1.1 Entscheidungstheorie
§ Als Mitarbeiter einer Organisation in der Sozialwirtschaft ist man gezwungen Entscheidungen zu
treffen.
o Fachlicher Ebene
o Hierarchische Ebene
Was ist die Sozialwirtschaft?
§ Handeln von Dienstleistungen der Sozialen Arbeit.
§ Die Kosten der Leistungen werden durch öffentliche Kostenträger übernommen.
§ Erbracht werden die Leistungen von öffentlichen, gemeinnützigen oder privat gewerblichen
Unternehmen.
Was ist eine Entscheidung?
§ Entscheidungen sind mehr oder weniger bewusste Selektion einer Handlungsalternative.
o Wenn zwischen Handlungsalternativen gewählt wird, wird eine Entscheidung getroffen
Entscheidungslogischen Ansatz (Wie es logisch wäre?)
§ Findet in der Praxis kaum Anwendung.
§ Entscheidungen werden als rationale Wahlakte betrachtet.
§ Fokus liegt auf der systematischen Optimierung von Entscheidungsprozessen.
§ Ziel: Möglichst richtige Entscheidungen treffen
§ Auswahl der Handlungsalternativen erfolgt zielorientiert durch alle Organisationsmitglieder.
o Für alle Organisationsmitglieder besteht ein Entscheidungsspielraum/Handlungsspielraum.
§ Organisationsentscheidungen
• Managemententscheidungen
• Abhängig von Primärdeterminanten welche von Sekundärdeterminanten
beeinflusst werden.
o Anzahl der Entscheidungsalternativen
o Möglichen Ergebnissen
• Sekundärdeterminanten
o Eigenschaften des Entscheidungsträgers
§ Motivation
§ Qualifikation
o Umwelt des Entscheidungsträgers
§ Handlungsspielraum
§ Umfang der Informationen
• Entscheidungshierarchie ist erkennbar
o Führungskräfte treffen Entscheidungen zu organisatorischen
Maßnahmen, welche zu guten Objektentscheidungen führen.
§ Objektentscheidungen
• Personaleinsatz
• Preise
§ Der Erfolg einer Entscheidung ist dann zu erwarten, wenn der Entscheider:
• Ein angemessenes Entscheidungsmodell nutzt
• Er auf der Basis einer Informationssammlung entscheidet
• Er mittels prognostischer Fähigkeiten entscheidet
• Er das Ziel der Organisation mit einbezieht
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,Entscheidungsprozessorientierte Ansatz (Wie es tatsächlich ist?)
§ Bezieht sich auf konkret ablaufende Entscheidungsprozesse.
§ Untersucht die reale Entscheidungsfindung im Unternehmen.
§ Für alle Organisationsmitglieder besteht ein Entscheidungsspielraum/Handlungsspielraum.
§ Ziel: Möglichst richtige Entscheidungen treffen
§ Geht von einem individuellen Menschen mit persönlichen Interessen aus, welcher begrenzt rational
denkt und unzureichend informier ist.
o Entscheidungsfehler können verhindert werden, durch:
§ Motivationsverbesserung
§ Informationsweitergabe
§ Unterschied zum Entscheidungslogischen Ansatz:
o Zielbildung
§ Häufig ist nicht das Organisationsziel bestimmend, sondern es wird mit persönlichen
Zielen vermischt.
o Problemanalyse
§ Unterschiedliche Interpretation des Entscheidungsproblems können zu Problemen
werden.
o Ergebnisermittlung
§ Kurzfristige Ergebnisse erhalten oft Vorrang vor langfristigen Ergebnissen.
§ Ergebnisse werden mit Ursache-Wirkung-Hypothesen prognostiziert.
o Ungewissheit
§ Die Unvorhersehbarkeit der Zukunft wird häufig nicht berücksichtigt.
o Entscheidung
§ Die Entscheidungssuche endet, wenn eine zufriedenstellende Entscheidung
gefunden wurde.
§ Anspruchsniveau wird ggf. gesenkt
o Gewohnheiten
§ Hinter Entscheidungen stecken häufig Gewohnheiten.
1.2 Die Neue Institutionenökonomik
§ Betriebswirtschaftlich orientiertes Modell der Organisationslehre
§ Institutionen sind Regelsysteme, welche das Handeln einer Person oder Gruppe etc. vorhersehbar
macht.
§ Ziel ist die optimale Gestaltung der Organisation im ökonomischen Sinne und dessen Auswirkungen
auf das menschliche Verhalten.
o Kosten und Risiken minimieren
§ Man unterscheidet 3 Untertheorien, welche zusammen die Neue Institutionenökonomik beschreiben.
o Theorie der Verfügungsrechte
o Transaktionskostenansatz
o Prinzipal-Agenten-Ansatz
Theorie der Verfügungsrechte
§ Betrachtet eine privatwirtschaftliche Organisation als Netzwerk von unterschiedlichen Verträgen.
o Die Organisation hat vertragliche Beziehungen zu:
§ Mitarbeitern oder Lieferanten etc.
§ Annahme der Theorie: je mehr Verfügungsrechte eine Person an einer Ressource besitzt, desto
wirtschaftlicher wird sie mit dieser Ressource umgehen
o Inhaber versucht Kosten zu sparen im Unternehmen
o Gibt es keinen Eigentümer, wie üblichen in öffentlichen Unternehmen gibt es eine rechtliche
Nutzung. Diese Rechte müssen möglichst ökonomisch verteilt werden.
§ Das Recht auf Gebrauch der Sache
§ Das Recht auf Aneignung der Erträge aus der Nutzung der Sache
§ Das Recht auf Veränderung der Substanz
§ Das Recht auf Übertragung aller oben genannten Rechte
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, Transaktionskosten-Theorie:
§ Transaktionen sind Übertragungen von Verfügungsrechten an Ressourcen
o Transaktionskosten sind somit die Kosten für die Übertragung der Verfügungsrechte
§ Transaktionen sind Vertragsabschlüsse
o Abschluss eines Arbeitsvertrages
§ Nach Williamson sind Transaktionskosten Kosten, die in Form von Geld, Zeit, etc. entstehen, wenn ein
Gut oder eine Leistung übertragen wird.
o Kosten bei Vertragsabschluss oder Beendigung
§ Kosten für suche nach Vertragspartner
§ Kosten für Verhandlungen ==> Reisen
§ Beispiel: Einstellung von Personal verursacht Kosten
o Aufgeben einer Stellenanzeige
o Assessment-Center
Prinzipal-Agenten-Theorie:
§ Basiert auf der Beziehung zwischen einem Auftraggeber (dem Prinzipal) und dem Auftragnehmer
(Agent).
§ Prinzipal- Agenten-Beziehung
o Ein Partner (der Agent) wird beauftragt Ressourcen des Auftraggebers (Prinzipal) zu nutzen
dieser kann sich nicht sicher sein, dass oder ob der Agent sich in seinem Sinne verhalten wird.
o Beispiel: Einstellung eines neuen Mitarbeiters (Agent), wird dieser gute Arbeit machen? Man
weiß es nicht!
§ Echten Eigenschaften bleiben verborgen – oder kommen erst später zum Ausdruck.
§ Die Auswahl des Vertragspartners erfolgt durch unechte Eigenschaften
o Die Prinzipal-Agenten-Theorie schärft somit das Bewusstsein, genauer hinzusehen.
1.3 Die Systemtheorie von Niklas Luhmann
§ Niklas Luhmann erschuf ein Theoriegerüst, welches es ermöglichte, sehr viele gesellschaftliche
Bereiche zu beschreiben sowie ihre Struktur zu verstehen.
§ Er wollte Möglichkeit aufgezeigt und die einzelnen (gesellschaftlichen) Systeme und letztlich die Welt
erfassen.
§ Systeme bestehen aus Elementen, die miteinander verbunden sind.
Eigenschaften von Systemen
Abgrenzung von System und Umwelt
§ Luhmann beschreibt, dass sich ein System immer von seiner Umwelt abgrenzt.
o Es gibt Systeme, die dazugehören und welche, die nicht dazugehören
§ In dieser Ansicht entsteht eine Differenz zwischen dem System und der Umwelt, welche sich durch die
ganze Systemtheorie zieht.
Reproduktion des Systems (Autopoiesis)
§ Luhmann geht zudem davon aus, dass Systeme in der Lage sind, sich selbst zu erstellen sowie
wiederherzustellen. = Autopoiesis
o Tiere
§ Dieses Konzept kann auf verschiedene Kontexte übertragen werden:
o biologische Systeme
o psychische Systeme
o soziale Systeme
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