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Zusammenfassung Differentielle Psychologie

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Differentielle Psychologie

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  • April 4, 2021
  • 63
  • 2019/2020
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Differentielle- und Persönlichkeitspsychologie

S. 38-65

Einführung
Aufgaben
 Beschreiben der Persönlichkeit u. der interindividuellen Unterschiede
 Erklären der Persönlichkeit und der interindividuellen Unterschiede
 Vorhersage der Persönlichkeit und der interindividuellen Unterschiede
Individuum
 Der Begriff trägt der Einzigartigkeit jeden Menschen Rechnung. Individuum bedeutet
wörtlich „das Unteilbare“
 Das Individuum ist der Untersuchungsgegenstand der Differentiellen Psychologie und
Persönlichkeitspsychologie
 Den Begriff „Differentielle Psychologie“ prägte William Stern in seinem 1911
erschienen Buch „Die Differentielle Psychologie in ihren methodischen Grundlagen“
Persönlichkeit
 Dieser Terminus stammt vom lateinischen Nomen „persona“ ab, was soviel wie
Theatermaske heißt
 In der Psychologie bezeichnen wir Merkmale, die das Individuum von anderen
Individuen unterscheidet, als Persönlichkeitsmerkmale
 Die Gesamtheit aller Persönlichkeitsmerkmale macht die Persönlichkeit aus
Charakter
 Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet einritzen oder prägen
 Als „charakteristisch“ für eine Person bezeichnen wir Verhalten, das bei dieser
Person häufiger als bei anderen Personen beobachtet wird
Temperament
 moderne Persönlichkeitspsychologie verwendet den Temperamentsbegriff in zwei
Bedeutungen:
1. Temperament als Verhaltensstil. Es handelt sich dabei um Merkmale, die
beschreiben wie jemand etwas tut, und nicht was jemand tut. Lebhaftigkeit,
Aktivität, Emotionalität gelten als Merkmale des Temperaments. Sie sind stark
genetisch veranlagt.
2. Temperament als Kern der Persönlichkeit: Verwendung des Begriffs, um
Persönlichkeitsmerkmale gegen Fähigkeiten (z.B. Intelligenz), Einstellungen,
Werthaltungen, Motive, Bedürfnisse etc. abzugrenzen.
Disposition
 Persönlichkeitseigenschaften lassen sich nicht direkt beobachten
 Sie müssen aus Verhaltensunterschieden zwischen Menschen erschlossen werden
 Es wird also davon ausgegangen, dass hinter dem Verhalten ein bestimmtes
Persönlichkeitsmerkmal steht und dass dieses die Person zu einem bestimmten
Verhalten disponiert
 Persönlichkeitsmerkmale werden deshalb häufig auch als Dispositionen bezeichnet
 Verschiedene Fragestellungen aus verschiedenen Sichtweisen betrachten!
Perspektiven

,Differentielle- und Persönlichkeitspsychologie

Was ist Persönlichkeit?
Arbeitsdefinition der Persönlichkeit
„Bei der Persönlichkeit geht es um jene Charakteristika oder Merkmale des Menschen, die
konsistente Muster des Fühlens, Denkens und Verhaltens ausmachen.“ (Pervin et al. S. 31)
 Damit Persönlichkeit wissenschaftlich erforscht werden kann, müssen
Regelmäßigkeiten im Denken, Fühlen und Verhalten von Menschen in ihrem
Alltagsleben aufgespürt und erklärt werden

WAS – WIE – WARUM
 Wenn wir eine Person intensiv untersuchen, dann möchten wir wissen, was für ein
Mensch er ist, wie er zu dem wurde, was er ist, und warum er sich so verhält, wie er
sich verhält

Woher kommen Persönlichkeitstheorien?
 Entweder vom Ganzen zum Einzelfall oder vom Einzelfall zum Ganzen!




 Eine dritte Quelle von Persönlichkeitstheorien sind Analogien und Konzepte, die aus
verwandten Disziplinen entliehen werden (z.B. Gehirnforschung, Evolutionsbiologie,
Anthropologie)
 Jede Persönlichkeitstheorie entwickelt sich teils aus Deduktion, teils durch Induktion
und teils durch Analogie
 Eine stichhaltige Theorie ist umfassend, (erklärt verschiedene Phänomene), genau
(erklärt Dinge präzise), falsifizierbar (kann auf Richtigkeit untersucht werden) und
produktiv (führt zu neuen Ideen, neuen Vorhersagen und neuen Forschungen
(Campell, 1988)
Ursachen individueller Unterschiede
 genetische Unterschiede
 familiäre Einflüsse
 Einflüsse Gleichaltriger (Peers)
 kulturelle Einflüsse
 Einflüsse der sozioökonomischen Lebensbedingungen
 Einflüsse der Berufstätigkeit
 Einflüsse des Partners/der Partnerin
 Auswirkungen kritischer Lebensereignisse
7 Bereiche zur Beschreibung von Persönlichkeit
 Morphologie – äußeres Erscheinungsbild
 Physiologie – Atemfrequenz, Ruhepuls etc.
 Bedürfnisse – hohe Anerkennung, beste Leistung etc.
 Interessen – Sport, Kultur etc.
 Einstellung – zum Leben, zu sich selbst etc.
 Eignung
 Temperament
Stabilität individueller Unterschiede
 Absolute Stabilität – Intelligenz nicht!
 Relative Stabilität – Intelligenz (Abstand zwischen jmd. sehr Intelligenten und weniger
Intelligentem bleibt auch bei Abfall im Alter gleich)
 Strukturstabilität – Verhältnis Extraversion zu Neugierde ist stabil

,Differentielle- und Persönlichkeitspsychologie

Veränderbarkeit der Persönlichkeit
 hängt gegenläufig mit ihrer Stabilität zusammen
 je weniger stabil ein Persönlichkeitsmerkmal ist, desto mehr Spielraum gibt es für
gezielte Veränderungsmaßnahmen
Verhaltenswirksamkeit der Persönlichkeit
 Prognose des Verhaltens
 Lassen sich bestimmte Resultate aus Persönlichkeitseigenschaften vorhersagen?
 z.B. Berufserfolg, Scheitern einer Partnerschaft, Gesundheitszustand
 Neurotizismus schwieriger zu ändern als Kommunikationsverhalten
Was ist Persönlichkeit? – 8 Perspektiven der Persönlichkeit
1. Psychoanalytisch – Richtet den Fokus auf unbewusste Einflüsse
2. Biologisch – Fokussiert auf genetisch bedingte Neigungen
3. Behavioristisch – Betont die Lernerfahrungen
4. Kognitive – stellt das menschliche Denken in den Vordergrund
5. Eigenschaftszentriert – umfasst individuelle Erfassungstechniken
6. Humanistisch – sieht den Menschen als selbstbestimmendes Wesen
7. Interaktionistisch – fokussiert auf Interaktion zwischen Situation und Person
8. Kontextperspektive – sieht den Menschen in seinem kulturellen Umfeld
Was ist Persönlichkeit? – Persönlichkeit als „Astrologie“ und „Kaffeesatzleserei“
 Angenommen es wird behauptet, dass Menschen mit folgenden Besonderheiten im
späteren Leben häufiger Persönlichkeitsprobleme entwickeln:
„Diese Menschen fühlen sich oft einsam und zweifeln manchmal an ihrem Selbstwert. Sie
würden gerne beliebter sein. Es fällt ihnen schwer, unbeschwert auf andere zuzugehen. Sie
wünschen sich, dass sie einen schöneren Körper hätten. Sie sind manchmal unsicher, wer
sie sind und warum sie leben.“
 Das frei erfundene Beispiel beschreibt den „Barnum-Effekt“ (vgl. Ulrich, Stachnik &
Stainton,1963)
 Wir neigen dazu, vagen Verallgemeinerungen über die eigene Persönlichkeit
Glauben zu schenken

Psychognostische Verfahren als vorwissenschaftliche Methoden der
Persönlichkeitsforschung
Physiognomik: Gesicht Verhaltensweise
Phrenologie: äußere Schädelform, Dellen etc. Eigenschaft
Grafologie: Handschrift persönlicher Zustand
Wie wird Persönlichkeit untersucht?
„Lots of Data“
L – Life Records
O – Observer Daten
T – Test Daten
S – Self reports

Nomothetische + idiografische – Datenquellen
 Feste Messungen, die auf die gleiche Art und Weise bei allen Probanden zum
Einsatz kommen, werden als „nomothetisch“ bezeichnet. (griech. Nomos – „Gesetz“
und bezieht sich hierbei auf die Suche wissenschaftliche Gesetzen, die für jedermann
gelten
 Flexible Bewertungstechniken, die auf ein bestimmtes Individuum zugenschnitten
sind, das untersucht werden soll, werden als „idiographisch“ bezeichnet. (griech.
Idios – privat, persönlich)



Forschungsziele: Reliabilität und Validität

, Differentielle- und Persönlichkeitspsychologie

 Welche Frage auch immer untersucht werden soll und welche Methode man auch
immer wählt, ein Forschungsprojekt kann nur erfolgreich sein, wenn die verwendeten
Verfahren, zwei Qualitäten besitzen
1. Reliabilität, d.h. die Beobachtungen müssen reproduzierbar sein (wird die Untersuchung
zweimal durchgeführt, dann sollte beide Male das Gleiche herauskommen)
2. Validität, d.h. die Messung muss sich auf das theoretische Konzept beziehen, das im
Rahmen einer Untersuchung von Interesse ist

Drei allgemeine Forschungsansätze
1. Fallstudien und klinische Forschung




2. Persönlichkeitsfragebogen und korrelative Forschung




3. Laborstudien und experimentelle Forschung




Bedeutung der Differentiellen Psychologie und Persönlichkeitspsychologie für
Angewandte Psychologie
 Klinische Psychologie
 Gesundheitspsychologie
 Pädagogische Psychologie
 Wirtschaftspsychologie
 Forensische Psychologie




S. 67-105

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