Universität des Saarlandes (Saarbrücken) (UdS)
Lehramt
Grundlagen der Literatur- und Medienwissenschaft und der Literatur- und Mediendidaktik (133516)
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eijkenboomlena
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Leitfaden zum Deutschstudium
Beziehungen der „Didaktik der deutschen Sprache und Literatur“
Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft, Medienwissenschaft, Psychologie und Erziehungswissenschaften
Didaktik
Wie vermittel ich etwas (z.B. Sprache und Literatur)?; (sprachliche) Voraussetzungen der Schüler beachten
Teilbereiche der Fachdidaktik Deutsch
Sprachdidaktik (Schreiben, Grammatik, Sprechen, Zuhören, Orthografie)
Literdidaktik (Lesen, Literatur)
Mediendidaktik (gehört zu Allem)
alle Bereiche sind miteinander verbunden
Bildungsstandards
Kernlehrplan Deutsch
Aufgreifen der Vorgaben der Bildungsstandards und Berücksichtigung der dort formulierten
Kompetenzen der jeweiligen Jahrgangsstufen
orientiert sich an den KMK-Bildungsstandards
formuliert die angestrebten zentralen Kompetenzen inhaltlicher und allgemeiner Art
legt fest, in welchen Zwischenschritten die Kompetenzen in den einzelnen Jahrgangsstufen erreicht
werden
beschränken sich auf wesentliche Inhalte und Themen, die auch Bezugspunkte für schulische und
schulübergreifende Leistungsüberprüfungen sind
enthalten Hinweise und Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung
,Theoretische Grundlagen
Literaturdidaktik
Literaturdidaktik beschäftigt sich mit der wissenschaftlichen Erschließung des kulturellen Lernfeldes „Literatur“
in Bezug auf vergangene, gegenwärtige und zukünftige Lehr-/Lernkontexte.
Handlungsfeld „Literatur“
Mikroebene / Individuelle Bedeutsamkeit
o Wer liest wo, was, wie und warum? (Lesemotivation, Lesemotive)
o individuelle Lesegratifikation („das Lesen gibt mir was“) man liest immer wieder
Mesoebene / Soziale Bedeutsamkeit
o Kommunikationssituationen, innerhalb derer Literatur im Zentrum steht (man schafft in der Schule
Situationen bei denen Kinder gemeinsam über Literatur reden bzw. Lesen)
o soziale Lesegratifikation Gruppenzugehörigkeit
Makroebene / Kulturelle Bedeutsamkeit
o Teil des komplexen Symbolsystems, mit dessen Hilfe große Gemeinschaften ihre Identität herstellen
o Gratifikationen durch Teilhabe am kulturellen System gemeinsames Leseinteresse
Bildungsaufgaben für den Literaturunterricht
Im Literaturunterricht müssen situative Rahmenbedingungen geschaffen und grundlegende Kompetenzen
vermittelt werden, damit die Schüler auf allen Ebenen am kulturellen Handlungsfeld „Literatur“ weitreichend
teilhaben können.
Kindern den Zugang zur Literatur ermöglichen (z.B. Klassenbibliothek einrichten)
Besuch von Bibliotheken / Zugang zu Texten / Zugang zur Literatur über andere Medien (z.B. Tablets /
Leseapps)
Kinder müssen Lesen können Schriftspracherwerb
Kinder müssen verstehen was sie lesen Leseverständnis
Imaginationsfähigkeit (Kinder müssen Vorstellungen bilden können von dem was sie lesen)
passende Texte / Literatur wählen
Zeit (genug Zeit „opfern“)
, „Literatur“ im Kontext der Literaturdidaktik
Literaturdidaktik muss sich in erster Linie mit dem auseinandersetzen, was Menschen (die Lehrkraft) mit dem
Gegenstand „Literatur“ machen und warum sie das tun. Erst in zweiter Linie ist der Gegenstand selbst im Fokus.
Literarische Texte (sind eher) Nicht-literarische Texte (sind eher)
nicht-pragmatisch (nicht auf ein praktisches Handeln pragmatisch (z.B. Bedienungsanleitung,
gerichtet; haben keinen unmittelbaren Zweck) Spielanleitung)
fiktional bzw. imaginativ (ist ausgedacht) non-fiktional bzw. faktual (beruhen auf Fakten)
polysemisch und konnotativ (mehrdeutig) monosemisch und denotativ (eindeutig)
selbstreferenziell und intertextuell (auf sich selbst referenziell (auf Gegenstände der realen Welt
bezogen; keinen Bezug zu anderen Medien, wenn bezogen)
dann nur zur Literatur)
sprachlich verfremdet (man verstößt bewusst gegen sprachnorm-konform (alltagssprachlich)
sprachliche Normen)
Das Kriterium der „Poetizität“
Literatur ist eine Sequenz von Laut- und Schriftzeichen, die fixiert und / oder sprachkünstlerisch gestaltet und /
oder ihrem Inhalt nach fiktional ist.
Literarizitätsgrade
L1: Fixierung und künstlerische Sprachverwendung und Fiktionalität Hochliteratur (z.B. Faust)
L2: Fixierung und künstlerische Sprachverwendung, aber keine Fiktionalität Autobiografie
L3: Fixierung und Fiktionalität, aber keine künstlerische Sprachverwendung Trivialliteratur (z.B. Asterix)
L4: Fiktionalität und künstlerische Sprachverwendung, aber keine Fixierung Alltagserzählung
L5: Fiktionalität, aber keine künstlerische Sprachverwendung und Fixierung z.B. prahlerische
„Lügengeschichten“ von Jugendlichen
L6: Künstlerische Sprachverwendung, aber keine Fiktionalität und Fixierung Stegreifansprache
(Geburtstagsrede)
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