Methoden und Instrumente der Soziale Arbeit II (DLBSAMISA02)
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Methoden und Instrumente der Sozialen Arbeit II
Lektion 1 – Anwendungscluster Seniorenarbeit und Altenhilfe
1.1 Arbeitsfeld Seniorenarbeit u. Altenhilfe
verstärkte Beschäftigung seit 1980er, Auslöser: demografische Wandel
verschiedene Bereiche: offene, stationäre und ambulante Altenhilfe
Ziele: positive u. aktive Gestaltung der Lebensphase dadurch Erhalt d. psychischen u. körperlichen Gesundheit
1.2 Rekonstruktive Sozialpädagogik = Methoden zur bewussten Reflexion v. Lebensgeschichten (Biografiearbeit)
seit 1970er: zunehmende Beachtung von Biografiearbeit
-> dort auch Rekonstruktive SP einzuordnen welche subjektive Wirklichkeitsdeutungen u. individuellen
Wahrnehmungen u. Deutungen der eigenen Biografie verständlich machen will
ethnographische Biografiearbeit: Annahme d. grundsätzlichen Fremdheit einer biografischen Figur
Technik: narrative Interviews (wertvolles Instrument zur Anamnese), soll zum Erzählfluss d. Interviewten führen
1. Teil: Erzählung soll in Gang gebracht werden, keinerlei Bewertungen o. Argumentationen, keine Nachfragen
2. Teil: Rückfragen/Fragen, die zur Erläuterung dienen oder wenn Details fehlen
3. Teil: Argumentatives Nachfragen
Ziel: biografischer Text d. Interviewten, d. Rückschlüsse auf d. individuelle Wirklichkeitserleben u. Blick auf
Lebensgeschichte gibt
Regeln f. biografisch-narrative Gesprächsführung nach Völzke:
Gesprächsimpulse setzen
Gesprächspausen aushalten, nach Pause Erwähntes wieder aufgreifen
Aktives Zuhören z. B. Kopfnicken
Verzicht auf eigene Bewertungen und Deutungen
Zum Abschluss: Reflexion d. Erzählsituation z. B. Konnten Sie alles, was Ihnen wichtig ist, erzählen?
Rekonstruktive SP noch wenig ausgereift, es fehlen:
Überlegungen dazu, in welchen Situationen entsprechende Verfahren sinnvoll sind
Techniken zur Analyse u. Auswertung d. entstandenen Texte
Unklar, was SP mit Texten anfangen u. wie gewünschte Einsichten über Wirklichkeitskonstruktion erzielt werden
Aber grundsätzlich nützlich:
da Verbot von vorschnellen Kategorisierungen, Ursachenzuschreibungen u. Urteile
gänzliche andere Wahrnehmung u. Bewertung durch Sicht d. Klienten
1.3 Klientenzentrierte Beratung = Gesprächsführungsmethode z. Bearbeitung v. psychischen o. zwmenschl. Konflikten
1940er: Entwickelt durch Carl Rogers – jeder Mensch hat „Vervollkommungstendenz“, humanistische Grundeinstellung
Ursache für Konflikte u. Probleme: Inkongruenz (Diskrepanz) zw. Selbstkonzept u. Verhalten/ Erleben
Förderung gezielter Gesprächsführung von
Selbstakzeptanz Entdecken von Veränderungspotenzialen
Treffen von Entscheidung Identifizierung von Problemursachen
Phasen d. Entwicklungsprozesses:
Klienten wagen es noch nicht, sich zu öffnen u. nehmen Konflikte nicht deutlich wahr
Konflikte werden erkannt, aber verharmlost, u. es wird keine eigene Verantwortung dafür anerkannt
Gefühle, die durch den Konflikt ausgelöst werden, werden nicht akzeptiert u. verdrängt
Gefühle werden zunehmend akzeptiert, und starre Konstrukte lockern sich allmählich
Emotionen treten offen zutage
Gefühle u. Konflikte werden endgültig akzeptiert, u. Veränderungsbereitschaft ist vorhanden
Selbstakzeptanz ist nun sehr ausgeprägt: Klienten lassen auch bisher unbekannte Gefühle zu u. sind bereit, neue
Wirklichkeitsdeutungen zu entwickeln
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Merkmale, der Haltung d. SA:
Akzeptanz (bedingungslose Wertschätzung, Annahme u. Ermutigung)
Empathie (verständnisvolles Einfühlen i. d. Gefühle u. Wahrnehmung der Klienten)
Kongruenz (Echtheit, SP zeigen sich authentisch)
Bewertungen, eigene Deutungen u. Ratschläge sollte SP strikt vermeiden -> nicht-direktive Gesprächsführung
Lektion 2 - Anwendungscluster Krankenhaus
2.1 Arbeitsfeld Krankenhaus
Grundzüge u. Funktionen:
Psychosoziale Beratung v. kranken Menschen
Unterstützung im Umgang mit pers., familiären u. soz. Problemen
Erleichterung d. lebens- u. Krankheitsbewältigung
Aufgaben:
Sozialrechtl. Beratung
Hilfe bei der Krankheitsbewältigung
Krisenintervention
Beratung u. psychosoziale Unterstützung d. Angehörigen
Koordinierung u. Durchführung von Angeboten f. spezifische Zielgruppe z. B. Kinderonkologie
2.2 Case Management = Konzept zur Unterstützung von Einzelnen, Familien und Kleingruppen.
1970er: Entwicklung in USA, 1980er: Verbreitung in DE
Auslöser: Kritik an stationärer Unterbringung v. Klienten m. soz. Problemen + Zunahme d. ambulante Unterstützung
Weitere Kritik: zu teuer, ineffektiv, unflexibel u. starr
Folge: Unübersichtlichkeit d. Sozialen Dienste
Lösung:
Zentrale Steuerung u. Vernetzung d. Hilfen, damit Aufgabenverteilung klar definiert u. Prozesse u. Ergebnisse
überwacht werden können
Subjekt-u. Ressourcenorientierung
Effizienz u. Effektivität
Aufgaben u. Funktionen:
Klärungshilfe durch Beziehungs- u. Koordinierungsarbeit
Beratung
eröffnet „Zugang zu notwendigen Dienstleistungen“
Ablauf:
Vorstufe: Erstgespräch (auch Outreach o. Clearing genannt) zur Zuordnung zu passendem Case Manager
dann folgen 5 Phasen:
Assessment/Case Finding: Beratungsanlass definieren, Ressourcen, konkreter Hilfebedarf, Netzwerkanalyse
Planning: Bestimmung von Zielen u. angestrebten Weg, Arbeitsplan erstellen
Intervention: Hilfen werden angestoßen u. koordiniert z. B. Bewerbungsunteralgen einreichen
Monitoring: Beobachtung u. Kontrolle durch Dokumentation + Berichterstattung d. Case Managers
Evaluation: Auswertung d. Prozesses u. d. Ergebnisses, Wurde das Ziel erreicht?
Diverse Rollen d. SP:
Implementer (Verantwortungsübernahme für die Problemlösung)
Guide (beratender Begleiter)
Supporter (Unterstützer, Motivierer)
Broker (Vermittler zw. soz. Institutionen u. Klienten)
Advocacy (anwaltschaftl. Stellvertretung d. Klienten, wenn diese dazu selbst nicht fähig sind)
Kontrolleur (Überwachung d. Verhaltens d. Klienten u. ggfs. auch Sanktionierung)
Problem nach Wendt: Korntrolle u. ggfs. Bestrafung wird mehr betont als andere Methoden, neutrale (oder überhaupt)
Ausübung von „Broker“ u. „Advocacy“ wird bezweifelt
Lektion 3 - Anwendungscluster Strafgefangenenarbeit und Justiz
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