Lernbereich 3:
Erziehungs- und Bildungsprozesse individuumsbezogen und verantwortlich
gestalten
Grundlagen der Erziehung
Erziehung als soziale Beziehung
Erziehung spielt sich ab zwischen Erzieher (Will bestimmte Lernprozesse herbeiführen und
unterstützen) und zu Erziehendem (Soll bestimmte Lernprozesse vollbringen).
Gegenseitige Beeinflussung und Steuerung.
Erziehung ist immer soziale Interaktion
Soziale Interaktion beschreibt das wechselseitig aufeinander bezogene Verhalten
zwischen Menschen, das Geschehen zwischen Personen, die agieren und wechselseitig
aufeinander reagieren, sich gegenseitig beeinflussen und steuern.
Der Prozess der Erziehung verändert sowohl den zu Erziehenden als auch den
Erzieher selbst!
Soziale Interaktion im Erziehungsstil will immer ein Erziehungsziel erreichen!
Eine gute emotionale Beziehung ist für das Gelingen jeder Erziehung von entscheidender
Bedeutung.
Erziehung ist daher immer soziale Beziehung.
Erziehung als Austausch von Informationen
Unter sozialer Kommunikation versteht man denjenigen Teil einer sozialen Interaktion, in
welchem Informationen zwischen zwei oder mehreren Personen vermittelt, aufgenommen
und ausgetauscht werden.
Soziale Kommunikation nicht ohne soziale Interaktion möglich
(Wer dem Anderen Informationen mitteilt, beeinflusst und steuert ihn zugleich)
Soziale Interaktion nicht ohne soziale Kommunikation möglich
(Wer mit dem Anderen in Beziehung tritt, übermittelt ihm zugleich Informationen, nicht nur verbal)
Erziehung als beabsichtigte Lernhilfe und soziales Handeln
Erziehung geschieht im Wechselspiel zwischen
dem zu Erziehenden, der bestimmte Lernprozesse bewältigen soll;
dem Erzieher, der diese Lernprozesse absichtlich und bewusst herbeiführt,
auslöst oder unterstützt und mit bestimmten Handlungen (Methoden) das
Verhalten und Erleben des zu Erziehenden relativ dauerhaft ändern will und
dem Erziehungsziel, das der Erzieher vor Augen hat
Handeln meint jede menschliche Aktivität, mit welcher bewusst und überlegt eine
bestimmte Absicht, ein bestimmtes Ziel verfolgt wird.
Pädagogisches Handeln ist eine beabsichtigte Aktivität in einer Erziehungssituation, welche ein bestimmtes
Ziel erreichen will. Sein Ereignis ist „offen“, über seinen Ausgang lässt sich vorab nicht vorhersehen.
Erziehung ist soziales Handeln (pädagogisches Handeln):
Erziehung ist immer ein bewusstes und überlegtes Handeln (=reflektiertes Handeln)
und immer bewusst und willentlich auf andere Menschen bezogen.
Sein Ergebnis ist „offen“, sein Ausgang lässt sich vorab nicht vorhersehen.
Der Erzieher hat pädagogische Verantwortung!
, Erziehung ist ein soziales Handeln, welches bestimmte Lernprozesse bewusst und absichtlich
herbeiführen und unterstützen will, um relativ dauerhafte Veränderungen des Verhaltens und
Erlebens zu erreichen, die bestimmten Erziehungszielen entsprechen.
Merkmale von Erziehung:
Erziehung ist…
beabsichtigte Lernhilfe
zielgerichtet
soziales Handeln
soziale Interaktion
soziale Beziehung
soziale Kommunikation
Soziale Beziehung: die wechselseitige Beziehung zwischen Erzieher und zu Erziehendem ist
durch eine besondere zwischenmenschliche und persönliche Beziehung gekennzeichnet. Von
dieser Art und Weise, wie sich die persönliche Beziehung gestaltet, hängt in einem nicht
unerheblichen Maße der Erfolg der Erziehung ab.
Wesentliche Merkmale von Bildung
Bildung ist zum einen der Prozess der Erschließung der Welt für den einzelnen
Menschen.
Sie ist zum anderen der Prozess der Erschließung des Menschen für die Welt.
Diese doppelseitige Erschließung geschieht durch die aktive Auseinandersetzung
mit der Welt.
Bildung bedeutet nicht nur den Prozess dieser Erschließung, sondern auch dessen
Ergebnis.
Bildung vollzieht sich grundsätzlich am Menschenselbst, die Erziehung kann
lediglich Hilfe und Unterstützung bei der aktiven Auseinandersetzung mit der Welt
bieten.
Bildung führt zu einem angemessenen Umgang mit der Welt, zu einer
verantwortlichen Gestaltung des eigenen Lebens ohne Fremdbestimmung sowie zur
Entfaltung der eigenen Individualität.
Bildung ist der Prozess und das Ergebnis der Erschließung der Welt für den Menschen
und des Menschen für die Welt durch die aktive Auseinandersetzung des Einzelnen mit ihr.
Pädagogische Mündigkeit als übergreifendes Erziehungsziel
Pädagogische Mündigkeit umfasst:
1) Selbstkompetenz = Umgang mit sich selbst
Bewältigung des eigenen Lebens
Qualifikationen:
mit sich selbst zurechtkommen
sein eigenes Leben gestalten können
Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen
2) Sozialkompetenz = Umgang mit anderen Menschen
Bewältigung des sozialen Lebens in Organisationsformen (z. B. Familie, Schule),
Beziehungen (z. B. Klasse, Freundschaften)
Qualifikationen:
Teamfähigkeit
Toleranz
Hilfsbereitschaft
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