Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU)
Phytopathologie
Einführung Phytopathologie und Pflanzenschutz (070203)
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Phytopathologie Zusammenfassung
Vereet Teil
Gliederungsprinzipien
1. Morphologische Kriterien des Thallus (äußere Gestalt)
2. Art der Sexualphase
3. Aufbau von Fruchtkörpern
4. Form der asexuellen Vermehrung
Charakteristische Merkmale
Pilze sind chlorophyllfrei
Heterotrophe Organismen (Aufbau körpereigener Substanz ist nur mit Hilfe
organischer Verbindungen von anderen Organismen möglich
Mit einem oder mehreren echten Zellkernen
Wirtschaftliche Bedeutung
Artenreiche Gruppe (250 000 – 300 000 Arten)
In feuchten Gebieten größere Bedeutung als Schädlinge
Ertragsausfälle sind sehr unterschiedlich (mit Pflanzenschutz zwischen 15 und 25%)
Chemischer Aufbau
Zellwand aus Chitin, bei Oomyceten auch Cellulose
Hemicellulose, Hexosane, einfache Kohlenhydrate, Proteine und Salze treten neben
her auf
Ernährung
C-heterotroph -> können keine Photo- oder Chemosynthese -> ernähren sich von
organischer Substanz v.a. Kohlenhydraten
Ernährungsformen
1. Obligate Parasiten:
Ernährung nur von lebendem Substrat. Volle Entwicklung nur auf lebendem Gewebe
möglich. (z.B. Echter und Falschen Mehltaupilzen)
2. Fakultative Parasiten:
Ernährung von lebendem Gewebe; Weiterentwicklung auch bei saprophytischer Lebensweise
möglich. (z.B. Apfelschorf Venturia inaequalis)
3. Perthophyten:
Infizieren lebende Pflanzen, ernähren sich aber nur von Gewebe, das sie selbst abgetötet
haben. (z.B. Botrytis-Arten)
4. Saprophyten:
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Infizieren keine lebende Pflanzen, sondern beziehen ihre Nährstoffe von toten Substraten
(nekrotroph). (z.B. Ascochyta sp.)
Infektionsvorgang und Ausbreitung
1. Eindringen eines Pilzes in das pflanzliche Gewebe kann durch intakte Oberfläche,
natürliche Öffnungen (z.B. Stomata) oder Wunden erfolgen
2. Im Gegensatz zu Viren und Bakterien sind Pilze in der Lage aktiv die unverletzte
Blattepidermis zu durchdringen. Dabei wird zunächst von einer vegetativen Hyphe ein
Apressorium (Haftorgan) gebildet, von dem aus eine Infektionshyphe durch die
Zellwand ins Gewebe eindringt -> nur möglich wenn entsprechendes Enzymbesteck
vorhanden ist (Pektinasen, Cellulasen, Cutinasen)
3. Ausbreitung in der Pflanze intra- und interzellular
Übertragung und Verbreitung
1. Durch aktives Wachstum (Bedeutung bei Wurzelpilzen z.B. Rhizoctonia solani).
1. 2. Durch Vehikel wie Wasser (Regen, Bewässerung) und Wind Hauptverbreitungsform
für Pilzsporen.
Überwinterung
1. Überdauerndes Mycel auf Pflanzenrückständen im Boden oder Samen (z.B.
Gaeumannomyces graminis bzw. Ustilago tritici).
2. Sporen am Saat- und Pflanzgut (z.B. Tilletia caries).
3. Sklerotien (z.B. Claviceps purpurea, Sclerotinia sclerotiorum).
4. Dauersporen (z.B. Synchytrium endobioticum, Plasmopara viticola)
5. Sporen, geschützt in Fruchtkörpern (z.B. Cleistothecien)
Myxomycota (Schleimpilze)
Merkmale
kleine Gruppe von Pilzen, geringe Anzahl pflanzenschädlicher Formen
besitzen im Gegensatz zu anderen Pilzen kein Mycel / Hyphen
Vegetationskörper ist eine zellwandlose, vielkernige Protoplasmamasse
Plasmodium
Protoplast (Zelle) wandelt sich bei Fortpflanzung in Fruktifikationskörper
Vermehrungskörper ==> Spore
Bewegung mit Hilfe von Pseudopodien (Fortsätze) oder begeißelter Schwärmsporen
In der Vermehrungsphase entstehen Dauersporen und zweigeißlige Zoosporen
Planosporen (Geißeln sind ungleich lang und terminal inseriert)
Bei Dauersporenkeimung schlüpfen Myxamöben oder Schärmsporen
Abstammung von unbekannten Flagellaten oder Amöben
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Bodenpilze kann
man nicht
bekämpfen, da man
gesetzlich micht den
Boden chemisch
behandeln darf
Deformierte Wurzel
durch Infizierung
1. Aus verfaulenden Wurzeln gelangen Dauersporen in den Boden
2. Entlassen Zoosporen mit zwei ungleichen Peitschengeißeln
3. Primäre Zoospore gelangt über Wasserfilm zu Wurzelhaar
4. Abwurf der Geißeln und encystiert über Stachelbildung (Amöbe)
5. Kernteilung ; Entstehung primärer Plasmodien
6. Weiterteilung zu dünnwandigen Zoosporangien mit 4-8 Zoosporen
7. Können Wirtszellen erneut infizieren - noch ungeklärt
8. Fusionierung zu einer Zygote
9. Nach Erreichen einer Wirtszelle Abwurf der Geißeln; Eindringung
10. Enstehung eines sekundären Plasmodiums; weitere Teilungen
11. Hypertrophierung (Wachstum) der Wirtszellen ==> Schadbild
12. Karyogamie (Kernverschmelzung) mit Meiose
13. Enstehung von Dauersporen
Bekämpfung
Weitgestellte Fruchtfolge
Erhöhung des pH Wertes auf 7 durch Kalkung
Entseuchung der Anzuchterde durch Bodendämpfung
Eumycota (Echte Pilze)
Unterabteilung: Mastigomycotina
Als Hauptkriterium für die Klassifizierung dient die Art der Sporenbegeißelung
Von den beiden phytopathogene Pilze enthaltenden Klassen besitzen die
Chytridiomycetes Zoosporen mit einer terminal inserierten Peitschengeißel,
während man bei den Oomycetes zweigeißelige Zoosporen findet (eine
Flimmergeißel und eine Peitschengeißel)
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In der Ordung Peronosporales kommen zusätzlich Konidien vor, die an
Konidienträgern inseriert sind. Diese bilden auf der Blattunterseite den typischen
weißlichen Belag (Falscher Mehltau). Bei Albugo candida atypisch kettenförmig
unter der Epidermis.
Als Produkte der geschlechtlichen Vermehrung entstehen z.T. dickwandige, bei
Oomycetes als Oosporen bezeichnete Dauersporen
Bekämpfung
Ausgewogene Düngung
Kein Anbau an zu feuchten Standorten
Verwendung von Phytophthora freiem Pflanzgut
Einsammeln und Vernichten von Pflanzenrückständen -> Verhinderung von
Erstinfektionen durch Überwinterungsform (Oospore)
Im Gemüseanbau Entseuchung des Bodens durch Bodendämpfung
Resistenzzüchtung
Systematische Fungizide
Zoosporen begeißelt
Vertreter leben im Boden und brauchen für Ausbreitung tropfbar flüssiges Wasser
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