Glossar Evolution
Evolutionstheorien
Lamarck (1809) Organismen passen sich schrittweise aktiv an den äußeren
Umweltbedingungen an.
Innerer Drang von Tieren sich anzupassen (Trieb nach
Vervollkommnung).
Gebrauch bzw. Nichtgebrauch von Organen führt zu stärkerer
Ausprägung, bzw. zu deren Rückbildung.
Erworbene Merkmale werden weitervererbt.
Aus wissenschaftlicher Sicht ist der Lamarckismus heute widerlegt,
da die Gene sich durch den Gebrauch bzw. Nichtgebrauch von
Organen nicht verändern.
Giraffenbeispiel: Giraffen strecken ihren Hals, um an Nahrung in
den Bäumen zu gelangen. Durch den häufigen Gebrauch verlängert
sich der Hals und die Giraffe vererbt ihren verlängerten Hals an die
nächste Generation weiter.
Darwin (1859) Organismen werden passiv durch die Selektion angepasst.
1. Reproduktion: Organismen erzeugen mehr Nachkommen als
erforderlich.
2. Variation: Individuen einer Art gleichen sich nie ganz.
3. Selektion: Individuen die durch Zufall besser an die
Umweltbedingungen angepasst sind, haben mehr Nachkommen.
"Survival of the Fittest" = Überleben der am besten angepassten
Individuen.
"Struggle for life" = Wettbewerb um lebenswichtige Ressourcen
(z.B. Wasser).
4. Vererbung: Die Merkmale der Individuen werden an ihre
Nachkommen weitergegeben und treten dort zu einem gewissen Teil
wieder auf.
Artwandel: Durch biologische Variabilität und natürliche Auslese
entstehen im Verlauf vieler Generationen neue Arten, weil die
weniger angepassten Individuen aussterben, während die besser
angepassten Individuen die jeweilige Nachfolgegeneration bilden.
Theorie dient als Grundlage für die Synthetische
Evolutionstheorie.
Das zufällige Auftreten neuer Merkmale lässt sich heute durch
Rekombination und Mutation erklären.
Giraffenbeispiel: Unter der Giraffenpopulation gibt es einige
Giraffen, die zufallsbedingt längere Hälse haben als ihre
Artgenossen. Diese Giraffen haben einen Selektionsvorteil, weil sie
an Nahrung gelangen, an die andere Giraffen mit kürzeren Hälsen
nicht gelangen würden. Giraffen mit diesem Selektionsvorteil
bringen ihre Gene häufiger in den Genpool der nächsten Generation
ein, weil sie besser ernährt sind. Auf diese Weise werden die Hälse
der Giraffen langfristig immer länger.
Synthetische Evolutionstheorie Die Synthetische Evolutionstheorie erweitert die klassische
Ernst Mayr (1942) Selektionstheorie von Charles Darwin um die Erkenntnisse der
Züchtungsforschung, Molekulargenetik und Ökologie.
gilt als plausibelste Theorie zur Entwicklung des Lebens.
geht von 5 zentralen Evolutionsfaktoren aus, die sowohl die
Entstehung von Arten, als auch deren phänotypische- und
genotypische Zusammensetzung erklären:
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation
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, Glossar Evolution
Evolutionsfaktoren
Mutation Zufällig auftretende Veränderungen des Erbguts erzeugen
genetische Vielfalt (Variabilität) innerhalb einer Population
Entstehung neuer Arten möglich.
Bei einer Mutation wird das Erbgut verändert.
Mutationen treten zufällig und ungerichtet auf.
Es wird zwischen Genmutation (Veränderung eines einzelnen
Gens), Chromosomenmutation (Veränderung der
Chromosomenstruktur) und Genommutation (Veränderung der
Anzahl der Chromosomen) unterschieden.
Durch Mutationen (meist Genmutationen) wird die Basenfolge der
DNA verändert, sodass neue Allele eines Gens entstehen können.
Mutation sorgt für eine Vergrößerung des Genpools und damit für
Artenvielfalt und mehr Variabilität und ist damit einer der
wichtigsten Evolutionsfaktoren.
Rekombination Durchmischungen des Erbgutes während der Meiose erzeugen
genetische Vielfalt (Variabilität) Entstehung neuer Arten möglich.
Durch Rekombination wird das vorhandene genetische Material
(DNA) neu gemischt.
Durch Rekombination können neue Allelkombinationen gebildet
werden, die zu neuen Phänotypen führen.
Es wird zwischen interchromosomaler Rekombination (zwischen
den Chromosomen) und intrachromosomaler Rekombination
(innerhalb der Chromosomen) unterschieden.
Selektion Natürliche Auslese von Lebewesen einer Population aufgrund
individueller Unterschiede in Überlebenschance und
Fortpflanzungserfolg Entstehung neuer Arten möglich.
Veränderungen der Umweltbedingungen führen zu einem
Selektionsdruck.
Lebewesen mit einem Selektionsvorteil haben einen größeren
Fortpflanzungserfolg. Ihre Gene werden innerhalb einer Population
häufiger weitervererbt.
Selektionsarten:
Natürliche Selektion:
Auslese von Lebewesen einer Population aufgrund individueller
Unterschiede in Überlebenschance und Fortpflanzungserfolg.
Veränderungen der Umweltbedingungen führen zu einem
Selektionsdruck. Lebewesen mit einem Selektionsvorteil haben einen
größeren Fortpflanzungserfolg. Ihre Gene werden innerhalb einer
Population häufiger weitervererbt.
Sexuelle Selektion:
Sexuelle Selektion führt zur Herausbildung bestimmter Merkmale zur
Anlockung von Weibchen und zur Einschüchterung von Rivalen (
Geschlechtsdimorphismus).
Künstliche Selektion:
Der Mensch entzieht Haustiere und Nutzpflanzen weitgehend den
natürlichen Umweltbedingungen und wählt Individuen, die zur
Fortpflanzung kommen sollen, nach züchterischen Gesichtspunkten
aus. Starker Selektionsdruck führt in kurzer Zeit zu vielen verschiedenen
Rassen/ Sorten einer Art.
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Evolutionstheorien
Lamarck (1809) Organismen passen sich schrittweise aktiv an den äußeren
Umweltbedingungen an.
Innerer Drang von Tieren sich anzupassen (Trieb nach
Vervollkommnung).
Gebrauch bzw. Nichtgebrauch von Organen führt zu stärkerer
Ausprägung, bzw. zu deren Rückbildung.
Erworbene Merkmale werden weitervererbt.
Aus wissenschaftlicher Sicht ist der Lamarckismus heute widerlegt,
da die Gene sich durch den Gebrauch bzw. Nichtgebrauch von
Organen nicht verändern.
Giraffenbeispiel: Giraffen strecken ihren Hals, um an Nahrung in
den Bäumen zu gelangen. Durch den häufigen Gebrauch verlängert
sich der Hals und die Giraffe vererbt ihren verlängerten Hals an die
nächste Generation weiter.
Darwin (1859) Organismen werden passiv durch die Selektion angepasst.
1. Reproduktion: Organismen erzeugen mehr Nachkommen als
erforderlich.
2. Variation: Individuen einer Art gleichen sich nie ganz.
3. Selektion: Individuen die durch Zufall besser an die
Umweltbedingungen angepasst sind, haben mehr Nachkommen.
"Survival of the Fittest" = Überleben der am besten angepassten
Individuen.
"Struggle for life" = Wettbewerb um lebenswichtige Ressourcen
(z.B. Wasser).
4. Vererbung: Die Merkmale der Individuen werden an ihre
Nachkommen weitergegeben und treten dort zu einem gewissen Teil
wieder auf.
Artwandel: Durch biologische Variabilität und natürliche Auslese
entstehen im Verlauf vieler Generationen neue Arten, weil die
weniger angepassten Individuen aussterben, während die besser
angepassten Individuen die jeweilige Nachfolgegeneration bilden.
Theorie dient als Grundlage für die Synthetische
Evolutionstheorie.
Das zufällige Auftreten neuer Merkmale lässt sich heute durch
Rekombination und Mutation erklären.
Giraffenbeispiel: Unter der Giraffenpopulation gibt es einige
Giraffen, die zufallsbedingt längere Hälse haben als ihre
Artgenossen. Diese Giraffen haben einen Selektionsvorteil, weil sie
an Nahrung gelangen, an die andere Giraffen mit kürzeren Hälsen
nicht gelangen würden. Giraffen mit diesem Selektionsvorteil
bringen ihre Gene häufiger in den Genpool der nächsten Generation
ein, weil sie besser ernährt sind. Auf diese Weise werden die Hälse
der Giraffen langfristig immer länger.
Synthetische Evolutionstheorie Die Synthetische Evolutionstheorie erweitert die klassische
Ernst Mayr (1942) Selektionstheorie von Charles Darwin um die Erkenntnisse der
Züchtungsforschung, Molekulargenetik und Ökologie.
gilt als plausibelste Theorie zur Entwicklung des Lebens.
geht von 5 zentralen Evolutionsfaktoren aus, die sowohl die
Entstehung von Arten, als auch deren phänotypische- und
genotypische Zusammensetzung erklären:
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation
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, Glossar Evolution
Evolutionsfaktoren
Mutation Zufällig auftretende Veränderungen des Erbguts erzeugen
genetische Vielfalt (Variabilität) innerhalb einer Population
Entstehung neuer Arten möglich.
Bei einer Mutation wird das Erbgut verändert.
Mutationen treten zufällig und ungerichtet auf.
Es wird zwischen Genmutation (Veränderung eines einzelnen
Gens), Chromosomenmutation (Veränderung der
Chromosomenstruktur) und Genommutation (Veränderung der
Anzahl der Chromosomen) unterschieden.
Durch Mutationen (meist Genmutationen) wird die Basenfolge der
DNA verändert, sodass neue Allele eines Gens entstehen können.
Mutation sorgt für eine Vergrößerung des Genpools und damit für
Artenvielfalt und mehr Variabilität und ist damit einer der
wichtigsten Evolutionsfaktoren.
Rekombination Durchmischungen des Erbgutes während der Meiose erzeugen
genetische Vielfalt (Variabilität) Entstehung neuer Arten möglich.
Durch Rekombination wird das vorhandene genetische Material
(DNA) neu gemischt.
Durch Rekombination können neue Allelkombinationen gebildet
werden, die zu neuen Phänotypen führen.
Es wird zwischen interchromosomaler Rekombination (zwischen
den Chromosomen) und intrachromosomaler Rekombination
(innerhalb der Chromosomen) unterschieden.
Selektion Natürliche Auslese von Lebewesen einer Population aufgrund
individueller Unterschiede in Überlebenschance und
Fortpflanzungserfolg Entstehung neuer Arten möglich.
Veränderungen der Umweltbedingungen führen zu einem
Selektionsdruck.
Lebewesen mit einem Selektionsvorteil haben einen größeren
Fortpflanzungserfolg. Ihre Gene werden innerhalb einer Population
häufiger weitervererbt.
Selektionsarten:
Natürliche Selektion:
Auslese von Lebewesen einer Population aufgrund individueller
Unterschiede in Überlebenschance und Fortpflanzungserfolg.
Veränderungen der Umweltbedingungen führen zu einem
Selektionsdruck. Lebewesen mit einem Selektionsvorteil haben einen
größeren Fortpflanzungserfolg. Ihre Gene werden innerhalb einer
Population häufiger weitervererbt.
Sexuelle Selektion:
Sexuelle Selektion führt zur Herausbildung bestimmter Merkmale zur
Anlockung von Weibchen und zur Einschüchterung von Rivalen (
Geschlechtsdimorphismus).
Künstliche Selektion:
Der Mensch entzieht Haustiere und Nutzpflanzen weitgehend den
natürlichen Umweltbedingungen und wählt Individuen, die zur
Fortpflanzung kommen sollen, nach züchterischen Gesichtspunkten
aus. Starker Selektionsdruck führt in kurzer Zeit zu vielen verschiedenen
Rassen/ Sorten einer Art.
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