Einführung in die empirisch-wissenschaftliche Psychologie
1. Psychologie als empirische Wissenschaft
1.1 Gegenstand der Psychologie
Erleben, Verhalten und Handeln
1. Beschreiben = benennen, klassifizieren, definieren, Zsm. hänge erfassen
2. Erklären = welches Merkmal verursacht etwas
3. Vorhersagen = prognostizieren von Erleben, Verhalten und Handeln
4. Verändern = Merkmale durch Maßnahmen beeinflussen
Empirische Forschungsmethoden = konkrete Erfahrungen, Hypothesen werden mit der Realität
konfrontiert
1.2 Wie entsteht Wissen? (Döring und Bortz)
Der alltagspsychologische Erkenntnisgewinn
(1) Berufung auf Autorität
o Aus dem Kontext gerissene Informationen
o Grad der Expertise der Quellen und der Autoritätsperson
(2) Gesunder Menschenverstand
o Geteilte Überzeugung einer Gruppe
o Abhängigkeit von Haltung, Überzeugung, soz. Kulturellen Gegebenheiten
o (common sense = gesunder Menschenverstand)
(3) Intuition
o Geprägt von Vorurteilen, Wünschen und Ängsten
(4) Anekdotische Evidenz
o Persönliche Erfahrungen von Umfeld und Medien abhängig
(5) Logik
o Logische Argumentation
Welche Konsequenzen hat nicht wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn im psychologischen
Beruf?
Berufsethische Richtlinien = Leitfäden zum Schutz von Klienten und der eigenen Person und der Anwendung sowie
Gewinnung von Erkenntnissen
, Der wissenschaftliche Erkenntnisgewinn
(1) Die Forschungsfragen sind empirisch prüfbar und eindeutig formuliert
(2) Bisheriger Forschungsstand wird berücksichtigt
o Berücksichtigung von schon bestehenden Theorien und Erkenntnissen
o Sorgfältige Recherche
(3) Erhebung, Aufbereitung und Analyse von Daten ist systematisch und basiert auf wiss. Methoden
o Repräsentative Stichprobe,
o Gültige Erhebungsmethoden und Auswertungsmethoden
o Standardisierte Fragebögen und objektive Verfahren
(4) Ethische Prinzipien werden berücksichtigt
(5) Transparenter und detaillierter Forschungsprozess
(6) Ergebnisse werden öffentlich zugänglich gemacht
Wissenschaftstheorie = Voraussetzung, Anwendung und Grenzen von Forschung
o Induktion = Schlussfolgerung vom Einzelfall auf die Allgemeinheit, Bildung von neuen Theorien
o Deduktion = Schlussfolgerung von Allgemeinheit auf Einzelfall, Prüfung von Hypothesen
1.3 Systematik wissenschaftlicher Methoden
Methoden der Datengewinnung und Datenauswertung
, Mixed Forschungsmethoden = Kombination qualitativer und quantitativer Methoden
Methoden aus den anwendungsnahen Themenbereichen der Psychologie
(1) Diagnostik
Zuordnung von Personen in eine Gruppe anhand von Merkmalen (Kategorisierung)
Vergleiche mittels wiss. Methoden (Fragebögen, Tests, Interviews, Beobachtungen)
(2) Intervention
Durch geplante Maßnahmen, Probleme vorzubeugen und zu behandeln
(3) Evaluation
Wirksamkeitsüberprüfung von Maßnahmen
Verbesserung und Entscheidung über Anwendung von Maßnahmen
1.4 Hypothesen
Hypothese
o theoretische Begründbarkeit
o empirische Testbarkeit
o Widerlegbarkeit
o Prinzipielle Allgemeingültigkeit
Operationalisierung = Art und Weise wie Daten/Merkmale/Variablen erhoben werden
Statistische Hypothesen (quantitative Forschung) =
o Nullhypothese H = es besteht kein Effekt; keinen Zusammenhang
o Alternativhypothese H
o Arbeitshypothese = spiegelt die theoretische begründete Vermutung wider (tritt am ehesten ein)
o Unterscheidungshypothesen = Vermutung über Unterschiede
o Zusammenhangshypothese = Vermutung über Zusammenhänge
o Veränderungshypothese = Veränderungen von Merkmalen über zeitliche Abschnitte
Variable = Merkmal welches unterschiedliche Ausprägungen haben kann
o Manifeste Variablen = direkt gemessen/beobachtbar (Reaktionszeit, Körpergröße)
o Latente Variablen = indirekt gemessen, werden aus anderen beobachtbaren Variablen abgeleitet
o Abhängige Variablen = beeinflusste Variable
o Unabhängige Variablen = vorhergehende bzw. verursachende Variable
o Diskrete Variablen = Ausprägung kann ausgezählt werden
o Stetige Variablen = Variable soll gemessen werden
Parametrisch = Test ist an Voraussetzungen gekoppelt ist, abhängig von der Verteilung von Daten
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