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Zusammenfassung - Entwicklungspsychologie - Kindes- und Jugendalter

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Zusammenfassung - Reflexionsaufgaben + Lösungen - Glossar. Das Dokument beinhaltet eine komplette, detailierte und komprimierte Zusammenfassung der Fernlehrbriefe zum Modul "Entwicklungspsychologie - Kindes- und Jugendalter". Die Zusammenfassung dient der optimalen Klausurvorbereitung. Neben den...

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  • August 22, 2022
  • 108
  • 2022/2023
  • Summary
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Entwicklungspsychologie I – Gegenstand und Methoden der Entwicklungspsychologie sowie Entwick-
lung der Wahrnehmung und Motorik


1. Gegenstand und Aufgaben der Entwicklungspsychologie
- Kindes- und Jugendalter durch zahlreiche Veränderungen gekennzeichnet
- Vielfalt psychischer und physisch sichtbarer Veränderungen (z.B. Körpergröße)
- Entwicklungspsychologie beschäftigt sich mit Veränderungen des Erlebens/Verhaltens

1.1. Der Entwicklungsbegriff
- Entwicklungspsychologie beschäftigt sich mit Vorstellungen über psychischer Entwicklung; Umfasst:
• Zugrunde liegende Mechanismen
• Einflussfaktoren
- Psychische Entwicklung: Geordnete (regelhafte), gerichtete und längerfristige Veränderung des Erlebens und Ver-
haltens über die gesamte Lebensspanne

- Übereinstimmungen bei der Definition vom Entwicklungsbegriff:
• Entwicklung des Individuums:
o Beobachtung der Entwicklung auf verschiedenen Zeitachsen:
• Ontogenese: Betrachtung der Individualentwicklung/Abschnitten davon (z.B. Kindheit oder Jugendalter);
• Phylogenese: Entwicklung im Rahmen der Stammesentwicklung/Herausbildung der Gattung Mensch bis zum
heutigen Entwicklungsstand (Anthropogenese als Ausschnitt der Phylogenese); Betrachtung einer biologischen
Basis
• Aktualgenese: Betrachtung eines einzelnen psychischen Prozesses (Denkprozess von Frage bis Antwort)
(Hauptsächlich Allgemeine Psychologie nicht Entwicklungspsychologie)
• Geordnetheit/ Regelhaftigkeit der Veränderung:
o Entwicklung betrachtet als eine geordnete Veränderung; Für Entwicklung muss eine Ordnung oder innerer Zu-
sammenhang vorliegen:
• Entwicklungsschritte als notwendige Voraussetzung für Übergang zum nächsten Schritt (Stufenmodell der
Denkentwicklung, Piaget, 1936)
• Zufällige Entwicklungsereignisse eingebettet an vorangegangene Entwicklung
• Gerichtetheit der Veränderung:
o Schwankungen und völlig desorganisierte Veränderungen ≠ Entwicklung
• Entwicklung umfasst den Aufbau und Abbau von Fähigkeiten; Gewinne und Verluste oft nebeneinander mög-
lich
• Multidirektionalität der Entwicklung (Nebeneinanderbestehen von unterschiedlichen Veränderungsrichtungen
(Baltes, Lindenberger &Staudinger, 2006)
• Längerfristigkeit der Veränderung:
o Ausschluss der sehr kurzfristigen Veränderungen
• Entwicklung als längerfristige Veränderung, welche im Laufe des Lebens modifiziert werden kann
• Auch kurzzeitige Veränderungen die längerfristige Veränderungen nach sich ziehen können
• Veränderungen über Lebensspanne:
o Entwicklung über die gesamte Lebensspanne (Befruchtung der Eizelle bis zum Tod)
• Zu Beginn befasste sich Entwicklungspsychologie hauptsächlich mit Kindes- und Jugendalter
• Betrachtung des mit der Entwicklung verbundenen Zusammenspiels von biologischen und sozialen Verände-
rungen
❖ Alter nicht Ursache, sondern zeitliche Dimension der Entwicklung
- Weniger Übereinstimmung bei Definition von Entwicklungsprozessen:
• Folgenden drei Punkte wurden aus der Definition der Entwicklung ausgeklammert und müssen je nach Thematik
einbezogen werden:



1

, • Quantitative und/oder Qualitative Veränderungen
o Entwicklung umfasst qualitative Veränderungen (z.B. Piagets Stufenmodell) und quantitative Veränderungen
(z.B. Zuwachs von Wissen über einen bestimmten Gegenstand)
o Engt Entwicklungsbegriff ein; gemeinsames Auftreten qualitativ und quantitativer Veränderungen
• Reversible und/oder irreversible Veränderungen:
o Unterschiede in der Formbarkeit (Plastizität) der Entwicklung:
• Annahme das Bereiche der Entwicklung nicht umkehrbar sind; Regression auf Vorstufe der Entwicklung aus-
geschlossen (z.B. motorische Entwicklung oder sachlogisch aufeinander aufbauende kognitive Veränderun-
gen)
• Einige angeeignete Fähigkeiten (z.B. Sprachentwicklung Babys nicht muttersprachlichen Wörter) verschwin-
den weitgehend aus dem Fähigkeiten-Spektrum (Bis zum ersten Lebensjahr verschwinden diese nicht mutter-
sprachlichen Wörter)
• Entwicklung ist stark durch Umwelteinflüsse beeinflusst; Beeinflussung verändert sich über Lebensspanne
• Universelle und/oder differenzielle Veränderungen
o Es gibt differentielle und (weitgehend) universelle Entwicklungsprozesse;
• Universelle: besonders in Kindes- und Jugendalter wo Entwicklung an biologische und altersspezifische Rei-
fungsprozesse und Umwelteinflüsse gebunden sind
• Differentielle: im jungen und mittleren Erwachsenenalter gebunden an Entwicklungszielen oder bestimmten
Lebensereignissen

1.2. Weitere Begriffe
- Reifung:
• Reifung als biologisch (genetisch) bedingte Entwicklung;
o Auftauchen und Verschwinden verschiedener Reflexe nach Geburt
o Frühe Entwicklung der Motorik
o Fortschreitende Entwicklung des Gehirns und damit verbundene Lernfähigkeit

- Prägung/ sensible Phasen
• Begriff aus Verhaltensbiologie; Irreversible Form des Lernens
• Kurzer, genetisch festgelegter Zeitabschnitt (sensible Phase) der erhöhten Beeinflussbarkeit
o Reize aus der Umwelt lösen so starke Veränderung aus, können später nicht durch Erfahrungen korrigiert werden
• Vermutung: Fehlen notwendiger Erfahrungen (Deprivation) besonders ungünstig für Entwicklung
o Bsp.: Sensible Phasen für Bindung an Eltern und Sprachentwicklung
o Aus ethischen Gründen kein experimenteller Nachweis

- Stabilität(en)
Stabilität: Merkmale haben sich nicht verändert; Unterscheidung der Formen von Stabilität:
• Niveaustabilität (oder Stabilität des Mittelwertes):
o Mittlere Ausprägung eins Merkmals in einer Gruppe von Personen unverändert
• Korrelative Stabilität:
o Interindividuelle Unterschiede in Ausprägung eines Merkmals unverändert
• Absolute Stabilität:
o Niveaustabilität + korrelative Stabilität
• Ipsative Stabilität:
o Rangreihe von Merkmalen innerhalb eines Individuums stabil; Messung von Merkmalen über zwei Zeitpunkte
gleich= ipsative Stabilität
• Strukturale Stabilität (Stabilität der Faktorenstruktur):
o Bei Erfassung von Merkmalen mit einer Zahl von Items statt einzelnen Items
o Faktorenanalyse testet, welches Item jeweils gemeinsame Merkmale bilden
o Strukturelle Stabilität= Wenn Zusammenhangsmuster der Items (dahinterliegende Faktorstruktur) unverändert
bleiben


2

,- Kontinuität
• Kontinuität: aktuelle interindividuelle Unterschiede in Ausprägung von Merkmalen hängen mit vorherigen inte-
rindividuellen Unterschieden in Merkmalen zusammen; Zwei Formen:
o Homotypische (gleichartige) Kontinuität:
• Kontinuität der direkt erfassten (manifesten) Merkmale; Bsp. Rangreihen bei selben/gleichartigen Fragen über
Zeit unverändert bleiben (korrelative Stabilität)
o Heterotypische (andersartige) Kontinuität:
• Kontinuität eines indirekt erschlossenen (latenten) Merkmals;
• Hohe heterotypische Kontinuität liegt vor, wenn Rangreihe von Personen über Zeit konstant bleibt; Verschie-
dene Fragen in verschiedenen Altersabschnitten
• Bei heterotypischer Kontinuität wird Kontinuitätsbegriff im Sinne eines sequenziellen Aufbaus von Merkma-
len (aufeinanderfolgenden Schritte) verwendet

1.3. Der Gegenstand der Entwicklungspsychologie
- Die Entwicklungspsychologie will Entwicklungsprozesse beschreiben, erklären, vorhersagen und beeinflussen
• Beschreiben von Entwicklungsprozessen: möglichst objektive, zuverlässige und valide Erfassung von Verände-
rung im Erleben und Verhalten
o Versuch der Aufstellung von Altersnormen (Havighurst, 1972; Erikson, 1988)
• Erklären von Entwicklungsprozessen: Identifizieren von Bedingungen für das Auftreten von Entwicklungsphä-
nomenen (Ursache-Wirkung-Zusammenhänge)
• Vorhersage von Entwicklungsprozessen: aufgeteilt nach zwei Arten:
o Vorhersagen der Entwicklung eines Merkmals aus früheren Entwicklungsbedingungen
o Vorhersagen der Ausprägungen eines Merkmals aus früheren Ausprägungen dieses Merkmals

3

, • Intervention zur Beeinflussung von Entwicklungsprozessen (praktisch und theoretisch):
o Theoretische neue Erkenntnisse über Plastizität von Entwicklungsprozessen
o Praktischer Nutzen für Verhinderung unerwünschter Entwicklungen (Prävention), Rückgängigmachung einge-
tretener Entwicklung und allgemein Förderung von Entwicklung von Kompetenzen und erwünschten Verhal-
tensweisen

1.4. Einflüsse auf die Entwicklung
- Entwicklung entstehe durch das Zusammenspiel von biologischen (endogenetische Entwicklungstheorien) sozia-
len/kulturellen (Behaviorismus) und aus dem eigenen Handeln resultierenden Einflüssen
• Anforderungen aus biologischen sozial/kulturellen und behavioralen Spektren lösen Entwicklung aus




1.4.1. Biologische Einflüsse auf die Entwicklung
- Einflüsse der Gene
• 23 Paare von Chromosomen (Jeweils von Mutter/Vater); Auf Chromosomen befinden sich Gene, diese sind
Grundlage für die Ausprägungen von Merkmalen
• Mit Ausnahme der Geschlechtschromosomen sind in Körperzellen von jedem Gen zwei Allel vorhanden

- Verhaltensgenetik
• Einfluss von sowohl genetischen als auch Umweltfaktoren auf die Entwicklung
• Zwillings- und Adoptionsstudien/molekulargenetische Studien zur Erfassung der Einflussfaktoren
o Einfluss durch geteilte Gene bei Zwillingen
• Additive Genwirkung: Merkmal wird doppelt so stark ausgeprägt bei Individuum mit zwei identischen Alle-
len in Erbgut
• Nicht additive Genwirkung: wenn zwei verschiedene Allele vorhanden sind aufgrund der Dominanz eines
der beiden Allele
• Geteilte Umweltfaktoren: für beide Zwillinge identisches Familienklima
• Nicht geteilte Umweltfaktoren: für Zwillinge unterschiedliches Familienklima/soziale Umwelt

- Erblichkeit
• Definiert als der Anteil der Gesamtvarianz eines beobachteten (phänotypischen) Merkmals in einer Population,
das auf Unterschiede in den Erbanlagen zurückzuführen ist
• Mögliche Überschätzung von genetischen Einflüssen; Mögliche Unterschätzung des Einflusses der nicht geteilten
Umwelt
• Bei Zwillingsstudien wird Erblichkeit aus der doppelten Differenz der Korrelation eines Merkmals zwischen ein-
und zweieiigen Zwillingen geschätzt
• Anhand von Zwillings- und Adoptionsstudien wird Erblichkeit von Intelligenz (im Mittel etwa 50%) und Grund-
dimension der Persönlichkeit („Big Five“ ca. 35-50%) geschätzt




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