Möglichkeiten und Grenzen von Beratungen im offenen Setting für die Soziale Arbeit im Kranken-
haus
Inhaltsverzeichnis
1 Hinführung zum Thema 1
2 Beratung im offenen Setting 2
2.1 Begriffsverständnis von einem offenen Setting 2
2.2 Qualitäten offener Settings 3
2.3 Gerechtigkeitsperspektiven im offenen Setting 4
2.4 Offenes Setting aus Sichtweise der Lebensweltorientierung 5
3 Soziale Arbeit im Krankenhaus 7
3.1 Tätigkeitsfelder der Sozialen Arbeit im Krankenhaus 7
3.2 Strukturelle Besonderheiten der Sozialen Arbeit im Krankenhaus 8
4 Diskussion 10
5 Fazit und Ausblick 12
Literaturverzeichnis 14
,Möglichkeiten und Grenzen von Beratungen im offenen Setting für die Soziale Arbeit im Kranken-
haus
1 Hinführung zum Thema
Die Anforderungen an die Soziale Arbeit im Krankenhaus haben sich in den letzten Jahren
deutlich verändert. Beispielsweise werden Qualitätsansprüche im Rahmen von Zertifizie-
rungsprozessen formuliert, was nicht nur Auswirkungen auf die medizinische Versorgung
hat, sondern auch auf das Leistungsspektrum von psychosozialen Professionen im Kran-
kenhaus. (Walther, 2012, S. 266) Bei dieser Diskussion über das Leistungsspektrum, darf
jedoch nicht unerwähnt bleiben, wie entsprechende Leistungen in der Regel erbracht wer-
den: durch Beratung. Wenngleich einige Tätigkeiten der Sozialen Arbeit im Krankenhaus
einen organisatorischen Charakter vorweisen, so ist die Beratung von PatientInnen und
Angehörigen die zentrale Tätigkeit im Berufsalltag und steht damit im Zentrum des Entlas-
sungsmanagements. (Hanses, 2011, S. 64 f) Die vorliegende Arbeit wird daher thematisch
eine Richtung einschlagen, die sich nicht darauf konzentriert zu welchen Themen beraten
wird, sondern wie Beratungen im Krankenhauskontext durchgeführt werden (können).
Im Fokus dieser Auseinandersetzung stehen Beratungen zwischen Tür und Angel. Diese
finden nach KNAB in offenen Settings statt, welche verschiedene Qualitäten und Gerechtig-
keitsperspektiven beinhalten beziehungsweise eröffnen. Im weiteren Verlauf wird diskutiert,
inwieweit Beratungen zwischen Tür und Angel von Fachkräften der Sozialen Arbeit im Kran-
kenhaus durchgeführt werden können. Die leitende Fragestellung ist dabei, welche Mög-
lichkeiten und Grenzen für die Soziale Arbeit im Krankenhaus bestehen, Beratungen im
offenen Setting durchzuführen.
Zu Beginn wird das Begriffsverständnis von offenen Settings thematisiert. Eine definitori-
sche Auseinandersetzung mit den Begriffen Beratung und Gespräch bleibt jedoch aus. An-
schließend werden die zentralen Qualitäten von offenen Settings vorgestellt, woran sich
verschiedene Gerechtigkeitsperspektiven anschließen. Wie im weiteren Verlauf noch deut-
lich wird, ist hierbei die partizipative Gestaltung einer Beratung von zentraler Bedeutung.
Des Weiteren werden die Struktur- und Handlungsmaxime der Lebensweltorientierung
nach THIERSCH den Merkmalen offener Settings gegenübergestellt, um so Verbindungen
zur Theorie der Lebensweltorientierung aufzuzeigen.
Da Beratungen innerhalb der Sozialen Arbeit stets in institutionelle Kontexte eingebettet
sind (Hollstein-Brinkmann & Knab, 2016, S. 38), werden nach einer Betrachtung der Tätig-
keitsfelder der Sozialen Arbeit im Krankenhaus, die institutionellen Charakteristika des
Krankenhauses, sowie strukturelle Besonderheiten der Sozialen Arbeit innerhalb des Kran-
kenhauses betrachtet. Im Anschluss werden Möglichkeiten und Grenzen offener Settings
für die Soziale Arbeit im Krankenhaus diskutiert.
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, Möglichkeiten und Grenzen von Beratungen im offenen Setting für die Soziale Arbeit im Kranken-
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2 Beratung im offenen Setting
In diesem Kapitel wird der theoretische Hintergrund offener Settings thematisiert. Nach an-
fänglicher Klärung des Begriffsverständnisses, werden insbesondere die Qualitäten offener
Setting näher betrachtet. Daran anschließend findet eine Auseinandersetzung mit den Ge-
rechtigkeitsperspektiven auf offene Settings statt. Das Kapitel wird mit einer Darstellung
von Bezügen offener Settings zu den Struktur- und Handlungsmaximen der Lebensweltori-
entierung abschließen.
2.1 Begriffsverständnis von einem offenen Setting
In jedem Kontext der Sozialen Arbeit verfügen die Fachkräfte über spezifisches Fachwissen
zu dem jeweiligen Arbeits- beziehungsweise Beratungsfeld. Dabei ist es eine Besonderheit
der Sozialen Arbeit, die Beratungskompetenzen und die eigene kommunikative Professio-
nalität partizipativ und alltagsorientiert für die Zielgruppe auszugestalten. In diesem Zusam-
menhang sind Beratungen im offenen Setting von besonderer Bedeutung, auch wenn sie
aus Perspektive der klassischen face-to-face Beratung eher unscharf, flüchtig und unsor-
tiert wirken. (Engel u. a., 2018, S. 100)
Die Beratungen im offenen Setting finden insbesondere in psychosozialen Feldern der So-
zialen Arbeit statt. Gemeint sind damit uneindeutige Settings oder Übergangssituationen,
die zwischen Tür und Angel erfolgen. Diese Form der alltagsnahen Interaktion findet sich
häufig in Kontexten statt, die einen hohen Alltagsbezug zu AdressatInnen aufweisen, wie
beispielsweise im Betreuten Wohnen, in der Familienhilfe, in Tagesgruppen oder beispiels-
weise im Bereich von Streetwork. Das offene Setting wird dabei als wenig formalisiert und
unklar beziehungsweise uneindeutig verstanden, was nur sehr geringe Rollenvorgaben auf-
weist. Die Begegnungsräume- und Gelegenheiten sind im wörtlichen Sinn zwischen Tür
und Angel zu verstehen, da Fachkräfte der Sozialen Arbeit auf der Schwelle zwischen Räu-
men oder im Freien angesprochen werden. Häufig stellen sich Fragen die sich auf den
passenden Zeitpunkt für ein Kurzgespräch beziehen. Ebenso wird nach dem Zeitpunkt für
eine Weitervermittlung in „verbindlichere“, auch „klassischere“ Settings gefragt. (Hollstein-
Brinkmann & Knab, 2016, S. 2)
In den spontan sich herstellenden Situationen kann der Status als Beratungssituation zu-
nächst uneindeutig bleiben, was bei niederschwelligen Angeboten und Anlaufstellen auch
bewusst so gewollt ist, um die Anschlussfähigkeit der AdressatInnen zu erhöhen. Das be-
deutet für die Tür-und-Angel-Situationen auch, dass die Themen, Anlässe und Ziele, sowie
die potentiellen Handlungsmöglichkeiten im persönlichen Kontakt ebenso zunächst unge-
klärt bleiben. Durch die Unbestimmtheit der ersten Annäherung können Professionelle
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