Sozialisation als Rollenlernen im Modell des symbolischen
Interaktionismus
( George Herbert Mead)
Der Leitgedanke von Mead ist, dass der Mensch sich seine Einstellung zur Welt über
Gesten, Symbole und vor allem über das Symbolsystem der Sprache erschließt.
Das Modell des symbolischen Interaktionismus befasst sich mit der Kommunikation bzw.
Interaktion von Menschen untereinander vor allem durch Gestik, Mimik und Sprache. Das
Denken und die Fähigkeit, sich in andere Hineinzuversetzen ist das Resultat der Interaktion
und führt zu einem inneren Monolog, zur Reflexion und zur Rollenübernahme. Der Fokus
liegt bei Mead auf der Veränderung und Mitgestaltung der Gesellschaft.
Die Sprache kann hierbei z.B. als signifikante Symbolik war genommen werden. Das heißt,
dass durch das Erlernen der Sprache eindeutige Definitionen erlernt werden, die innerhalb
des gleichen Sprachraums gleich verstanden werden (z.B. „Feuer!“).
Neben den signifikanten Symbolen gibt es noch das normale Symbol, das als eine
mehrdeutige Geste verschieden interpretierbar ist (z.B. ist das Fäuste heben verschieden
interpretierbar), und auch noch die primitive Geste, die an eine konkrete Situation geknüpft
ist und zwischen zwei belebten Individuen stattfindet (das Hundeknurren ist an eine konkrete
Situation geknüpft, ist also nicht komplex). Das Zeichen stellt ein Reiz-Reaktions-Schema
dar, was zwischen etwas Unbelebten und etwas Belebten stattfindet (Blitz -> Mensch zuckt
zusammen).
Generell kann man sagen, dass das Erlernen von Symbolen maßgebend für das Erlernen
der Rollenübernahme ist. Außerdem stehen Symbole im Zusammenhang mit Mimik und
Gestik.
Bei der Rollenübernahme, also bei der Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, wird
zwischen dem „Play“ und dem „Game“ unterschieden.
Das Play stellt eine Rollenübernahme in Form von nachahmenden Rollenspielen in der
früheren Kindheit dar. Hier wird das Kind durch das Hineinversetzen in einen signifikanten
Anderen langsam an die Gesellschaft herangeführt.
Beim Game versetzt sich das Individuum in einen generalisierten Anderen. Dies passiert
z.B. bei geregelten Gruppenspielen (z.B. Fußball). Man hat durch das „Play“ ja schon
bestimmte Rollenerwartungen gelernt und hält so auch die Normen und Werte ein und kann
sich verstärkt an Vertretern von Rollen (verallgemeinerter Anderer) orientieren, um andere
einschätzen zu können und gesellschaftlich agieren zu können.
Beide Instanzen tragen zur Identitätsbildung, (bzw. zur symbolisierten Identität), bei.
Für Mead ist die Identitätsbildung sowohl ein gesellschaftlicher Prozess als auch ein
individuelles Konstrukt.
Als Instanzen der Identitätsbildung stellte Mead das „Me“, das „Self“, das „Mind“ und das
„I“ auf. Wichtig zu erwähnen ist, dass es bei diesen Instanzen nicht um das Individuum
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