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[Zusammenfassung] Diagnostische Psychologie I

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Bei diesem Dokument handelt es sich um eine Zusammenfassung zur Vorlesung "Diagnostische Psychologie". Die Zusammenfassung ist prägnant, übersichtlich und optisch ansprechend. Sie wurde in Word erstellt. Ich selbst konnte durch Lernen mit dieser Zusammenfassung eine 1,0 in der Klausur schreiben...

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  • September 5, 2022
  • 35
  • 2021/2022
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1


ÜBERSICHT
BEGRIFFLICHKEIT
WORTBEDEUTUNG
 Griechisch: diagignosko (Dia = durch, hindurch; Gnosis = (Er-)Kenntnis, Wissen)
 = genau erkennen, bemerken, unterscheiden; entscheiden, beschließen

DEFINITIONEN
Ältere wissenschaftliche Literatur
 Methodenlehre der praktischen Psychologie
 Ziel: Beurteilung und Unterscheidung von Menschen

Jäger und Petermann
 Systematisches Sammeln und Aufbereiten von Informationen über Merkmalsträger (Einzelpersonen,
Personengruppen, Gegenstände, Institutionen, Situationen)
→ Urteil, Diagnose/Prognose
 Finalität: Verfolgung von Handlungszielen (Begründung, Kontrolle und Optimierung von Entscheidungen
und Handlungen); kein Selbstzweck

Amelang und Schmidt-Azert
 Methodenlehre der angewandten Psychologie
 Wissenschaftliche Entscheidungshilfe für Handlungs- und Behandlungsmöglichkeiten
 Aufgabe: Erfassung von interindividuellen Unterschieden in Erleben und Verhalten und intraindividuellen
Merkmalen und Veränderungen
→ Vorhersage und Veränderung von künftigem Verhalten

DIAGNOSTISCHER PROZESS
Auftraggeber


Ausarbeitung einer nein
Fragestellung
Fragestellung



Ausarbeitung einer ja
differenziertenFragestell
ung


Umsetzbarkeit in nein Umformulierung der
psychologische Fragestellung
Hypothesen

ja

Hypothesenformulierung

nein
Operationalisierbarkeit Rückgabe des Auftrags
ja


Planung und
Durchführung der
Untersuchung


Absicherung der
Datenauswertung Hypothesen


nein Weitere nein
Beantwortung der
Fragestellung Hypothesen

, 2


AUFGABENBEREICHE UND ARBEITSFELDER
DAS DIAGNOSTISCHE DREIECK
Methoden Grundlagen




Psychologische
Diagnostik




Anwendung


ANWENDUNGSFELDER
 Arbeits- und Organisationspsychologie
 Pädagogische Psychologie
 Klinische Psychologie
 Forensische Psychologie
 Markt- und Werbepsychologie
 Verkehrspsychologie


GESETZLICHE GRUNDLAGEN
 Weitergabe von Informationen strafbar (§ 203 StGB)
 Kein Zeugnisverweigerungsrecht vor Gericht (§ 53 StPO)
 Zustimmung des Betriebsrats für Psychodiagnostik in Betrieben (§§ 94 & 95 Betriebsverfassungsgesetz)

, 3


TESTKONSTRUKTION
VORAUSSETZUNGEN PSYCHOMETRISCHER TESTS
STANDARDISIERUNG
 Für Interpretierbarkeit der Ergebnisse

Bestimmende Faktoren von Verhalten
 Situation
Konstanthaltung situativer Bedingungen
 Persönlichkeit
→ Testergebnisse indikativ für Persönlichkeitsmerkmale
 Testinstruktion

Förderung von Standardisierung
 Gleichheit von Material
 Gleichheit von Instruktionen
 Genaue Vorgaben zu Durchführung & Auswertung

DIFFERENZIERUNG
 Möglichkeit zur Unterscheidung der Merkmalsträger in relevantem Verhalten
 → Differenzierende Items: Beantwortung durch einen Teil der Probanden positiv/korrekt und durch einen
Teil der Probanden negativ/falsch
 Nicht differenzierende Items: Beantwortung durch alle Probanden positiv/korrekt oder negativ/falsch
Funktion:
 Eisbrecher
 Übungsitems Keine Berücksichtigung in Auswertung
 Verschleierung der Messintention

Schwierigkeit
 = Anteil der Probanden, der Item positiv/korrekt beantwortet
 Förderung der Differenzierbarkeit durch mittlere Itemschwierigkeit
 Verwendung schwieriger/leichter Items zur Differenzierung im Bereich oberer/unterer
Merkmalsausprägung

OBJEKTIVITÄT
 = Unabhängigkeit des Testergebnisses von Diagnostiker (→ Unterschiedliche Diagnostiker kommen zu
selber Diagnose)
 Förderung durch bindende Vorgaben zu Test & Auswertung

Arten der Objektivität
 Durchführungsobjektivität
 Auswertungsobjektivität
 Interpretationsobjektivität

RELIABILITÄT
 = Technische Messgenauigkeit
 Prüfung anhand zeitlicher Stabilität bei Messwiederholung

VALIDITÄT
 = Abbildung des beabsichtigten Konstrukts durch Testwerte
 Bedeutung von Testwerten durch Bezug auf Theorie
 Nachweis von Validität durch weitere Untersuchungen (Validierung)
→ zum Beispiel: Korrelationen mit bewährten Tests oder anderen Kriterien

, 4


KONSTRUKTIONSPRINZIPIEN
RATIONALE KONSTRUKTION
 = Rationale/deduktive Methode
 Ausgangspunkt: Eigenschaftstheorie zur Beschreibung/Unterschiedung von Personen
 Theorie beinhaltet Konstrukte
→ theoriegeleitetes Definieren, Spezifizieren und Differenzieren der Konstrukte
→ Ableitung von indikativen Verhaltensweisen für Konstrukt
 Validierung der Skalen nötig
 Vorteil: ökonomisch in Herstellung, leicht kommunizierbar

Beispiele:
 Intelligenztest von Wechsler (HAWIE & HAWIK)
 Kreativitätstest von Guilford
 Leistungstest für Konzentration und Aufmerksamkeit
 Ängstlichkeitstest (Manifest Anxiety Scale, MAS)

Projektive Verfahren
 Grundlage: Tiefenpsychologische Theorien, Psychoanalyse
 Annahme: Verhalten durch weitestgehend unbewusste psychodynamische Prozesse bestimmt
→ Kein direktes Befragen möglich
 Messung unbewusster Motive/Konflikte durch projektive Tests: Unbestimmte/mehrdeutige Testvorlagen
→ Projektion unbewusster Motive/Konflikte in Testvorlagen
→ Interpretation möglich

Beispiele:
 Rohrschachtest
 Picture Frustration Test
 Thematischer Apperzeptionstest

EXTERNALE KONSTRUKTION
 = Externale/skalenbezogene Methode
 Ausgangspunkt: Vorliegen verschiedener Personengruppen
 Bearbeitung eines großen, inhaltlich breiten Item-Pools durch Gruppen
→ Auswahl der Items, die gut zwischen Gruppen diskriminieren
 Kreuzvalidierung der Skalen nötig
 Vorteil: Messabsicht nicht direkt erkennbar → geringe Verfälschbarkeit
 Nachteil: Inhaltliche Heterogenität der Items → Eventuell niedrige Reliabilität

Verwendung und Interpretation
 Verwendung nur zu Differenzierung zwischen Gruppen
 Keine Dimensionale Interpretation
 Keine inhaltliche Interpretation (Items nicht theoretisch abgeleitet, sondern empirisch bestimmt)

Beispiele:
 Staffeltest von Binet
 Minnesota Multiphasic Personality Inventory von Hathaway & McKinley

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