Einführung in die Psychologie, ihre Geschichte...
Summary
Zusammenfassung Einführung in die Psychologie, ihre Geschichte und Forschungsmethoden
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Course
Einführung in die Psychologie, ihre Geschichte...
Institution
Hochschule Fresenius
Die Zusammenfassung besteht aus den Inhalten der Vorlesungen und Ergänzungen aus der Fachliteratur. Sie ist so aufbereitet, dass ein unmittelbares Verständnis und Lernen möglich ist.
Was ist Psychologie heute? Was sind die „Aufgaben“ der Psychologie?
Psychologie ist eine empirische Wissenschaft von den bewussten und unbewussten psychischen
Vorgängen. Sie hat die Aufgabe menschliches Verhalten und Erleben zu beschreiben, zu erklären,
vorherzusagen und Konzepte für die Modifikation (Veränderung) von Verhalten und Erleben zu
entwickeln.
Darüber hinaus: In gewisser Weise umfasst die Psychologie das gesamte menschliche
Leben → Sie betrachtet die Natur des Menschen und die Bedingungen des Menschseins (conditio
humana).
Im Einzelnen:
▪ Beschreiben des Verhaltens und Erlebens unter Berücksichtigung der zugehörigen Bedingungen
▪ Erklären und Analysieren der Bedingungen und Ursachen des jeweiligen Erlebens und Verhaltens
▪ Vorhersagen über die zukünftige Auftretenswahrscheinlichkeit des Erlebens und Verhaltens treffen
▪ Verändern des Verhaltens, d.h. Auslösen, Aufrechterhalten oder Beenden, Beeinflussen der Form,
Stärke und Auftretensrate → Modifizieren und Behandeln des Erlebens und Verhaltens zum
Positiven hin
Was war Psychologie früher?
= Psychologie als Lehre des Geistes/ der Seele/ der Psyche.
Was ist eine gute Theorie/Vorhersage?
Eine gute Theorie ist:
▪ widerspruchsfrei
▪ Gibt Art, Richtung und Grund eines Zusammenhangs zwischen verschiedenen Variablen an
▪ Ist einfach, aber nicht zu einfach
▪ Ist im Einklang mit anderen, gut etablierten Theorien
▪ Stimuliert neue Forschung
▪ Erlaubt präzise und empirisch überprüfbare Vorhersagen
▪ Ist falsifizierbar
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,Psychologie als Wissenschaft
Nennen Sie 3 Gründe, die eine objektive und systematische empirische
Psychologie erforderlich machen!
Alltagserklärungen sind oft Ad-hoc-Aussagen und können nicht zur Erklärung oder Vorhersage
herangezogen werden.
Die Psychologie findet durchaus überraschende Ergebnisse, die Alltagserklärungen widersprechen.
Wahrnehmung und Denken ist durch zahlreiche Verzerrungen und Denkfehler gekennzeichnet,
die ungeprüft in unsere Alltagstheorien einfließen.
Was sind Ad-hoc- Aussagen?
▪ Bieten viele Erklärungsansätze für die verschiedenste Phänomene
▪ Aber: Oftmals widersprüchliche Aussagen
▪ Somit taugen alltagspsychologische Weisheiten weder zur Vorhersage, noch zur Erklärung
von menschlichem Erleben und Verhalten
▪ Plausibilitätsüberlegungen für den Einzelfall (Ad-hoc-Erklärungen)
▪ Bsp.: „Gleich und Gleich gesellt sich gern!“ „Gegensätze ziehen sich an!“ „Viele
Köche verderben den Brei!“ „Viele Hände, schnelles Ende!“
„Überraschende Ergebnisse“ vs. „Psychologie findet nur Sachen heraus, die
eh jeder weiss!“ – bewerten Sie diese Aussage!
= Alltagspsychologische Aussagen können wahr sein, jedoch sollte zum „Beweis“ eine empirische
Untersuchung nach wissenschaftlichen Standards erfolgen
Was versteht man unter Self-fulfilling Prophecy (Eid et al., 2010) ?
= eine unbewusst ablaufende Verhaltensänderung/-steuerung, die dazu führt, dass sich eine
Erwartung tatsächlich erfüllt
▪ Eigene Annahmen beeinflussen das eigene Verhalten
▪ Eigenes Verhalten erhöht die Auftretenswahrscheinlichkeit eines Ereignisses
▪ Vorherige Annahme wird somit bestätigt
▪ Bsp.: Heute ist kurz vor Monatsende. Da kommen doch nur die „Sehleute“, die
sowieso kein Geld in der Tasche haben.“
Verkäuferin beschäftigt sich lieber mit ihren „Nebentätigkeiten“ und nimmt kaum
Blickkontakt zum Kunden auf.
Kunde findet niemanden, der auf ihn zugeht. Er denkt: „Typisch - mal wieder kein Mensch
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, zu sehen. Die haben’s wohl nicht nötig.“
(Kunde verstärkt so die des Verkäufers „sich selbst erfüllende Prophezeiung“)
Glaubt man an die Inhalte von Horoskopen, so kann man diese beliebig auf sich anwenden → die selbst
erfüllende Prophezeiung tritt also ein.
Was versteht man unter dem Rückschaufehler „hindsight bias“ (Fischoff,
1975)?
= ein systematischer Urteilsfehler, bei dem eine Person im Nachhinein glaubt, etwas gewusst zu
haben, was sie nachweislich aber nicht gewusst hat.
▪ Vorhersage wird im Nachhinein formuliert (nach Eintreten des Geschehens)
→ solche Prognosen werden IMMER zutreffen
→ die Illusion des Experten wird gefestigt
→ es entstehen mehr und mehr unwissenschaftliche Vorhersagen
▪ Bsp.: Probanden sollen die Höhe des Eiffelturms schätzen. Im Anschluss wird Ihnen die richtige
Höhe mitgeteilt. Nach Stunden oder Tagen werden sie zu ihrer ursprünglichen Aussage gefragt und
verzerren ihr Urteil in Richtung auf die objektiv richtige Antwort.
▪ Bsp.: Klausur schreiben. Man denkt man hat alles richtig. Ergebnis der Klausur ist schlechter. Man
sagt „ich wusste, dass die nicht so gut war“.
▪ Als Ursache gilt eine Überlagerung der zeitlich früher im Gedächtnis gespeicherten Information
durch eine zeitliche spätere Information zum gleichen Themenbereich
Was versteht man unter dem „Overconfidence bias“ (Aronson, Wilson & Akert,
2008)?
= Effekt der Selbstüberschätzung
▪ Viele Menschen sind von ihren eigenen Denkprozessen überzeugt
▪ Alternativerklärungen werden vorschnell und kategorisch abgelehnt
▪ Wir gehen davon aus, dass wir viel mehr wissen und können, als das tatsächlich der Fall ist.
▪ Bsp.: Befragung amerikanischer Studenten bzgl, der Abgabefrist ihrer Hausarbeiten; Einschätzung
der Stundenten: Durchschnittlich 34 Tage – Tatsächliche Bearbeitungsdauer: Durchschnittlich 56
Tage
▪ Bsp.: 2-3 Wochen effektiv Sport gemacht – man denkt, man hat 5 Kilo abgenommen. Man war ja
schließlich diszipliniert. Ergebnis: man hat zugenommen (Muskeln).
Was ist der „Fundamentale Attributionsfehler“ (Aronson, Wilson & Akert,
2008)?
= Tendenz von Beobachtern, Personen als Ursache für ihre Handlungen zu sehen (Akteur-
Beobachter-Unterschied).
▪ Überbewertung von dispositionalen Faktoren bei gleichzeitiger Unterbewertung von situativen
Einflüssen und Faktoren
→ Verhalten wird eher durch die Persönlichkeit erklärt
→ Situative Einflüsse sind zu komplex – darauf basierende Erklärungen würden „zu lange“
dauern
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