Zusammengefasst wurde die Vorlesung "GA". Inhalte waren verschiedene Grammatiken, Wortarten, Satzarten, das Feldermodell, die Phrasenstruktur, Argumentstruktur und Vieles mehr.
Allgemeines
Unterscheidung:
A) Präskriptive Grammatik
B) Deskriptive Grammatik
C) Explanative Grammatik
- I-Sprache: Modell über Sprachfähigkeit
- E-Sprache: wahrnehmbare Instanziierungen
- Laie/Sprachbenutzer (ungesteuerte Sprachfähigkeit vs. Wissenschaftlerin (Theorien)
- Grammatikalitätsurteile: richtig oder falsche Benutzung der Grammatik?
- Possessor (Besitzer) vs. Possesee (Besessenes)
Grammatik = Modell des Regelwerks, das die korrekten (grammatischen) Sätze einer Sprache und nur
diese erfasst und die grammatischen Sätze (und nur diese) vorhersagen kann
Deutsch = Verb-zweit-Sprache
VF:
- nur nicht-nominale Satzglieder (PPs und Sätze (=Mindestbedingung);
innerhalb der PPs gibt es noch Unterscheidungen (hier: direktionale PPs nicht ins NF)
- Nur eine Konstituente, aber muss gefüllt sein (im Deklarativsatz)
- Bei W Fragen: nur ein W-Element à VF
MF:
- Eigennamen und Pronomen
- Kann leer sein oder beliebig viele Satzglieder (aber nie Verben) beinhalten
NF eher freie Adverbialen (nicht durch Valenz gefordert)
- Nicht. Nominale Satzglieder (eing. Sätze)
RK: manchmal Verbalkomplex
Hauptsatz: kann alleine geäußert werden (illocutionary force)
Satzgefüge= komplexe Sätze (HS + eig. Satz)
Eingebettete Satze= Nebensätze (Teil eines Satzgefüges)
- Andere Felderstruktur: VF nicht besetzt LK: Konjunktion; RK: finites Verb Vend-Satz
- Eingebettete Deklariativsätze (dass)
- Eingeb. Ja/Nein-Frage (ob)
- Eingeb. W-Frage (Womit)
Matrixsatz= in ihn wird etwas eingebettet
,Satzgefüge: Abhängigkeit der Sätze (HS und NS)
Satzreihen: Koordination zweier Hauptsätze, Autonomität beider Teile
Alles kann kooriniert werden: DPs (Hans und Maria), VPs (ich kann und will), PPs (im Haus und auf
dem Tisch) und CPs (dass … und dass…)
Selegierter eingebetteter Satz: Komplementsatz; wird vom Matrixverb gefordert (Valenz! Verben
des Meinens, Sagens, Denkens forden einen e. Satz!…)
nicht-selegiert: Adjunktsatz (Adverbialsatz: modifizieren das Gesamtgeschehen, Attributsatz:)
LK: Finit und Comp
Finites Verb und Komplementierer stehen in komplementärer Distribution (Minimalpaar) im Haupt-
bzw. eingebetteten Satz
à besetzen dieselbe Position
Im HEH-Modell: wird terminologisch unterschieden zwischen der
a) Finit-Position im Hauptsatz (reserviert für das finite Verb)
b) Comp-Position im Nebensatz; alle Elemente, die einen eingebetteten Satz
einleiten können
Komplementierer (dass, ob, weil; auch adverbielle: (obwohl, nachdem)
Relativpronomen (der, die das, welch-)
Interrogativpronomen (wer, wie, was,…)
Interrogativphrasen (welch-; mit welch-,…)
RK: Verbalkomplex und Partikelverben
AN (Anschlussposition): Koordinationsparktikel (und, oder,aber) und Diskurspartikel (Nur…, Weil…
Obwohl…)
Topikfeld: eine Konstituente außerhalb der Felderstruktur:
- Linksdislokation: Den Wagen, den würde ich…
- Hanging topic: den Wagen- ich würde ihn..
Zusammenfassung:
AF: 1 Konstituente: Also, nun, doch…, Koordinationspartikel
TF: Den hund, den, Das auto, das (Topik, die im Satz durch Pronomen wieder aufgegriffen wird)
VF: 1 Konstituente, 1 syntaktische Phrase, Expletiva: Gestern, Dort, Vorfeld-Es
LK: Hauptsatz: finites Verb; NS: Konjunktionen, Relativpronomen, Komplementierer
MF: beliebig viele Konstituenten, kann leer bleiben
RK: Infinitiv, Partizip, Partikelverb =Verbalkomplex; NS: finites Verb oder auch nichts
NF: eingebetteter Satz o Präpositionalphrase oder nichts
Satzgefüge:
AN TF VF LK MF RK NF
S0 Sie weiß S1
S1 dass er sie mag
Klammerung bei Satzreihe (KS nötig) :
, S3(Entweder (S4Paul spielt Fußball) oder (S5 Rufus malt Bilder)
Kooridnationsschema KOORD 1 K1 KOORD2 K2
KS
S3 Entweder S3 Oder S4
Vorgehen
1. Alle finiten und infiniten Verben suchen
2. Klammern aller Haupt- und Nebensätze
3. Festlegen zu welcher Satzstruktur die geklammerten Sätze gehören (V2 oder VE?)
4. Satz ins Federmodell einsetzen: MF oder NF? à Perfekt Test
Wortarten und Kategorien
Lexem (Lautfolge): verbunden mit einem außersprachlichen Konzept (Inhaltswörter ohne synt.
Kontext
Wortform: Lexem in seinen verschiedenen Erscheinungsformen (syntaktisch bedingt)
Synkretismus: identische Wortformen, aber unterschiedliche grammatische Spezifikation („Die
Fliegen fliegen)
Flektierbare und nicht-flektierbare Wörter
- Flektierend: Verben, Nomen, Determinatoren (Artikel, Quantoren), Pronomen, Adjektive
- Nicht flektierend: Präpositionen, Adverbien, , Konjunktionen, Partikel
Verbtypen
a) lexikalische Verben/ Vollverben: drücken ein außersprachliches Konzept aus (Lexem),
haben eine Argumentstruktur und können mit anderen Verbtypen kombiniert werden
b) Auxiliare:
- haben, sein (à temporalte Hilfsverben àPerfektbildung),
- werden/kriegen/bekommen (=Passivhilfsverbenà Passivbildung)
à "Hilfsverb"; in periphrastischen/analytischer Konstruktion drückt das Auxiliar die Finitheit
(und Kongruenz) aus
c) Kopulaverben: Auxiliare (haben sein) nicht mit weiteren lex. Verb verbunden (nett sein,
Lehrerin sein…) à sein werden bleiben
d) Modalverben: können, wollen, müssen, dürfen, sollen, brauchen, werden
(in verschiedenen Lesarten/ semantische Komponente)
o deontisch (root modality) „wörtlicher Gebrauch“ (du musst jetzt nach Hause)
o epistemisch: abgeleitet (das Auto steht vor der Tür à er muss zuhause sein)
o evidential: Peter soll zuhause sein (laut Petra)/Peter ist wohl zuhause (andere
Quelle)
e) leichte Verben: machen/tun: auf/wach machen…
Konjugation:
- Tempus
o S= Sprechzeitpunkt ; E= Ereigniszeitpunkt (oder Intervall); R= Referenzzeitpunkt
- Modus (Ind., Konj., Imp.)
- Affekt (abgeschlossen? Perfektiv/imperfektiv)
- Kongruenz mit Subjekt
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