Lernbereich 1:
Entwicklung als lebensumfassenden, multifaktoriell beeinflussten Prozess begreifen
und pädagogisch gestalten
Aufgaben in der menschlichen Entwicklung
4.1 Bindung im Kindesalter
1. Der Begriff
Bindung im Sinne der Bindungstheorie ist die besondere, enge, relativ dauerhafte und
stark emotionale Beziehung zwischen einem Kind und seiner Bindungsperson, die es
betreut.
Bindung:
ist nicht von Natur aus vorhanden, sie muss während der Schwangerschaft und ab
dem 1. Lebenstag aufgebaut werden
Jede Person kann Bindungsperson sein (Muss sich um emotionale und soziale
Bedürfnisse kümmern)
Ein Kind kann mehrere Bindungspersonen haben (Regel: 1 Haupt-Bindungsperson),
es entwickelt eine Hierarchie von Bindungspersonen
2. Wodurch entsteht Bindung?
Sie entsteht durch emotionale Zuwendung, Achtung, Wärme, Nähe, Schutz dies zeigt sich
in Körperkontakt, liebevolle Zertlichkeit, geduldiges Umsorgen, Aufmerksamkeit,
Ansprache…
3. Warum ist Bindung wichtig? Bindung und Erforschung der Umwelt
Bindungsperson
(Sicherheit)
Exploration Fluchtpunkt in Momenten der
(Ausgangspunkt um Angst und des Unwohlseins
Neues zu erforschen) bietet Schutz
4.2 Phasen der Bindungsentwicklung
Bindung entsteht vor allem in den ersten Lebensjahren. Man unterscheidet vier
Bindungsphasen.
Die Vor-Bindungsphase
0. – 2. Monat
Verhalten (z.B. Anschauen, Weinen …) ist unspezifisch und nicht auf eine feste
Bindungsperson gerichtet
ausgesandte Signale sind angeboren und reflexartig
Phase der beginnenden Bindung
2. – 6. Monat
zunehmendes zielorientierteres Verhalten
zeigt Bindungsperson gezielte soziale Äußerungen und Verhaltensweisen
unterscheiden zwischen Bindungsperson und anderen Familienmitgliedern
, Phase der eigentlichen Bindung
ab 7. Monat
selbstständige Fortbewegung (Rutschen, Krabbeln); Zunahme des gezieltes
Greifens
Soziale Interaktion mit Bindungsperson (intensiver und zielgerichteter)
Befindlichkeiten aufgrund der beginnenden Sprachentwicklung mitteilen (mit Lauten
z. B. Jammern)
Reaktionen der Bindungspersonen vorhersagen
Bindungsperson als Sicherheitsbasis
Phase der zielkorrigierten Partnerschaft
in den ersten drei Phasen Aufmerksamkeit (der Bindungsperson) nur durch
Verhaltensweisen auf sich ziehen
ab 24. Monat sprechen (sprachlichen Kontakt aufnehmen) und verhandeln
Verhaltensweisen der Bindungsperson besser verstehen und nachvollziehen
4.3 Sichere und unsichere Bindung
Die unsicher vermeidende Bindung
Die Kinder spielten ungerührt weiter, als ihre Mutter den Raum verließ. Sie wirkten auf den
ersten Blick selbstbewusst und selbstständig, auf die Rückkehr der Mutter reagierten sie
fast gleichgültig.
Das Verhalten der Kinder zeigt jedoch, dass sie nicht sicher gebunden sind. Sie haben in
den ersten Lebensmonaten die Erfahrung gemacht, dass die Eltern eben nicht zuverlässig
auf ihre Bedürfnisse eingingen. Daraufhin gewöhnten sich die Kinder an ihre Gefühle nicht
offen zu zeigen und entwickelten ein negatives Selbstbild.
Die sichere Bindung
Sicher gebundene Kinder protestierten mit Weinen und Schreien, als die Mutter im
Experiment den Raum verließ. Kehrte sie zurück, reagierten die Kinder jedoch mit Freude
und Erleichterung und vertieften sich schnell wieder in ihr Spiel.
Kinder, die dieses Bindungsverhalten zeigen, haben Vertrauen zu ihren Bezugspersonen
entwickelt und Verlässlichkeit erfahren, was deren Eingehen auf die eigenen Bedürfnisse
angeht. Fühlt sich das Kind sicher, kann es sich frei entfalten und seine Umwelt erkunden.
Die unsicher-ambivalente Bindung
Kinder, die diesem Bindungstyp zugeordnet werden können, zeigen ein ambivalentes
Bindungsverhalten. Sie könnten sich im Experiment auch nach der Rückkehr der Mutter
nicht entspannen und suchten ihre Nähe.
Der Grund liegt vermutlich darin, dass die Reaktionen auf die Bedürfnisäußerungen des
jeweiligen Kindes unterschiedlich ausfiel. Mal gingen die Eltern liebevoll auf das Kind ein,
ein anderes Mal reagierten sie nicht oder sogar ablehnend.
Als Folge versucht das Kind die Trennung zu verhindern, reagiert ängstlich, passiv und
verunsichert.
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