Neurowissenschaften Lernraum Fragen
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10.11.2020 bis 23.11.2020: Chapter I: Introduction
- Es wird in Kapitel 1 zwischen einem Gedächtnis für Gewohnheiten (habits) und einem für bewusst
erinnerbare Inhalte (recollection) unterschieden. Erläutern Sie diese Unterscheidung am Beispiel des
Rechnens (z.B. Addierens)!
Habits sind Mechanismen, die das Gedächtnis bilden und beeinflussen. Die Qualität sowie die Anzahl
der Pfade beeinflussen die Gedächtnisleistung. Die Qualität der Pfade sind vermutlich angeboren,
können aber durch Erfahrung beeinflusst und ausgebaut werden. Es entstehen Assoziationen und
Verbindungen untereinander, die auch die Enkodierung neuer Inhalte beeinflussen. Demnach
unterstützen Habits das Gedächtnis. Laut James sind Habits reflexartige Entladungen, welche serielle
Bewegungsabläufe produzieren z.B. Singen, Gehen, Schreiben usw. Es gibt aber auch Habits, welche
komplexeres Verhalten darbieten, sodass ein Verhaltensrepertoire aufgebaut werden kann.
Bergson unterteilt Habits in die Fähigkeit leichter wiederholbarer spezieller Handlungen und in
unabhängige Rekollektion. Erinnerbare Inhalte werden durch Erfahrungen gebildet und mittels
Assoziationen und Verbindungen in ein Netzwerk einsortiert. Rekollektion ist auch etwas, was bewusst
stattfindet. Habits können hingegen unbewusst sein.
Die Addition muss zunächst erlernt werden. So bilden sich erste Pfade, die sich mit häufigen
Wiederholungen und Rechenübungen besser ausbauen. Das Addieren wird zur Gewohnheit (Habit)
und passiert bald fast automatisch. Die Rekollektion kann hierbei helfen, wenn man eine komplexe
Aufgabe lösen muss und sich an den Lösungsweg einer ähnlichen länger zurückliegenden Aufgabe
erinnert. So unterscheiden sich zum Beispiel die Rechenwege vom Kopfrechnen und schriftlichem
Rechnen. Man muss aber auch wissen, welchen Wert eine Zahl hat (z.B., dass eine 5 mehr ist als eine
4) Auch Rekollektion? Man kann Rekollektion als eine Art Erweiterung von Habits sehen. Beide
stehen miteinander in Verbindung und bedingen einander.
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- Wie würde ein Patient mit dem Störungsbild anterograde Amnesie bei einer Wortlisten-Aufgabe
(z.B. 10 Wortpaare gezeigt) reagieren, wenn er mit einem sehr kurzen Behaltensintervall (Sekunden)
vs. einem langen Behaltensintervall (ein Tag) getestet würde?
Bei einer anterograden Amnesie ist das Gedächtnis dahingehend betroffen, dass neue Ereignisse und
Lerninhalte nach der Läsion des Gedächtnisses nicht mehr oder schlechter enkodiert werden können.
Der betroffene Patient könnte in dem Fall noch mit dem Kurzzeitgedächtnis arbeiten und sich die
Wortpaare kurz merken und abrufen. Bei einem kurzen Behaltensintervall hätte er eine ganz gute
Performanz, wohingegen die Leistung nach längerer Zeit (langes Behaltensintervall) schlechter wäre.
Das Kurzzeitgedächtnis ist nicht bzw. kaum betroffen und das Langzeitgedächtnis ist eingeschränkt,
deswegen sind kurze Behaltensintervalle möglich, längere jedoch nicht.
Bei der retrograden Amnesie könnte sich der Patient nicht mehr an die Dinge erinnern, die vor der
Läsion passiert sind.
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24.11.2020 bis 7.12. Chapter 4: Amnesia
- Welche Kritik formuliert Eichenbaum im Kontext des neurologischen Störungsbildes Amnesie an der
Unterscheidung zwischen semantischem und episodischem Gedächtnis?
Eichenbaum kritisiert, dass diese Unterscheidung nicht klar trennbar ist, weil das semantische als auch
das episodische Gedächtnis miteinander in Verbindung stehen. Ein gesunder Mensch erbringt seine
Gedächtnisleistung mit beiden Gedächtnisarten gemeinsam und kann sie willentlich nicht trennen.
Bei einer z.B. retrograden Amnesie ist das episodische Gedächtnis nicht intakt und das semantische
Gedächtnis schon. Bei den klassischen Erinnerungsaufgaben wie z.B. das Merken von Wortlisten
kommen beide Gedächtnisarten zum Tragen. Die Wortliste kann durch das episodische Gedächtnis
gemerkt werden, d.h. man kann sich an die Lernepisode (Szene) erinnern und wenn man diese
Wortliste lernt, braucht man auch das semantische Gedächtnis, um die Worte verstehen,
kategorisieren und verknüpfen zu können.
Amnestische Personen erbringen ihre Gedächtnisleistung in solchen Aufgaben ohne das episodische
Gedächtnis und man könnte davon ausgehen, dass sich damit nur die Leistung des semantischen
Gedächtnisses zeigt. Es ist logisch, dass eine Gedächtnisart weniger leistungsfähig ist als zwei. Könnte
, man bei gesunden Proband*innen das episodische Gedächtnis bei solchen Aufgaben „abstellen“,
hätten sie auch nur die Leistung des semantischen Gedächtnisses wie bei Amnestiker*innen.
Außerdem wird kritisiert, dass man trotz Amnesie eine sehr gute Gedächtnisleistung zeigen kann,
wenn es um semantische Inhalte geht.
* semantisches G.: Inhalts- und Faktenwissen
* episodisches G.: räumliches- zeitliches Kontinuum
Neuerwerb müsste auch spezifisch erworben werden, tuts aber nicht
* Hyperspezifität erwähnen!!!
- Gegeben, dass amnestische Patienten Schwierigkeit beim Extrahieren (Wahrnehmen) von
relationaler Szeneninformation (z.B. welches Objekt befindet sich einer Szene an welcher Stelle?)
haben können, wie sollte sich solch ein Defizit auf die Wahrnehmung von Kausalität auswirken
(z.B., Billardkugel A trifft auf B und bewirkt, dass B sich bewegt) haben?
Amnestiker*innen betrachten eine zuvor repräsentierte Alltagsszene weniger lange als gesunde
Personen. Saliente Reize in der Szene bekommen weniger Aufmerksamkeit. Vermutlich, weil zu
diesen keine Assoziationen erweckt werden können. Wird die bekannte Szene anhand einzelner
Objekte (Ortsverschiebung) verändert, betrachten Amnestiker*innen die Szene wieder weniger lang
als gesunde Personen. Die Veränderung fällt ihnen nicht auf, da sie keine Assoziation zwischen den
Objekten sehen und sie die Szene insgesamt als eine Ansammlung mehrere Elemente sehen,
wohingegen gesunde Probanden die Szene ganzheitlich- räumlich zu erfassen. Sie stellen automatisch
Verbindungen zwischen Elementen her. Eine weitere Studie untersuchte die Merkfähigkeit bei
gesunden und amnestischen Patienten anhand von Stimulusmaterial, welches assoziativ bzw. ähnlich
oder unähnlich sein kann. Amnestiker*innen zeigten unabhängig vom Stimulusmaterial schlechte
Leistungen. Der Hippocampus ist maßgeblich beteiligt an Rekognition und Assoziation und ist bei
Betroffenen nicht völlig intakt. Es gibt allerdings auch Stimulusmaterial (z.B. Gesichter), welches
außerhalb des Hippocampus verknüpft werden kann.
Man muss aber stark davon ausgehen, dass Betroffene Kausalitäten von allein nicht wahrnehmen
können. Zeigt man Amnestiker*innen eine vor und nachher Szene von einem Billardspiel, könnten sie
keine Beziehung zu den möglichen Bewegungen der Kugeln herstellen, weil sie ihre vorherige Position
nicht mehr wissen. Legt man beide Szenen gleichzeitig nebeneinander und würde ihnen erklären,
welchen Weg welche Kugel gemacht hat, könnte ich mir vorstellen, dass sie das verstehen, weil ihnen
ähnliches auf dem Alltag bekannt ist (intuitive Physik).
8.12.20 bis 21.12.20 Chapter 5: Exploring Declarative Memory using Animal Models
- Das Herstellen von räumlichen und nicht-räumlichen Relationen zwischen Elementen gehört nach
Eichenbaum zu den Kernmerkmalen deklarativen Gedächtnisses. Was würden Sie für ein
hypothetisches Experiment mit Ratten, die eine MTL-Läsion aufweisen, vorhersagen, wenn zeitliche
Relationen zu lernen sind (z.B. zwischen einem bestimmten Ort im Labyrinth und dem Zeitpunkt, an
dem eine Belohnung erfolgt)?
In dem Experiment von O’Keefe und Nadel wurde gezeigt, dass Ratten das Radial Labyrinth mit und
ohne räumliche Cues bewältigen können. Am Ende eines Arms gab es eine Belohnung. Die Ratten
wurden bis zur Bestleistung trainiert und dann testete man einige Ratten, denen man zuvor den
Fornix durchtrennte und damit die Funktion des Hippocampus beeinträchtigte (= MTL- Läsion). Zu
sehen war, dass die beeinträchtigten Ratten bei räumlichen Cues eine schlechtere Performanz als
vorher aufwiesen, sich diese aber mit Übung wieder etwas verbessern ließ. Allerdings nicht bis zur
vorherigen Bestleistung. Beim Experiment mit nicht- räumlichen Cues (taktil, visuell) mussten sich die
Ratten merken, wo sie schon waren und zeigten eine sehr schlechte Performanz, die sich auch nicht
mit Übung verbesserte.
Auch ein Umlernen (revearsal learning) von Cues zeigte sich erschwerter bei läsionierten Ratten.
Wenn man den Ratten die Belohnung direkt nach dem korrekten Verhalten gibt, können Relationen
schneller und besser erlernt werden. Müssen sie hingegen erst noch warten, können sie die Relation
schlechter herstellen. Dafür bräuchten sie vermutlich sehr viel mehr Trails als gesunde Ratten.
- unterschiedliche episodische Infos folgen aufeinander und werden synthetisiert
- Zeitnahe Belohnungen sollten notwendig sein (z.B. Futter)
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