Lernbereich 4:
In sozialen Beziehungen empathisch und zielführend kommunizieren und
interagieren
Grundsätze der sozialen Kommunikation
1. Axiom: Man kann nicht nicht kommunizieren
In Gegenwart eines oder mehrerer anderen ist alles Verhalten kommunikativ, jedes
Verhalten in einer sozialen Situation hat Mitteilungscharakter
Auch wenn man sich von jemandem abwendet, teilt man dem anderen etwas mit
Entsprechend dieses Axioms erfolgt erfolgreiche Kommunikation durch:
Nicht-nicht-kommunizieren:
Ich bin mir bewusst, dass in jeder sozialen Situation kommuniziert wird.
Ich bin mir bewusst, dass jedes Verhalten Mitteilungscharakter hat
Ich beende ein Gespräch nicht einseitig
Ich weiß, dass ich kommuniziere, auch wenn ich nichts mehr sage und mich wegdrehe
Ich weiß, dass ich über Gestik und Mimik über die Hälfte der Informationen transportiere
Annahme der Kommunikation:
Ich nehme ernst, was mein Gegenüber sagt
Ich gehe auf das Gesagte ein
Signalisieren der Kommunikationsbereitschaft:
Ich breche das Gespräch nicht einfach ab oder ignoriere das Gesagte
Ich teile meinem Gesprächspartner mit, dass ich an seinen Aussagen interessiert bin und es mir nur
im Moment nicht möglich ist, mit ihm zu sprechen
Ich teile offen mit, wenn ich mich nicht wohl fühle
Ich bitte darum, das Gespräch zu einem anderen Zeitpunkt weiter zu führen
Aktives und hilfreiches Zuhören:
Ich lasse den Gesprächspartner ausreden
Ich ,,lausche"
Ich spreche nicht ständig selbst
Ich halte Blickkontakt
Ich vermeide Blicke auf die Uhr, das Smartphone oder aus dem Fenster
Störungen:
1. Widerwillige Annahme der Kommunikation
2. Einseitige Beendigung („Mir reicht es jetzt“)
3. Ignorieren der Kommunikation (Nicht-Antworten, Nicht-Eingehen)
4. Flucht in Symptome („Krankheit“)
5. stattgefundene Kommunikation ungeschehen machen („Das war nicht so wichtig“)
6. Entwertung der Aussage des Partners, Bagatellisierung (häufiger Themenwechsel)
7. Abweisung („Mit dir will ich nichts zu tun haben“)
, 2.Axiom: Jede Kommunikation hat einen lnhalts- und Beziehungsaspekt, so dass
letzterer den ersten bestimmt
In einem Gespräch kommt es nicht nur darauf an, was man sagt, sondern auch wie
man etwas
Der Inhaltsaspekt stellt das Was einer Mitteilung dar, der Beziehungsaspekt sagt
darüber etwas aus, wie der Sender diese Mitteilung vom Empfänger verstanden
haben möchte.
Der Beziehungsaspekt sagt immer auch etwas über die emotionale Beziehung der
sagt Kommunikationspartner aus und wird zu einem großen Teil unbewusst
vermittelt
Kommunikation ist nicht nur Vermittlung und Austausch von Informationen, sondern
immer auch Ausdruck der Beziehungen der Kommunikationspartner untereinander
Erfolgreiche Kommunikation aus Sicht dieses Axioms:
Ich baue eine positive emotionale Beziehung auf, in der Klarheit herrscht
Ich spreche offen über die Beziehung und die Art der Kommunikation in der Beziehung
Ich akzeptiere den Anderen so wie er ist-mit all seinen Gefühlen, Bedürfnissen und
Befürchtungen
Ich sage Ja" zum Kommunikationspartner, auch wenn im Moment ein Konflikt oder eine Spannung
eine harmonische Beziehung stört
Ich gehe auf den Anderen ein und will ihn verstehen
Ich versetze mich in die Rolle des Anderen und betrachte die Angelegenheit aus seinem Blickwinkel
Ich bemühe mich um Einigkeit sowohl über den Inhalt der Kommunikation als auch über meine
Beziehung zum Gesprächspartner
Störungen entstehen meist dann,
wenn sich die Partner auf der Beziehungsebene oder auf beiden uneins sind,
wenn die Ebenen miteinander verwechselt oder
gar nicht berücksichtigt werden
Eine negative Beziehung wird auf der Inhaltsebene ausgetragen (Argumente eines
anderen abwehren, weil man diese Person nicht leiden kann)
Die Uneinigkeit auf der Inhaltsebene wird auf die Beziehungsebene übertragen
(Person vertritt andere Meinung, deswegen findet man ihn „blöd“, unsympathisch)
Eine Beziehung, in der Unklarheit über diese herrscht (ein Partner den anderen liebt, aber
dieser weis davon nichts)
Eine Beziehung, die durch ungleiche Emotionen bestimmt ist (Bsp. Mädchen liebt Jungen
sehr, Junge empfindet für Mädchen nur Sympathie)
Versuch den Beziehungsaspekt aus der Kommunikation herauszuhalten (Bsp. wenn
Schüler mit Lehrer nicht zurechtkommen und diese deshalb mit ihm darüber sprechen wollen, der
Lehrer dann fordert: „Solche Diskussionen bringen nichts, wir werden in Zukunft nur noch Mathematik
machen!“)
Vernachlässigung des Beziehungsaspektes (Beziehungsblindheit) (Bsp. Eltern könnten
beispielsweise bei ihrem Kind sehr großen Wer auf die inhaltliche Ebene legen – etwa dass das Kind
immer ordentlich und höflich ist, in der Schule fleißig lernt -, dabei aber kaum die emotionale Seite
berücksichtigen. Ehepaare sind zum Beispiel häufig mit ihrem Beruf oder auch mit dem Hausbauen
so stark beschäftigt, dass die Beziehungsebene auf der Strecke bleibt)
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