Hallo, ihr Lieben! Ich habe versucht mögliche Klausuraufgaben zum Modul Differentielle- und Persönlichkeitspsychologie der HFH Hamburger Fern-Hochschule zu den gesamten 5 Studienbriefen in einem Dokument zusammenzufassen. Habe damit eine gute Note geschafft (1,3) ;)
Hoffe es hilft euch genauso! ...
Mögliche Klausuraufgaben
Differentielle und Persönlichkeitspsychologie
Studienbrief 1: Einführung in die Differentielle und Persönlichkeitspsychologie
Skizzieren Sie die 4 Grundaufgaben der Differentiellen Psychologie.
Beschreiben individueller Unterschiede: Unterschiede zwischen Personen werden z.B. als
Eigenschaften oder Fähigkeiten jeweils beschrieben
Erklären individueller Unterschiede: Hier wird erforscht, auf welche Ursachen Unterschiede
zwischen Menschen überhaupt zurückzuführt werden können. Wie kommt es dazu, dass überhaupt
Unterschiede bestehen, liegt es z.B. an der Anlage oder Umwelt?
Vorhersagen individueller Unterschiede: geeignete Indikatoren wie Intelligenz sollten genutzt
werden, um Vorhersagen z.B. zum individuellen beruflichen Erfolg zu machen
Verändern individueller Unterschiede: welche Interventionen kann man nutzen, um z.B. bestimmte
Eigenschaften zu modifizieren, so dass für bestimmte Befunde bestimmte Therapien vorgeschlagen
werden können.
Ein Grundbegriff, um interindividuelle Unterschiede zu beschreiben, ist die Eigenschaft. Erläutern Sie, was
man unter einer Eigenschaft in der Persönlichkeitspsychologie versteht und nennen Sie zwei Beispiele für
Eigenschaften.
Eigenschaften sind Verhaltens- und Erlebensweisen, die relativ beständig über die Zeit sind und sich auch
über verschiedene Situationen hinweg zeigen. Eigenschaften grenzen sich damit von schnell wechselnden
Zuständen wie Müdigkeit oder Emotionen ab. Eigenschaften werden häufig genutzt, um die Persönlichkeit
einer Person zu beschreiben. Z.B. Eigenschaften aus dem Big-Five-Modell (Offenheit, Gewissenhaftigkeit,
Extraversion, Verträglichkeit, Neurotizismus)
Ein Grundbegriff, um interindividuelle Unterschiede zu beschreiben, ist die Dispostion. Erläutern Sie, was
man unter einer Disposition in der Persönlichkeitspsychologie versteht und nennen Sie ein Beispiel für eine
Disposition.
Eine Disposition ist ein über Zeit und Situation hinweg relativ stabiles Merkmal einer Person, sozusagen ein
Muster von Erleben oder Verhalten, das mit erhöhter Wahrscheinlichkeit gezeigt wird. Ein Beispiel wäre
Ängstlichkeit
Ein Grundbegriff, um interindividuelle Unterschiede zu beschreiben, ist das Temperament. Erläutern Sie,
was man unter dem Temperament in der Persönlichkeitspsychologie versteht und nennen Sie zwei
Beispiele.
Das Temperament steht für die individuellen Besonderheiten einer Person in Bezug auf Affekt, Aktivität und
Aufmerksamkeit sowie interpersonale Stile in sozialen Interaktionen. Letzteres sind stabile Tendenzen im
Umgang mit anderen Menschen wie Geselligkeit oder Durchsetzungsfähigkeit.
Ein Grundbegriff, um interindividuelle Unterschiede zu beschreiben, ist der Charakter. Erläutern Sie, was
man unter dem Charakter in der Persönlichkeitspsychologie versteht.
Häufig gleichbedeutend mit Persönlichkeit verwendet. Der griechische Begriff heißt soviel wie Prägung,
Eigenart. In englischen Ansätzen werden auch neuerdings Werte und Tugenden bezeichnet und auf
moralisch oder ethisch konnotierte Eigenschaften Bezug benommen.
Ein Grundbegriff, um interindividuelle Unterschiede zu beschreiben, ist die Persönlichkeit. Erläutern Sie,
was man unter der Persönlichkeit in der Persönlichkeitspsychologie versteht.
Unter Persönlichkeit eines Menschen wir die Gesamtheit seiner Persönlichkeitseigenschaften verstanden –
die individuellen Besonderheiten in der körperlichen Erscheinung und in Regelmäßigkeiten des Verhaltens
und Erlebens
, Seite 2 von 17
William Stern schlug 4 verschiedene Strategien der Persönlichkeitsforschung vor. Eine dieser Strategien ist
die Komparationsforschung. Beschreiben Sie die typische Vorgehensweise der Komparationsforschung und
nennen Sie ein Anwendungsbeispiel.
Bei der Komparationsforschung werden zwei oder mehr Personen verglichen. Dazu wird zunächst für jedes
Individuum ein Merkmalprofil erstellt. Die so erzeugten Profile kann man nun miteinander vergleichen, um
Unterschiede in bestimmten Eigenschaften oder Stärken und Schwächen zu erkennen. Bei größeren
Stichproben kann man Profile nach Ähnlichkeit zusammenfassen.
Anwendungsbeispiele wären z.B. die Einschätzung verschiedener Bewerber oder die Einschätzung des
Förderbedarfs bei Kindern
Ein Forscher möchte das von ihm entwickelte Persönlichkeitsmerkmal der digitalen Sensibilität
untersuchen. Er interessiert sich dafür, wie es in der Bevölkerung verteilt ist. In einem zweiten Schritt
möchte er untersuchen, wie es mit anderen Eigenschaften wie Kreativität zusammenhängt. Nennen Sie,
welche zwei Strategien der Persönlichkeitsforschung nach Stern Sie dem Forscher zu Beantwortung
empfehlen würden. Erläutern Sie, wie durch diese Strategien die Forschungsfrage konkret beantwortet
werden könnte.
Für den ersten Schritt bietet sich die Variationsforschung an. Hierbei wird ein einzelnes Merkmal wie
digitale Sensibilität bei vielen verschiedenen Individuen gemessen und so die Variation dieses Merkmals
zwischen Individuen festgestellt, wodurch die Verteilung des Merkmals in der Bevölkerung untersucht
werden kann. So kann man feststellen, wie ein Merkmal durchschnittlich ausgeprägt ist, wie es streut…
Für den zweiten Schritt bietet sich die Korrelationsforschung an. Hierbei werden die relevanten Merkmale
Kreativität und digitale Sensibilität zusammen bei vielen Individuen erfasst, so dass untersucht werden
kann, wie die beiden Merkmale zusammenhängen, indem jeweils die Ausprägungen miteinander korreliert
werden. So kann man feststellen, ob eine bestimmte Ausprägung eines Merkmales typischerweise mit
einer bestimmten Ausprägung eines anderen Merkmales zusammenhängt.
William Stern schlug 4 verschiedene Strategien der Persönlichkeitsforschung vor. Eine dieser Strategien ist
die Psychografie. Beschreiben Sie die typische Vorgehensweise der Psychografie und nennen Sie ein
Anwendungsbeispiel.
Die Psychografie zielt auf das Individuum ab und versucht, eine möglichst vollständige Beschreibung einer
Person nach psychologischen Kriterien zu gewährleisten. Anwendung in der klinischen Psychologie, wenn
es um die Diagnose und die Wahl einer geeigneten Therapie geht. Auch erster Schritt in der
Komparationsforschung.
Die Schwächen von Sterns Systematik.
Zu starker Fokus auf unspezifische Merkmale (ignoriert die Anforderung, dass Merkmale zeitlich stabil sein
sollen, damit es sich tatsächlich um Eigenschaften handelt.)
Erläutern Sie, welchen Fortschritt Cattells Kovariationswürfel gegenüber den 4 Ansätzen der
Persönlichkeitsforschung nach Stern darstellt.
Der Kovariationswürfel erweitert die Forschungsansätze um eine zeitliche Dimension. Dadurch ist es durch
wiederholte Messungen möglich, zu untersuchen, inwiefern sich z.B. eine Persönlichkeitseigenschaft über
die Zeit verändert. (Persönlichkeitsentwicklung beobachten). Daneben erlaubt die Zeitdimension auch zu
prüfen, inwiefern Eigenschafen über verschiedene Situationen hinweg stabil sind.
Die Differentielle Psychologie ist in der Gesundheitspsychologie von Bedeutung, da sie unter anderem
erforscht, welche Persönlichkeitsmerkmale gesundheitsrelevant sind. Nennen Sie 2 gesundheitsrelevante
kognitive Persönlichkeitsmerkmale.
Optimismus, Pessimismus, Selbstwirksamkeitserwartung, Kohärenzsinn
Die Differentielle Psychologie ist in der Gesundheitspsychologie von Bedeutung, da sie unter anderem
erforscht, welche Persönlichkeitsmerkmale gesundheitsrelevant sind. Nennen Sie 2 gesundheitsrelevante
affektive Persönlichkeitsmerkmale.
Neurotizismus oder negative Affektivität, Feindseligkeit oder Ärger, Emotionsregulation
, Seite 3 von 17
Persönlichkeitsmerkmale spiegeln sich im Affekt, im Verhalten, in Kognition und in der Motivation einer
Person wider. Beschreiben Sie beispielhaft, wie sich eine hohe Ausprägung im Merkmal Neurotizismus in
diesen 4 Dimensionen typischerweise zeigen kann.
Affekt: ängstlich, nervös
Verhalten: zittern, erröten
Kognition: pessimistisch denken
Motivation: sich sicher fühlen wollen
Persönlichkeitsmerkmale spiegeln sich im Affekt, im Verhalten, in Kognition und in der Motivation einer
Person wider. Beschreiben Sie beispielhaft, wie sich eine hohe Ausprägung im Merkmal Extraversion in
diesen 4 Dimensionen typischerweise zeigen kann.
Affekt: fröhlich, ausgelassen sein
Verhalten: gesellig, auf Personen zugehen, gerne auf Veranstaltungen gehen
Kognition: optimistisches Denken
Motivation: Abenteuer erleben, Stimulationsbedarf befriedigen
Persönlichkeitsmerkmale spiegeln sich im Affekt, im Verhalten, in Kognition und in der Motivation einer
Person wider. Beschreiben Sie beispielhaft, wie sich eine hohe Ausprägung im Merkmal Offenheit in diesen
4 Dimensionen typischerweise zeigen kann.
Affekt: sich bei einer guten Lektüre freuen
Verhalten: Lesen, Museen besichtigen
Kognition: nachdenken, sinnieren, kreativ sein
Motivation: Kognitiver Stimulierung bedürftig
Persönlichkeitsmerkmale spiegeln sich im Affekt, im Verhalten, in Kognition und in der Motivation einer
Person wider. Beschreiben Sie beispielhaft, wie sich eine hohe Ausprägung im Merkmal Gewissenhaftigkeit
in diesen 4 Dimensionen typischerweise zeigen kann.
Affekt: sich und seine Emotionen beherrschen
Verhalten: pünktlich sein, Ordnung machen
Kognition: planen, strukturieren
Motivation: Ordnungsdrang haben
Persönlichkeitsmerkmale spiegeln sich im Affekt, im Verhalten, in Kognition und in der Motivation einer
Person wider. Beschreiben Sie beispielhaft, wie sich eine hohe Ausprägung im Merkmal Verträglichkeit in
diesen 4 Dimensionen typischerweise zeigen kann.
Affekt: Warmherzig sein
Verhalten: freundlich, nett, verträglich
Kognition: vertrauensvoll gegenüber anderen
Motivation: Harmoniebedürftig sein
Definition Differentielle und Persönlichkeitspsychologie
Beschäftig sich mi der Beschreibung und Erklärung individueller Unterschiede im menschlichen Erleben und
Verhalten. Die Unterschiede können zwischen Personen (interindividuell) als auch über Zeit und Situationen
innerhalb von Personen (intraindividuell) untersucht werden.
Unterschiede zwischen Individuen aus interindividueller Perspektive nach Salewski und Renner
Fähigkeitsbezogene Unterschiede: Kreativität, Intelligenz
Emotionsbezogene Unterschiede: negative oder positive Emotionalität
Motivationsbezogene Unterschiede: Motive, Ziele
Kognitionsbezogene Unterschiede: Kontrollüberzeugung, Optimismus, Selbstwirksamkeit
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