiesenen pos. Effekt und kostet langfristig weniger
(Perrys Pre School Study – 30 Jahre später, weniger Störungen)
- Nennen Sie wichtige Punkte bei interventiven Maßnahmen (Psychotherapie) im Unterschied zu
Erwachsenen.
- bei Kindern hat soziales Umfeld (Familie, Freunde, Schule) größere Bedeutung
- Bezugspersonen in Diagnostik und Therapie miteinbinden (je jünger, desto mehr)
- Störungseinsicht nicht immer gegeben (geringe Reflexionsmöglichkeit)
- Entwicklungsstand berücksichtigen
- Warum befasst sich die Forschung eher mit Störungen bei Erwachsenen?
- Forschung mit Kindern benötigen angepasste Methoden und die sind teilweise schwer zu
untersuchen
- Kindertherapie bedeutet Einbezug von Bezugspersonen Kosten- Nutzen abwägen
- Arbeit mit Kindern dauert länger (von Forschern werden oft schnelle Ergebnisse erwartet)
- Interventionsforschung höherer Untersuchungsaufwand höhere Kosten
02_Diagnostik & Klassifikation psy. Störungen im Kindesalter
- *SORKC Modell nennen und erklären (kurz, nicht anhand einer Störung aus der Vorlesung).
- Situation: intern, extern
- Organismus: körperlich, psychisch
- Reaktion: motorisch, kognitiv, emotional, physiologisch
- Konsequenz: kurzfristig (K+, K-), langfristig (K-, K+)
- Kontingenz: intermittierend, kontinuierlich
*Was ist die multimodale Verhaltens- und Psychodiagnostik nach Döpfner? Beschreibe und benenne
die Komponenten plus 2 Bsp. je Komponente.
,- *Wie erfolgt die Standarddiagnostik in der Kinder- und Jugendpsychotherapie. Benenne die
Komponenten bis zur Verdachtsdiagnose.
- Anamnese
- Screening für Verhaltensauffälligkeiten
- Testung von Kind/ Jugendlichem
- Einholung von Einschätzung von Lehrer*innen/ Erzieher*innen
Verdachtsdiagnose vertiefende Diagnostik (z.B. CTQ – ab 12 Jahren) Diagnosestellung
- Wie ist der diagnostische Prozess aufgebaut. Was sind Methoden und Ziele?
- Erstgespräch: allg. Eindruck über Symptome & Vorstellungsanlass
- situationsübergreifende Diagnostik: kog. Leistung, Aufmerksamkeit, Entwicklung einschätzen,
Psychopathologie erfassen, Lebensqualität einschätzen, Einflussfaktoren erfassen (z.B. DISYPS III)
- strukturiertes Interview: Diagnostik und DD
- somatische Abklärung: somatische DD und med. Krankheitsfaktoren einschätzen
- störungsspez. & therapierelevante Inventare: spez. & detaillierte Symptomerfassung
- Verhaltens- und Selbstbeobachtung: aufrechterhaltende Bedingungen in krit. Situationen
einschätzen, Tagebücher, Selbstbeobachtungs- und Detektivbögen
- Welche Achsen gibt es beim multiaxiales Klassifikationssystem für psy. Störungen bei Kindern und
Jugendlichen?
- A1: klinisch- psychiatrisches Syndrom
- A2: Entwicklungsstörung (oft übersehen, aber wichtig) z.B. motor. Funktion, Teilleistungsstörungen
- A3: Intelligenzniveau (z.B. WISC-V; Kaufmann ABC; nonverbal SON-R-6-40)
- A4: körperliche Symptomatik
- A5: aktuelle abnorme psychosoz. Umstände (z.B. psy. krankes Elternteil)
- A6: globale Beurteilung des psychosoz. Funktionsniveaus (Schule, Soziales, Beruf)
- In welche Kategorien wird Intelligenz eingeteilt? Nennen Sie die jeweiligen IQ- Werte.
- Hochbegabung IQ >130
- hohe/ überdurchschnittliche I: 115- 129
- durchschnittliche I: 85- 115 (bzw. 100+/- 15)
- niedrige/ unterdurchschnittliche I: 70- 84
- leichte Intelligenzminderung/ Debilität: 50- 69
- mittelgradige Intelligenzminderung: 35- 49
- schwere Intelligenzminderung: 20- 34
- schwerste Intelligenzminderung IQ <20
- Im MAS (multiaxialen Klassifikationssystem) lassen sich auf Achse 5 wie die aktuellen abnormen
psychosozialen Umstände erfassen?
0 keine Probleme
1 abnorme intrafamiliäre Beziehungen (Disharmonie, „Kälte“, Feindlichkeit, Missbrauch)
2 psy. Störung, abweichendes Verhalten oder Behinderung in der Familie
3 inadäquate oder verzerrte intrafamiliäre Kommunikation (z.B. ständige Zurechtweisung)
4 abnorme Erziehungsbedingung (Überfürsorge, geringe Aufsicht)
5 abnorme unmittelbare Umgebung (isolierte Familie, Erziehung in einer Institution, abweichende
Elternsituation)
6 akute belastende Lebensereignisse
7 gesellschaftliche Belastungsfaktoren (Verfolgung, Diskriminierung, Migration)
8 chronische zwischenmenschliche Belastung im Zusammenhang mit Schule und Arbeit (Streit mit
Mitschüler*innen, Unruhe in Schule)
9 belastende Lebensereignisse/ Situationen infolge von Verhaltensstörungen/ Behinderungen des
Kindes (z.B. institutionelle Erziehung, bedrohliche Umstände durch Fremdunterbringung)
- Wie werden auf Achse 6 die globale Beurteilung des psychosozialen Funktionsniveaus betrachtet?
1. herausragende/ gute soz. Funktion
2. mäßige soz. Funktion (vorübergehend geringe Schwierigkeiten)
3. leichte soz. Beeinträchtigung (normal in den meisten Bereichen, aber leichte Schwierigkeiten in
anderen)
, 4. mäßige soziale Beeinträchtigung (mäßige Beeinträchtigung in mind. 1-2 Bereichen)
5. ernsthafte soz. Beeinträchtigung (z.B. erheblicher Mangel an Freunden)
6. ernsthafte durchgängige soz. Beeinträchtigung (in den meisten Bereichen)
7. funktionsunfähig in den meisten Bereichen (benötigt ständige Aufsicht/ Betreuung)
8. schwere durchgängige soz. Beeinträchtigung (meistens unfähig)
9. tiefe durchgängige soz. Beeinträchtigung (immer unfähig)
10. Nicht zutreffend/ einschätzbar (z.B. bei Schizophrenie, Drogenabhängigkeit)
- Nennen Sie die 6 Aspekte der Beobachtung.
1) Was (Beobachtungsziel) 4) In welcher Rolle (Beobachter*in)
2) Ziel (Zielperson) 5) Wie (Ziel & Erfassung der Beobachtung)
3) Wo (Ort) 6) Aus welche Weise (Art der Beobachtung)
- Nennen Sie Vor- und Nachteile von Beobachtungsort, Beobachterrolle, zeitlicher Beobachtung &
Struktur.
- Wie kann man Beobachtungsfehler minimieren?
- Training - klar definierte Beobachtungseinheiten
- Zielmerkmale sicherstellen - Beurteilungs- & Beobachtungssystem kennen
- Beobachtungseinheiten begrenzen - mehrere Beobachter einsetzen & Übereinstimmung
- Beobachtung standardisieren mitteln
- Reflexion eig. Erwartung/ biografischer Erfahrung/ Stimmung, die die Beob. beeinflussen
- Was sollte der Psychotherapieantrag nach Diagnose enthalten?
- Anschrieb
- Vorstellungsanlass
- Anamnese (prä-, peri-, postnatal)
- psychopathologischer Befund (Allgemein- und Entwicklungszustand, Sozialkontakt, Blickkontakt,
Verhalten in Untersuchung)
- Diagnostik (klin. Urteil, Selbst-, Eltern-, Lehrerurteil, Testdiagnostik, Diagnose)
- Epikrise (abschließende krit. Beurteilung des Krankheitsverlaufs)
03_Bindungsstörungen
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