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Störungslehre und Diagnostik nach ICD und DSM Zusammenfassung Teil 1

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Die Zusammenfassung besteht aus den Inhalten der Vorlesungen und Ergänzungen aus der Fachliteratur. Sie ist so aufbereitet, dass ein unmittelbares Verständnis und Lernen möglich ist.

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  • February 16, 2022
  • 43
  • 2019/2020
  • Summary
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Hochschule Fresenius – University of
Applied Sciences




Störungslehre
und Diagnostik
nach ICD und DSM
– Zusammenfassung –
Teil 2 – Pütz




Studiengang: Psychologie
Semester: 4. Fachsemester

,Panikstörung und Agoraphobie, spezifische und
soziale Phobie – Angststörungen
Definitionen/Diagnostische Kriterien nach ICD-10 und
DSM-5
Worin unterscheiden sich Normale Angst vs. Pathologische
Angst?
Normal

 Angst ist eine natürliche Reaktion des Körpers
 Angst hilft, Gefahren schneller zu erkennen
 Angst gibt uns die körperliche Kraft, um Gefahren zu entkommen oder sie zu
bekämpfen
 Angst macht umsichtig

Pathologisch

 Ist der Situation nicht angemessen
 Trifft häufiger und länger andauernd auf
 Führt zur Vermeidung von Angst auslösenden Situationen
 Bedeutet erhebliche Einschränkung des Alltages und der sozialen
Beweglichkeit

Welche Angststörungen sind in ICD 10 und DSM 5 vermerkt?
ICD-10 Neurotische DSM-5 Angststörungen
Störungen
F40 Phobische Störungen F93.0 Störung mit Trennungsangst
F94.0 Selektiver Mutismus
F40.00 Agoraphobie ohne F40.0 Agoraphobie
Panikstörung F40.2 Spezifische Phobien
F40.01 Agoraphobie mit F40.1 Soziale Angststörung (Soziale
Panikstörung Phobie)
F40.1 Soziale Phobien F41.0 Panikstörung
F40.2 Spezifische Phobien F41.1 Generalisierte Angststörung
F40.8 Sonstige Phobische Störungen F41.8 Andere näher bezeichnete
F40.9 Phobische Störung n.n.b. Angststörung
F41.9 N.n.b. Angststörung
F41 Andere Angststörungen
F41.00 Panikstörung
F41.1 Generalisierte Angststörung (GAS)
F41.2 Angst und depressive Störung
gemischt
F41.3 Andere gemischte Angststörungen
F41.8 Sonstige spezifische
Angststörungen
F41.9 Angststörungen n.n.b.

,Wie lassen sich Angststörungen nach Koeslin (2011)
klassifizieren?




Angststörungen unterscheiden sich in Kontextunabhängig und Kontextabhängig.
Kontextunabhängig bedeutet, dass nicht die Situation oder Umfeldbedingungen
die Angst auslöst, sondern eine generalisierte Angst oder Panikstörung
vorhanden ist. Kontextabhängig bedeutet, dass entsprechende Situationen und
spezielle Bedingungen die Angst bzw. Phobien auslösen.

Panikstörung
Erläutern Sie „Panikstörung“ nach ICD-10!
= Kontextunabhängige Angststörung
A. Wiederholte Panikattacken, die nicht auf eine spezifische Situation oder ein
spezifisches Objekt bezogen sind und spontan auftreten.
B. Folgende Charakteristika:
a. Einzelne Episode von intensiver Angst und Unbehagen
b. Sie beginnt abrupt.
c. Sie erreicht innerhalb weniger Minuten ein Maximum + dauert mindestens
einige Minuten.
d. Mindestens 4 der folgenden Symptome (davon 1 aus 1-4):
Vegetative Symptome
1. Palpitationen (hoher Puls), Herzklopfen oder erhöhte Herzfrequenz.
2. Schweißausbrüche
3. Fein oder grobschlägiger Tremor (Zittern)
4. Mundtrockenheit
Thorax und Abdomen
5. Atembeschwerden
6. Beklemmungsgefühl
7. Thoraxschmerzen und – missempfindungen
8. Nausea oder abdominelle Missempfindungen (Übelkeit/Brechreiz)
Psychische Symptome

9. Gefühl von Schwindel, Unsicherheit, Schwäche oder Benommenheit
10.Gefühl, die Objekte sind unwirklich (Derealisation) oder man selbst ist
weit entfernt oder „nicht wirklich hier“ (Depersonalisation).
11.Angst vor Kontrollverlust, verrückt zu werden oder„auszuflippen“.
12.Angst zu sterben
Allgemeine Symptome

, – Hitzewallungen oder Kälteschauer
– Gefühllosigkeit oder Kribbelgefühle

C. Ausschlusskriterien für Panikstörungen/Ausschlussvorbehalt:
Sind nicht Folge einer körperlichen Störung, einer organischen psychischen
Störung oder einer anderen psychischen Störung.
Erläutern Sie „Panikstörung“ nach DSM-5!
A. Wiederholte unerwartete Panikattacken. Eine Panikattacke ist eine plötzliche
Anflutung intensiver Angst oder intensiven Unbehagens, die innerhalb von
Minuten einen Höhepunkt erreicht, wobei in dieser Zeit vier (oder mehr) der
folgenden Symptome auftreten:

1. Palpitationen, Herzklopfen oder beschleunigter Herzschlag
2. Schwitzen
3. Zittern oder Beben
4. Gefühl der Kurzatmigkeit oder Atemnot
5. Erstickungsgefühle
6. Schmerzen oder Beklemmungsgefühle in der Brust
7. Übelkeit oder Magen- Darm-Beschwerden
8. Schwindel, Unsicherheit, Benommenheit oder Gefühl, einer Ohnmacht
nahe zu sein.
9. Kälteschauer oder Hitzegefühle
10.Parästhesien (Taubheit oder Kribbelgefühle)
11.Derealisation (Gefühl der Unwirklichkeit) oder Depersonalisation (sich von
der eigenen Person losgelöst fühlen.
12.Angst, die Kontrolle zu verlieren oder „verrückt zu werden“.
13.Angst zu sterben.

B. Bei mindestens einer Attacke folgte ein Monat mit mindestens einem der
nachfolgenden Symptome:
1. Anhaltende Besorgnis oder Sorgen über das Auftreten weiterer
Panikattacken oder ihrer Konsequenzen.
2. Eine deutlich fehlangepasste Verhaltensänderung infolge der Attacken.

C. Das Störungsbild ist nicht Folge der physiologischen Wirkung einer Substanz
oder eines medizinischen Krankheitsfaktors.

D. Das Störungsbild kann nicht besser durch eine andere psychische Störung
erklärt werden.

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