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Theorien in der Literaturwissenschaft - Zusammenfassung

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In dieser Zusammenfassung habe ich alle literaturwissenschaftlichen Theorien zusammengefasst, erklärt und beispielhaft erörtert. Folgende Theorien sind vorhanden: Textzentrierte Ansätze, Psychoanalyse, Sozialgeschichte der Literatur, Diskursanalyse und Poetik des Wissens, Intertextualität, Femi...

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  • March 23, 2021
  • 12
  • 2020/2021
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Theorien in der Literaturwissenschaft
1. Textzentrierte Ansätze
Bsp. Friedrich Schiller der Taucher und der Handschuh

Hermeneutik
 Ältestes theoretisches Konzept  seit Antike
 = Die Lehre vom Interpretieren oder allgemeinem Sinnverstehen
 Literarische Werke sind besonders vielschichtige Symbolsysteme  Ziel ist durch
Kohärenzbildung eine stimmige, ganzheitliche Textbedeutung zu erfassen
 Hermeneutische Prozesse sind Alltagsphänomene und laufen meist auf einer vorbewussten
Ebene ab
 Friedrich Schleiermacher (1768-1834): Textverstehen = komplexe, kreative Operation, die
sprachliche, historische und psychologische Dimensionen umfasse und partiell hypothetisch-
spekulativ vorgehen müsse.
 Wilhelm Dilthey (1833-1911): Interpretierendes Verstehen als Kennzeichen der
Geisteswissenschaften
 Hans-Georg Gadamer (1900-2002): Verstehen als universales Prinzip, ohne das der Mensch
nicht existieren und keine Beziehung zur Kulturellen Überlieferung aufbauen könnte.
 Ziel der Beschäftigung mir künstlerischen Werken: Horizontverschmelzung
 Horizontverschmelzung ergibt sich aus Verstehens Voraussetzungen des Interpreten und
den historischen Rahmenbedingungen des Textes.
 Verstehen ist das Produkt einer aktiven und konstruktiven, unwillkürlichen Tätigkeit
 Hermeneutik setzt eine Fremdheit voraus: Ohne diese wäre das Verstehen nämlich kein
Problem  eine Text Bedeutung ist niemals identisch mit der Ansicht des Rezipienten 
Prozess der Annäherung  Horizontverschmelzung
 Strukturiert wird diese Annäherung durch den hermeneutischen Zirkel
 Dynamische Wechselbeziehung: Zwischen der Betrachtung einzelner Teile und der
Ganzheit des Textes  Teile und Ganzes erhellen sich gegenseitig  Verständnis auf beiden
Ebenen
 Wechselseitige Modifikation: Zwischen Textverstehen und Selbstverständnis  eigene
Überzeugungen und Textaussagen erhellen sich gegenseitig
 Ein definitives Ende des Verstehens gibt es nicht
 Man kann nicht lesen ohne Sinnzusammenhänge zu bilden
 Kategorien wie Ganzheitlichkeit sind nicht wortwörtlich gemeint  viele Werke sind
heterogene Ensembles von Widersprüchen und Vieldeutigkeit. Doch diese sollen gar nicht
aufgelöst werden, sondern sie als Herausforderung des Deutungsprozesses deutlich machen

Rezeptionsästhetik

 Weitergeführte Ansätze der Hermeneutik seit 1960er Jahre
 Textsinn und Bedeutungen entstehen durch den Akt des Lesens
 Die gesellschaftlich-kulturell geprägten Einstellungen der Leser formen dabei den
Erwartungshorizont, mit dem man sich dem Text zuwendet
 Zentrale Rolle: Leerstellen
 Rezipienten versuchen auszufüllen was im Werk vage oder offenbleibt.
 Rezeptionsvorgänge untersuchen
 Wirkungspotential und Apellstrukturen der Texte analysieren  Profil des impliziten
Lesers

,  Textimmanente Interpretation

 Entstand aus der Kritik am literaturwissenschaftlichen Positivismus im späten 19. Jhd
 = Betrachtet das Kunstwerk als geschlossene Einheit, ein autonomes Gebilde, dessen
Bedeutung nicht aus sozialen oder kulturellen Kontexten abgeleitet, sondern nur aus sich
selbst erschlossen werden kann.
 Emil Staiger (1908-1987): individuelle Kontur eines Werkes als dessen spezifischen Stil. Die
Erfahrung des Lesers mit dem Text bildet den Ausgangspunkt der Interpretation
 Interpretation: Erfahrungen begründen und erklären

Strukturalismus
 Strenge Verwissenschaftlichung und Objektivierung im Umgang mit Literatur
 Wurzeln in der Bewegung des Russischen Formalismus
 Formalisten
 Untersuchung von Merkmalen durch die sich literarische Texte von nicht-literarischen
unterscheiden
 Phänomen der Literarizität in der Abweichung der Dichtkunst vom üblichen
Sprachgebrauch begründet
 Poesie bewirkt eine Verfremdung der Wahrnehmung, die über die festen Schemata der
alltäglichen Wirklichkeitsaneignung hinausführt
 Lyrische Sprache lenkt Aufmerksamkeit auf die eigene Struktur und Materialität
 Texte als bedeutungserzeugende Systeme, deren einzelne Elemente nur aus ihrer
Einbindung in die übergreifende Struktur an Funktion und Sinn gewinnen.
 Ziel der Analyse: tiefenstrukturelle Ordnung
 Beschreibung von Gemeinsamkeiten und Oppositionen
 Bevorzugte Texte haben ein stabiles Muster und Handlungsschema  Volksmärchen,
Detektivromane
 Jüngere Entwicklungen konzentrierten sich auf Beschreibungsmodelle und syst. Kategorien
 Gerard Genettes Beiträge zur Typologie narrativer Texte



2. Psychoanalytische Literaturwissenschaft
Franz Kafka – das Urteil, Gottfried Keller - Winternacht

Psychoanalyse Sigmund Freuds (1856-1939)
 Entstehung um 1900
 Erschütterte das aufgeklärte Bild und die bürgerlichen Anstandsregeln
 Hat das Schaffen vieler Autoren geprägt
 Freuds Theorie der Psyche schreibt dem Unterbewusstsein eine übertragene Rolle im
menschlichen Seelenleben zu
 Das ICH als Sitz der Ratio ist nicht „Herr in seinem eigenen Haus“
 Wird zumindest teilweise von inneren Kräften gesteuert
 Regungen des Unterbewussten  sexuelle Begierden, triebhafte Impulse, aggressive
Neigungen

 Existenz durch Interpretation der Indizien  Psychoanalyse als hermeneutische Disziplin
 Indizien sind Träume, Ängste, Neurosen oder Fehlleistungen im Alltag
 Modell der menschlichen Psyche

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