Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre (IMMOBILIENWIRTSCHAFT)
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sarah9864
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BWL-Lernzettel
1. Skript: Einführung in die BWL
1.1. Betriebe und Unternehmen
Betriebe:
Betriebe= In Arbeitsteilung agierende Wirtschaftseinheiten zur Herstellung und Bereitstellung von Gütern zur
Fremdbedarfsdeckung
Unterscheidung verschiedener Betriebs- und Unternehmenstypen:
Trägerschaft, Größe, Rechtsform, Art der erzeugten Leistung/ Art der Güter, Art der
Leistungserstellung, Branche, Internationalisierungsgrad
Öffentliche VS. Private Träger:
Haushalte sind Wirtschaftseinheiten, in denen zur Deckung eigener Bedarfe Güter konsumiert werden
Private Haushalte:
Alle Ein- & Mehrpersonenhaushalte
Bedarfe: z.B. Nahrungsmittel, Wohnraum oder Bildung
Öffentliche Haushalte:
Bund, Länder & Kommunen
Bedarfe: Kollektive Bedarfe der ihnen angehörenden privaten Haushalte (Bspw. Infrastruktur in
Bereichen Gesundheitswesen, Altersvorsorge, Rechtswesen, Bildungswesen, Sicherheit, Verkehr)
Konsumieren, Eigenbedarfsdeckung (Input, aber kein Output)
Betriebe sind Wirtschaftseinheiten, in denen zur Deckung fremder Bedarfe Güter produziert werden
Öffentliche Betriebe:
Prinzip des Gemeineigentums, Organprinzip, Prinzip der Gemeinnützigkeit
Produzieren, Fremdbedarfsdeckung (Input+Output), politisch/öffentlich rechtliche Motivation &
Trägerschaft, keine Gewinnerzielungsabsicht, verfolgen i.d.R. Minimumprinzip
Private Betriebe:
Prinzip des Privateigentums, Autonomieprinzips, erwerbswirtschaftliches Prinzip
Produzieren, Fremdbedarfsdeckung (Input+Output), Autonomie, eigenständiger
Unternehmenszweck, Erwerbsprinzip (Gewinnerzielungsabsicht) – Unternehmen
, Träger / Art der Bedarfsdeckung Eigenbedarfsdeckung Fremdbedarfsdeckung
(Konsumtionswirtschaften) (Produktionswirtschaften)
Öffentliche Hand Öffentliche Haushalte Öffentliche Betriebe und
Verwaltungen
Private Hand Private Haushalte Unternehmen
Größenklassen für Kapitalgesellschaften:
Kleine KapG: unter 50 Beschäftigte, unter 6 Mio.€ Bilanzsumme (Gesamtwert Unternehmen), unter 12
Mio.€ Umsatz
Mittlere KapG: 50 – 250 Beschäftigte, 6-20 Mio.€ Bilanzsumme, 12-40 Mio.€ Umsatz
Große KapG: über 250 Beschäftigte, über 20 Mio.€ Bilanzsumme, über 40 Mio.€ Umsatz
Marktorientierte Größenkriterien:
Marktkapitalisierung (Aktienwert)
Bekanntheitsgrad (Coca Cola)
Marktanteil (Monopol)
Kundenanzahl (Telekom)
Je nachdem welche Größe ein Unternehmen aufweist verändern sich die strukturellen
Eigenschaften
Branchenorientierte Größenkriterien:
Zahl der Kundenkontakte bzw. durchschnittliche Verweildauer des Kunden (z.B. Internetbranche)
Markenbekanntheit und Markenloyalität (Markenartikler)
Kreditvolumen (Bankwesen)
F&E-Aufwendungen/Anzahl Patentanmeldungen (Maßgröße in forschungsintensiven Branchen)
Gebundenes Kapital in Anlagen (anlageintensives Branchen)
Geographische Präsenz (Marktabdeckung und Streuung der Produktionsstätten an verschiedenen
Standorten)
Sinn und Zweck von Größenkriterien:
Unternehmensgröße verweist auf strukturelle Eigenschaften:
Unternehmensleitung: Inhabergeführt eher kleinere Unternehmen VS. Managementgeführt
Leitungsorganisation: In kleinen Einliniensystem mit wenig Führungskräften vorherrschend
Struktur der Unternehmensfinanzierung: Beschaffung vom Eigenkapital am Kapitalmarkt oder von
persönlich haftenden Gesellschaften bereitgestellt
Unternehmenskommunikation: In kleinen UN tendenziell intensivere Kontakte zwischen
Leistungsebene und Mitarbeitern als in großen UN
Flexibilität: In kleinen UN tendenziell größer (z.B. schnellere Anpassung an wechselnde Markt- &
Kundenanforderungen)
Formalisierungsgrad: In kleinen UN tendenziell geringer als bei großen UN
*Skript 5
Rechtsform:
, - Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
- Offene Handelsgesellschaft (OHG)
- Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GBR)
- Aktiengesellschaft (AG)
- Kommanditgesellschaft (KG)
- Einzel-Unternehmung
Art der erzeugten Leistung/ Art der Güter:
Güter: körperliche (d.h. materielle) Gegenstände, Dienstleistungen und Rechte, die zur Deckung der
Bedürfnissen benötigt werden
Unterscheidung nach Art von Gütern
Eigentumsrechten Private & öffentliche Güter (z.B. Straßenlicht)
Verfügbarkeit Knappe und freie Güter (z.B. sauberes Wasser, Luft)
Stellung im Transformationsprozesses Input- & Outputgüter
Art der Bedürfnisbefriedigung Investitions- & Konsumgüter (z.B. eigenes Auto/
Taxi)
Beschaffenheit Verbrauchs- & Gebrauchsgüter
Physikalischen Eigenschaften Materielle & immaterielle Güter (z.B. Musik, Benzin)
Art der Leistungserstellung:
Unterscheidung nach Fertigungstyp (Produktionsmenge)
Einzel-, Serien- und Massenfertigung
Unterscheidung nach Fertigungsprinzip (Anordnung)
Werkstattfertigung (flexibel, kein fester Produktionsfluss)
Linienfertigung (nicht flexibel, fester Produktionsfluss)
Gruppenfertigung (Kompromiss: manche Teile als Manufaktur, ande. Teile nach Fließprinzip)
Branche: z.B. Energieversorgung, Baugewerbe, Erziehung und Unterricht, etc.
Internationalisierungsgrad:
Nationale Einbetrieb-UN: Ein Standort im Inland
Nationale Mehrbetrieb-UN: Mehrere Standorte im Inland
Internationale Mehrbetrieb-UN: Mehrere Standorte im Inland und Export
Multinationale Mehrbetrieb-UN: Mehrere Standorte im In- und Ausland
Unternehmen:
Unternehmen sind ein: offenes, dynamisches, komplexes, autonomes, ziel- und marktgerichtetes, produktives
und soziales System
Shareholder-Ansatz:
In einer AG die Anteilseignes bzw. Aktionäre = die Shareholder An hohem Aktienwert interessiert
Ziel: langfristige Gewinnmaximierung
- Sie bewerten umweltorientiertes Handeln nach Kategorien Nutzen/Kosten bzw. Ertrags/Aufwand
Träger der Leistungskompetenz
Träger des Unternehmensrisikos
Interessenausgleich durch Vertragsvereinbarungen zwischen Shareholder und Stakeholder
Stakeholder-Ansatz:
, Alle interne und externe Personengruppen, die vom Unternehmenshandeln direkt oder indirekt betroffen sind
= Anspruchsgruppen bzw. Stakeholder Vielfältige Interessen und Interessengegensätze Ziel:
Interessenausgleich
- Haben zunehmend hohe Erwartungen an eine umweltverträgliche unternehmerische Tätigkeit
- Setzten die Unternehmensleistung unter Druck, neben ökonomischen Zielen auch ökologische Ziele zu
verfolgen
Alle Anspruchsgruppen haben die gleichen Partizipationsrechte
Interessenkonflikte zwischen Stakeholder werden im gewaltfreien Diskurs am runden Tisch gelöst
Interessenausgleich
1.2. Der Begriff des Wirtschaftens
Arbeitsteilung, Güter, Ressourcen, Knappheit, Bedürfnisse
Kernproblem der Knappheit:
Menschen haben (unendlich?) viele Bedürfnisse Bedürfnisse können durch Güter gedeckt werden
Zur Herstellung von Gütern bedarf es Ressourcen Die zur Verfügung stehenden Ressourcen sind begrenzt
Spannungsverhältnis zwischen Bedürfnissen und Güter Kernproblem der Knappheit
Notwendigkeit des „Wirtschaftens“
Verhaltensweisen gemäß des ökonomischen Prinzips
Wirtschaft:
Umfasst Prozesse, die direkt oder indirekt nach der Befriedigung menschlicher Bedürfnisse und
Wünsche nach knappen Gütern dienen (Prozessperspektive)
Umfasst alle Institutionen, die direkt oder indirekt der Befriedigung menschlicher Bedürfnisse nach
knappen Gütern dienen (Institutionen)
wirtschaften: ist das Umgehen (beschaffen, verarbeiten, verwenden) mit knappen Ressourcen unter Beachtung
ökonomischer Leitlinien
wirtschaftlich: ist eine Handlungsweise (ein Prozess), wenn eine Variante des ökonomischen Prinzips befolgt
wird
wirtschaftliches Handeln:
Ist das Entscheiden zwischen Handlungsalternativen, da aufgrund begrenzter Mittel nicht alle
Bedürfnisse gleichermaßen befriedigt werden können
Suchen nach einem optimalen Verhältnis zwischen eingesetzten Mitteln und erwünschtem Zweck:
Ökonomisches Prinzip
Beruht im Notfall auf rationalen Überlegungen
Grundfragen der Wirtschaft:
Was soll produziert werden? … denn wir können nicht alles/in beliebiger Menge herstellen
Wie soll produziert werden? … Welches Fertigungsverfahren wählen wir?
Für wen werden die Güter produziert? … Wer erhält/erwirbt die Güter?
Handeln nach dem ökonomischen Prinzip: Ein rationales Handeln, das darauf abzielt, die knappen
Güter/Ressourcen so einzusetzen, dass ein höchstmöglicher Nutzen gewährleistet ist
Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag sollte stimmen
Verlangt knappe Mittel (Input) so einzusetzen, dass ein größtmöglicher Output an Sachgütern
(Sachleistungen) und Dienstleistungen erzielt werden kann.
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