In diesem Dokument wurden grundlegende wirtschaftswissenschaftliche Themen zusammengefasst, die in jeder Einführungsveranstaltung vorkommen (Themen siehe Schlüsselwörter)
A1 Gegenstand der Wirtschaftswissenschaften
Wirtschaften
- Grund: Güter<Bedürfnisse
è Knappe Güter und Ressourcen müssen produziert und gehandelt werden
Verringerung des Spannungsverhältnisses durch Handeln nach dem ökonomischen Prinzip
= Wirtschaftssubjekte versuchen
- Maximum Prinzip: mit gegebenen Mitteln einen maximalen Nutzen zu erzielen
- Minimumprinzip: ein gegebenes Ziel mit möglichst geringen Mitteln zu erreichen
Durch Knappheit der Ressourcen: nicht beliebig viele Güter produzierbar àEntscheidungen
- Freie Güter: genügend (<-> knappen Gütern) (Licht, Luft, „Sand in der Sahara“)
- Achtung: saubere Luft kein freies Gut mehr (?)
Unterscheidung
1) VWL: Koordination der Entscheidungen und Aktivitäten der einzelnen Wirtschaftssubjekte, priv.
Haushalte, Staat, Unternehmen über Märkte
è Vogelperspektive
a) Wirtschaftstheorie
a. Makroökonomik (Arbeitslosigkeit, Inflation)
Erklärung, wie sich die einzelwirtschaftlichen Entscheidungen der Millionen
Unternehmen und Haushalte in ihrem Zusammenspiel auf die gesamte
Volkswirtschaft auswirken
b. Mikroökonomik (einzelne Märkte; z.B. Strommarkt)
Erklärung der wirtschaftlichen Handlungen einzelner Unternehmen und Haushalte
und deren Koordination auf einzelnen Märkten über (Gleichgewichts-) Preise
Bsp.: wie viele Anbieter können sich halten, wovon hängt der Preis ab
b) Wirtschaftspolitik
Ziele, Mittel, Träger
a. Geldpolitik
b. Finanzpolitik
c. Umweltpolitik
d. …
2) BWL: Unternehmen, Wechselbeziehungen zu anderen Unternehmen und Wirtschaftsbereichen
è „Froschperspektive“
Homo oeconomicus
= ausschließlich wirtschaftlich denkender Menschen, der
- eigeninteressiert und rational handelt, d.h. versucht, den eigenen Nutzen durch Wahlhandlungen
zu maximieren;
- Restriktionen berücksichtigt; (beschränktes Einkommen, Zeit)
- (konsistente) Präferenzen hat, die durch eine Nutzenfunktion ausgedrückt
werden können;
- und über Informationen bezüglich der für die Entscheidungsfindung relevanten Größen verfügt
=sehr restriktive; unrealistische Annahmen
à realistischeres Bild vom "wirtschaftenden Menschen" entwickeln
- Entscheidungen unter Informationsdefiziten (nicht vollst. Informiert!)
- risikofreudiges Verhalten
- begrenzte Rationalität àzufriedenstellende Zielerfüllung genügt
(Kosten/Nutzen-Abwägung, nicht immer Maximierung)
- sozialen Präferenzen àFairness, Reziprozität, Neid, Mitgefühl
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,Wiwi VL 2
Zehn volkswirtschaftliche Regeln
1. Man kann oft nicht beides haben:
Z.B.: Studieren oder Freizeit; Wirtschaft oder saubere Umwelt…
2. Kosten der „entgangenen Gelegenheit“ = Opportunitäts- oder Alternativkosten
Krankenhäuser statt Wohnung, Krankenhaus „kostet“ die Wohnungen
Kosten/Nutzen- Abwägung
3. Wählen die Alternative, bei der die Differenz zwischen Nutzen und Kosten (=Netto-Nutzen)
maximal ist
Netto-Nutzen der zweitbesten Alternative = Opportunitätskosten der besten Alternative.
a) Stetige Alternativen (unterscheiden sich marginal)
o Von einem Nahrungsmittel ein bisschen mehr kaufen und von einem anderen dafür etwas
weniger.
o Das eine Fach etwas intensiver lernen und dafür ein anderes etwas weniger intensiv.
Entscheiden= marginalen Kosten und Nutzen der Alternativen vergleichen
b) Diskrete Alternativen (unterscheiden sich grundlegend)
o Bau einer Straße in dem einen oder dem anderen Stadtteil
o Ein Auto kaufen oder nicht
Entscheiden= Netto-Nutzen der Alternativen vergleichen à Kosten-Nutzen-Analyse
Beispiel: Soll ich (Student*in) auch die letzten fünf Minuten der Vorlesung absitzen, wenn
meine Aufnahmefähigkeit ohnehin erschöpft ist und ich deshalb die S-Bahn verpasse?
4. Große Veränderungen bei Kosten und Nutzen führen zur Wahl der Alternative
- Stetige Alternative + geringe Umstellungskosten: marginale Veränderung genügt
- Diskrete Alternative+ hohe Umstellungskosten: große Veränderung nötig
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,Wiwi VL 3
5. Durch Handeln kann es jedem besser gehen
- Handel= freiwilliger Tausch von Gütern und Dienstleistungen
- Freiwilligkeit à Wirtschaftssubjekt stimmt Handel nur zu, wenn es dadurch seine Situation
verbessern kann.
- Freiwilliger Handel à Erhöhung der gesamtwirtschaftlichen Wohlfahrt
- Handel erlaubt Menschen die Spezialisierung auf das, was sie am besten können.
- spezialisieren à miteinander Handel treiben àwechselseitige Abhängigkeit
6. Märkte sind gewöhnlich gut für die Organisation des Wirtschaftslebens
- In einer Marktwirtschaft entscheiden
o Haushalte: was kaufen und für wen arbeiten ?
o Unternehmen: wen einstellen und was produzieren?
àGeleitet durch Eigeninteressen und die sich auf den Märkten bildenden Preise
- „unsichtbaren Hand” (Adam Smith): das Zusammenwirken von Haushalten und Unternehmen auf
Märkten
7. Regierungen können manchmal die Marktergebnisse verbessern
- Keine effizienten Ressourcenallokation (= Zuweisung) à Marktversagen
- Regierungen können intervenieren, falls der Markt versagt à Steigerung der Effizienz
Marktversagen durch:
- Externe Effekte
o Haushalts- oder Unternehmensentscheidungen beeinflussen Wohlfahrt Dritter
o Merkt man durch: Interdependenz zwischen Wirtschaftssubjekten und keiner
marktmäßigen Entschädigung (da kein Markt für Externalitäten)
a) Negative externe Effekte (=externe Kosten),
§ z.B. Abwasser, Zigarettenrauch
b) Positive externe Effekte (=externer Nutzen),
§ z.B. Garten, Stausee
o z.B.: Autofahrer interessiert sich nicht für externe Kosten (Lärm, Verschmutzung), da kein
Markt (keine Kosten), sondern nur für private Kosten (Treibstoff, Zeit..)
o Soziale Kosten = private+ externe
àInternalisierung externer Effekte in den Preismechanismus durch z.B. Steuern
o Anreize werden verändert à externen Effekte werden Berücksichtigt
- Ungleiche Verteilung von Informationen zwischen Marktseiten (= Informationsasymmetrie)
o Vorvertragliche Informationsasymmetrie = Adverse Selektion (Negativ-Auswahl)
o Nachvertraglich Informationsasymmetrie
= Moral Hazard (Moralisches Wagnis/Versuchung)
- Marktmacht: Anbieter oder Nachfrager nehmen beherrschende Stellung ein (keine Konkurrenz, kein
Wettbewerb, oder viel mehr Macht als Konkurrenz) z.B. Kartell
o Ausnutzung der Macht: überhöhte Preise etc.
Ökonomische Aufgaben des Staates
- Etablierung und Gewährleistung von Eigentumsrechten an knappen Faktoren und Gütern sowie
Rechtssicherheit als Voraussetzung für funktionierende Märkte
o Steuern, Subventionen etc. à Beeinfl. Der Faktorallokation bei Marktversagen
- Nicht jeder kann Einkommen erzielen, das menschenwürdigen Konsum ermöglicht
è Sozialstaat: Beeinflussung der Distribution (Bafög, Kindergeld) und soziale Absicherung
(Versicherungen etc.)
- Stabilisierung bei starken gesamtwirtsch. Konjuktursschwankungen (Fiskalpolitik, Geldpolitik)
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, 8. Lebensstandard eines Landes/Region/Stadt hängt von Pro-Kopf-Produktion von Waren und
Dienstleistungen ab
- Lebensstandard messen:
o über das persönliche Einkommen
o über den Marktwert der pro-Kopf-Produktion eines Landes/einer Region/ einer Stadt
- Erklärung höherer Lebensstandard à Unterschied in Arbeitsproduktion
Arbeitsproduktivität= Wert an Waren und Dienstleistungen, die je Arbeitsstunde hergestellt werden
Messen:
Reales BIP (ohne Inflation) / Einsatzmenge an Arbeitsleistung (Zahl der Beschäftigten oder Arbeitsstunden)
Wie effektiv wird der Produktionsfaktor Arbeit im Produktionsprozess eingesetzt?
-> je nach Kapitalausstattung (Maschinen, Automatisierung)
Also:
Realkapital (Maschinen, Gebäude) ->
Natürliche Ressourcen -> Produktivität -> Lebensstandard
Technologisches Wissen ->
Humankapital ->
9. Die Preise steigen, wenn zu viel Geld in Umlauf gesetzt wird
- Achtung: Unterscheidung von Preisen (flexibel! zeigen Knappheiten) und Preisniveau (breiter)
- Preisniveau= gewichteter (mit den Mengen der nachgefragten Güter) Durchschnitt der Preise für
Waren und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft zu einem bestimmten Zeitpunkt
- Inflation= Anstieg des allgemeinen Preisniveaus in einem Land/ Region…
- Ursache: Wachstum der Geldmenge, wird gesteuert von der EZB (stellt Zentralbanken Geld zur
Verfügung mit Zinssatz (momentan 0%)
Starkes Wachstum der Geldmenge à gleiche GütermengeàGeldwert fällt(Gütereinheit je Gelde.)
10. Die Volkswirtschaft ist mit einem kurzfristigen Zielkonflikt zwischen Inflation und
Arbeitslosigkeit konfrontiert.
- Kurzfristiger (1-2 Jahre) Zielkonflikt zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit:
- Inflation ↓ à Arbeitslosigkeit ↑
Phillips-Kurve: Inflationsrate 4-5%
Zeigt Zshg. Zwischen
Preisniveauänderung und AL-Quote
Arbeitslosigkeit
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