Ich biete hier eine komplette Zusammenfassung für ein Pädagogik/Psychologie Abitur an. Die einzelnen Themen sind sinnvoll und themenbezogenen aufgereiht. Es sind alle relevanten Definition der Themen vorhanden die jeweils farblich markiert sind. Außerdem sind viele Kastenschaubilder vorhanden w...
4 Methodisches Vorgehen in Pädagogik und Psychologie
4.1 Prinzipien und Vorgehensweisen in Pädagogik und Psychologie
4.1.1 Prinzipien methodischen Vorgehens
- Klare, präzise und genaue Beschreibung sowie eindeutige Bestimmung der zentralen
Begriffe.
- Genaue Angaben, auf welche Art und Weise der Forscher zu seinen Erkenntnissen
kommt
- Validität (Gültigkeit) bedeutet, dass ein Forscher auch tatsächlich das untersucht,
was er zu erforschen angibt
- Reliabilität (Zuverlässigkeit) bedeutet, dass ein Forscher das, was er zu untersuchen
angibt, genau und exakt beobachtet bzw. misst.
- Objektivität heißt, das eine Untersuchung in ihrer Durchführung, Auswertung und
Interpretation von der Person des Forschers unabhängig ist
4.1.2 Die Vorgehensweise bei naturwissenschaftlichen Untersuchungen
1. Schritt: Die wissenschaftliche Fragestellung
- Eine wissenschaftliche Fragestellung ist eine Mitteilung darüber, welcher
Sachverhalt untersucht werden soll.
2. Schritt: Bildung einer Hypothese
- Eine Hypothese ist eine formulierte Vermutung über den Ausgang einer erst noch zu
untersuchenden Untersuchung
- Eine Hypothese muss so formuliert sein, dass sie durch die Untersuchung entweder
bestätigt (= verifiziert), oder nicht bestätigt, verworfen (= falsifiziert) werden kann.
- Immer Zwei Variablen:
§ Unabhängige Variable: Ursache, die Bedingung, von der sich der Forscher eine
bestimmte Wirkung erwartet
§ Abhängige Variable: stellt die – vom Versuchsleiter vermutete – Wirkung der
unabhängigen Variable dar, sie verändert sich in Folge dieser.
Unabhängige Variable (UV)
bewirkt Abhängige Variable (AV)
Mitarbeiter des Schülers im
Schulische Leistung
Unterricht
beeinflusst
Intervenierende Variable (IV)
Beherrschen von effektiven
Lernstrategien; Nachhilfe
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ä Tim Storz
3. Schritt: Operationalisierung der zentralen Begriffe
- Operationale Definition ist eine Begriffsbestimmung, in welcher ein Begriff auf das
Beobachtbare zurückgeführt, einer Beobachtung zugänglich gemacht wird
4. Schritt: Ausschalten von Merkmalen, die das Ergebnis verfälschen können
- Das in den Griff bekommen bzw. Ausschalten von Merkmalen die das Ergebnis
beeinflussen und damit verfälschen könnten
5. Schritt: Bestimmung der Stichprobe
- Die Gesamtheit aller Personen, für die man aufgrund einer Untersuchung eine
Aussage treffen will, bezeichnet man als Grundgesamtheit bzw. Population.
- Der ausgewählte Teil aus einer Population, an dem eine Untersuchung durchgeführt
wird, wird als Stichprobe bezeichnet
- Repräsentativität einer Stichprobe: verkleinerte Population, bei der jede gleiche
Chance auf Teilnahme hat. Möglichkeit ist die Zufallsauswahl
6. Schritt: Durchführung der Untersuchung
- Je nach dem, was untersucht werden soll, handelt s sich um eine Beobachtung, ein
Experiment, einen Test, oder eine Befragung
7. Schritt: Auswertung und Interpretation der gewonnenen Daten
- Quantifizierung bedeutet die Angabe der zu untersuchenden Merkmale in
messbaren Größen bzw. Zahlen
- Daten mithilfe statistischer Verfahren ausgewertet und interpretiert
8. Formulierung von allgemeingültigen Aussagen
- Aufgrund ausgewerteter Daten stellt sich heraus, ob sich die Hypothese bestätigt.
- Wenn Vermutung des Forschers sich verifiziert ist es möglich, allgemeingültige
Aussagen – Gesetzmäßigkeiten, Theorien – zu formulieren bzw. aufzustellen
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Tim Storz
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4.2 Die Darstellung, Auswertung und Interpretation von Daten
4.2.1 Die Zuordnung von Daten
1. Nominalskala:
- Werte werden nach bestimmten Kategorien klassifiziert; nicht in Rangfolgen
à Geschlecht, Typ, Herkunft, Anzahl eingetretener Fälle (Meldungen im Unterricht)
- Beinhaltet lediglich Klassifikationen und Häufigkeitsangaben
2. Ordinalskala, auch Rangskala genannt
- Werte werden in bestimmte Reihenfolge gebracht
- Schüler A 13 Meldungen (meisten), Schüler B 12 Meldungen (zweitmeisten)
3. Intervallskala
- Bestimmung der Differenzen zwischen den Werten
§ Verhältnisskala
Bestimmung eines Nullpunktes, über den die Werte in Beziehung gesetzt
werden können
4.2.2 Der Begriff Statistik
- Statistik ist die Bezeichnung für mathematische Verfahrensweisen, die der
Aufbereitung, Auswertung und Interpretation von empirisch gewonnenen Daten
dienen.
Deskriptive Statistik Inferenzstatistik
Verfahrensweisen zur Verfahrensweise zur
Beschreibung und Darstellung Interpretation der gewonnenen
gewonnener Daten Daten
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4.2.3 Beschreibung und Darstellung der Untersuchungsergebnisse
- Der Mittelwert (arithmetisches Mittel) ist der Durchschnitt aller Messwerte.
- Die Standardabweichung beschreibt das Maß der Streuung der Messwerte um den
Mittelwert.
- Die Häufigkeitsverteilung gibt die Anzahl eines jeden in der Untersuchung
vorgekommenen Wertes an. Die Darstellung der Werte in einem Histogramm.
- Der Median bezeichnet denjenigen Wert, der die geordnete Reihe der Messwerte in
die oberen und unteren 50% aufteilt.
- Der Modalwert (Modus) gibt an, welcher Wert in einer Verteilung am häufigsten
vorkommt.
4.2.4 Die Beziehung zwischen Merkmalen
- Korrelation bezeichnet den statistisch berechneten Zusammenhang zwischen zwei
oder mehreren Merkmalen
- Positive Korrelation liegt dann vor, wenn der Korrelationseffizient +1 beträgt und
somit perfekt bestätigt wird
- Negative Korrelation liegt dann vor, wenn der Korrelationseffizient -1 beträgt, sich
also genau die gegenteilige Beziehung ergibt
- Keine Korrelation liegt dann vor, wenn überhaupt keine Beziehung zwischen den
Merkmalen besteht
4.2.5 Die Interpretation der statistischen Daten
- Als signifikant bezeichnet man ein Ergebnis einer Untersuchung, bei dem es sich mit
sehr hoher Wahrscheinlichkeit um kein Zufallsergebnis handelt
Eine Verallgemeinerung von der Stichprobe auf die Population ist nur dann zulässig, wenn
die Daten der Stichprobe signifikant sind
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12 Die psychoanalytische Theorie (Siegmund Freud)
12.1 Die Grundannahmen der psychoanalytischen Theorie
12.1.1 Das Unbewusste und das Vorbewusste
- Mit vorbewusst sind alle sind alle bewusstseinsfähigen Vorgänge gemeint; es handelt
sich dabei um seelische Vorgänge, die ein Mensch nicht spontan weiß, die dem
Bewusstsein jedoch wieder voll zugänglich gemacht werden können.
- Mit unbewusst bezeichnen wir alle seelischen Vorgänge, die nicht bzw. nicht mehr in
das Bewusstsein dringen, also bewusstseinsunfähig sind, das Erleben und Verhalten
eines Menschen aber maßgeblich beeinflussen.
- Bestimmte seelische Vorgänge und innere Kräfte (bspw. Verbotene Wünsche) sind
dem Bewusstsein verborgen („unbewusst“), jedoch wirken sie sich auf das
individuelle Verhalten und die Entwicklung der Persönlichkeit aus.
12.1.2 Der Mensch als ein festgelegtes Wesen
Die Grundannahmen der Psychoanalyse
Jedes Verhalten ist
Seelische Vorgänge sind Menschliches Verhalten
seelisch bedingt
dem Bewusstsein ist durch Triebe
(determiniert). Dieses
unbewusst/verborgen, gesteuert. Die seelischen
lässt sich nur aus
allerdings wirken sie sich Kräfte, welche unser
individuellen
auf unser Erleben und Verhalten steuern sind
Lebensgeschichten
unser Verhalten aus uns nicht bewusst
erschließen
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õéTim Storz
12.2 Das psychoanalytische Persönlichkeitsmodell
12.2.1 Die Instanzen der Persönlichkeit
- Das Es ist die Instanz der Triebe, der Wünsche und der Bedürfnisse.
à Lustprinzip
- Das Ich ist die Instanz, welche die bewusste Auseinandersetzung mit der Realität
leistet.
à Realitätsprinzip
- Das Über-Ich ist diejenige Instanz, welche die Wert- und Normvorstellungen umfasst,
das Verhalten des Ichs im Sinne der geltenden Moral führt und eine weitergehende
Vervollkommnung zum Ziel hat.
à Moralitätsprinzip
12.2.2 Die Dynamik der Persönlichkeit
ÜBER-ICH
(Moralitätsprinzip)
- Bewertet die Wünsche des ES
- Gibt an das Ich die Anweisung, ob
diese zugelassen werden oder nicht
ICH
(Realitätsprinzip) Realität
- Vermittelt zwischen Über-Ich und ES Beschaffenheit und
- Überprüft die Realität Forderungen der Außenwelt
- Verwirklicht zugelassene Wünsche
- Wehrt nicht zugelassene Wünsche ab
ES
(Lustprinzip)
- Kündigt bestimmte Wünsche und
Bedürfnisse beim Ich an
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Möglichkeiten der Ich-Schwäche:
1. Das Es siegt über das Ich:
- Das Über-Ich ist zu schwach; deshalb kann sich das Es mit seinen Ansprüchen
gegenüber dem Über-Ich, das diese eigentlich verbieten möchte, gegenüber dem Ich
durchsetzen.
2. Das Über-Ich siegt über das Ich:
- Wenn das Über-Ich zu stark ist, kann das Ich sich gegenüber ihm nicht mehr
durchsetzen und die Wünsche und Bedürfnisse des Es werden unterdrückt.
3. Die Realität siegt über das Ich:
- Ich wird von den Forderungen der Realität beherrscht und kann sich ihnen gegenüber
nicht durchsetzen.
Folgerungen für die Erziehung:
Eine positive und enge emotionale Beziehung zwischen Erzieher und zu Erziehendem ist
Voraussetzung für ein starkes Ich. Sie muss sich durch positive Gefühle, als auch über das
Unterstützen des Explorationsverhaltens auszeichnen.
Je mehr Gebote und Verbote und auch Lenkung in der Erziehung vorhanden ist, desto
stärker bildet sich das Über-Ich aus (bei autoritären Erziehung). Umgekehrt führt ein
vernachlässigendes Erzieherverhalten zur Ausbildung eines zu schwachen Über-Ichs und die
Ansprüche des Es können maßlos werden (bei Laissez-faire Erziehung). Je weniger Führung,
desto schwächer das Über-Ich.
Ein starkes Ich ist zu erwarten, wenn
- Für eine angemessene Befriedigung der Wünsche des Es gesorgt wird
- Unterstützung des Explorationsverhaltens; dadurch lernt ein Kind selbst Probleme
wahrzunehmen und sie zu bekämpfen
- Raum der Freiheit für das Kind schaffen
- Andererseits notwendige Grenzen gesetzt werden; dadurch findet eine bewusste
Auseinandersetzung mit der Realität statt, die die Urteilsfähigkeit des Kindes
ausbildet
- Der Erzieher nicht willkürlich handelt und somit alles begründen kann
- Der zu Erziehende zu kritischem Denken und Handeln erzogen wird und seine
Autonomie unterstützt wird, um fragloser Hinnahme und Übernahme anderer Dinge
entgegenzuwirken
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& Tim Storz
12.2.3 Angst und Abwehr
- Gut funktionierende Persönlichkeit ist nur mit Gleichgewicht aller Instanzen möglich
- Bei einem Ungleichgewichttreten Ängste auf, die auf das Ich vor einer Gefahr warnen
soll
- Abwehrmechanismen sind Schutzmaßnahmen des Ichs, die bedrohliche und
angstauslösende Erlebnisinhalte ausschalten, unbewusst machen und somit
drohende Konflikte und Ängste vermeiden bzw. reduzieren.
12.2.4 Abwehrmechanismen
- Verdrängung im psychoanalytischen Sinne bezeichnet das Abschieben von
Erlebnisinhalten, die der Mensch nicht wahrhaben will oder kann und die Angst
auslösen, in das Unbewusste.
Verdrängung kann mithilfe unterschiedlichen Abwehrmechanismen erreicht werden:
1. Projektion
Eigenschaften, die man an sich selbst nicht wahrhaben möchte, werden anderen
Personen(-gruppen) zugeschrieben und dort bekämpft
Schlechter Schüler à Schlechter Lehrer
2. Reaktionsbildung
Im Bewusstsein wird das Gegenteil des zu Verdrängendem fixiert; die Abwehr der
Angst geschieht durch Verkehrung ins Gegenteil
Unerwiderte Liebe à Hass
3. Verschiebung
Wünsche und Bedürfnisse, die nicht am Original befriedigt werden können, werden
an einem Ersatzobjekt realisiert
Wut auf den Chef wird zu Hause rausgelassen
4. Rationalisierung
Unangepasste Verhaltensweisen werden mit „vernünftigen“ Gründen gerechtfertigt,
um die wahren Gründe, die man nicht wahrhaben kann oder will zu vertuschen
Schlechte Prüfung à Schlechte Tagesform/Unterricht
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Tim Storz
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5. Identifikation
Die Gleichsetzung mit einer bspw. Starken Persönlichkeit bewältigt die Angst vor
etwas
Angst vor Dunkelheit à Superman (meist Kinder)
6. Widerstand
Der Mensch wehrt sich gegen das Aufdecken verdrängter Inhalte oder Vorgänge
Ungerechter Erzieher, der mit Ungerechtigkeit konfrontiert wird, wird unangenehm
reagieren
7. Sublimierung
Unzulängliche Wünsche oder Bedürfnisse in werden in sozial erwünschte Leistungen
umgesetzt
Hingabe einer Krankenschwester à sexuelles Bedürfnis
8. Fixierung und Regression
Fixierung ist das Verhaftet bleiben an entsprechenden Verhaltensweisen einer
Entwicklungsphase.
Regression ist das Zurückfallen bestimmter Verhaltensweisen in einer bestimmten
Phase.
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