Diese Zusammenfassung ist angelehnt an die Vorlesungsunterlagen von W. Wössner und ist auch für andere Jahrgänge hilfreich. Wesentliche klausurrelevante Inhalte sind enthalten; der Fokus bei der Klausur soll auf der Beratungssituation liegen, eine Fokussierung hierauf ist empfehlenswert.
DHBW M...
Anlage- u. Vermögensberatung
in Anlehnung an die Vorlesungsunterlagen von W. Wössner
DHBW Mosbach
SoSe2016
Auch für andere Jahrgänge relevant
Weitere Dokumente und Zusammenfassungen:
http://bit.ly/2cwWjSM
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1. Magisches Dreieck der Vermögensberatung
Bank
Berater
Aufsicht
Kunde
Öffentlichkeit
2. Sichtweisen der Vermögensberatung
Geschäftspolitische Bedeutung aus Banksicht:
Bilanzneutral (Dienstleistungsgeschäft)
Vordergründig kostenlos (ohne EK)
Generiert Provisionseinnahmen, die überwiegend transaktionsabhängig sind
Bedingt zunehmend höheren Aufwand
Geschäftspolitische Bedeutung aus Kundensicht:
Vertrauensgut („asymmetrische Wissensverteilung“)
Weist einen starken Personenbezug auf (Langfristcharakter, Vertrauensstellung des Beraters)
Qualität der Vermögensberatung hängt von objektiven und subjektiven Aspekten ab
(Expertise über Finanzinstrumente, Einfühlungsvermögen in Kundensituation)
Kunde entscheidet und trägt Konsequenzen
Subjektseite der Vermögensanlage:
Ziele
Risikotoleranz
Anlagehorizont
Restriktionen
Steuerstatus
„Commitment“ (Bereitschaft, sich mit einer Sache auseinanderzusetzen)
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3. Typische Privatkundenziele
Altersvorsorge
Sparen für hochwertige Konsumgüter
Eigenheimerwerb
Existenzgründung
Liquiditätsreserve
Langfristiger Vermögensaufbau mit Vererbungsabsicht
Sparen für unvorhergesehene Ereignisse
Ausbildungsvorsorge
4. Einstufung der Risikobereitschaft
Sehr gering: Ich lege größten Wert auf die Sicherheit meiner Anlagen. Werteinbußen, seien
sie auch nur vorübergehender Natur, lehne ich ab. Durch diese Einstellung werden Abstriche
bei der erzielenden Rendite in Kauf genommen.
Gering: Eine gesicherte Rendite meiner Anlagen ist mir sehr wichtig. Vorübergehende
Wertschwankungen sind akzeptabel. Entscheidend sind der gesicherte Ertrag und die
letztendliche Rückführung des eingesetzten Kapitals.
Mittel: Für einen Großteil meiner Anlagen strebe ich eine gesicherte Rendite an. Für einen
kleineren Teil bin ich jedoch bereit, im Interesse einer Renditeaufbesserung gesteigerte
Schwankungs- und sogar Verlustrisiken einzugehen.
Hoch: Im Interesse einer hohen Rendite bin ich bereit, auch für einen größeren Teil meiner
Anlagen gesteigerte Wertschwankungen, ggf. sogar auch Verluste hinzunehmen. Entscheidend
ist die Chance, dass die Risiken erfahrungsgemäß auf längere Sicht durch attraktive
Wertentwicklung entgolten werden.
Sehr hoch: Hohe Wertschwankungen oder erhebliche Verluste werden in Kauf genommen.
Risiken bis zu Totalverlusten bei Einzelanlagen werden im Voraus mit einkalkuliert. Risiken sind
der Preis für die Chance, kurzfristig hohe Gewinne zu erzielen.
5. Beratungskonzepte
„Ganzheitliche Beratung“
Kundensegmentierung nach:
o Geldvermögen (Privatkunden, Individualkunden, Private Wealth, HNWI’s Family
Offices)
o Ertragspotenzial (Geldvermögen, Einkommen, Steigerungsperspektiven)
o Lebenszyklusphase (Student, Azubi, Berufstätiger)
6. „Vermögensbiographie“
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7. Zinseszins
Endwert einer einmaligen Anlage K: 𝐾𝑡 = 𝐾0 ∙ (1 + 𝑟)𝑡
(𝑞𝑡 −1)
Endwert einer regelmäßigen Anlage K am Periodenbeginn: 𝐾𝑡 = 𝐾 ∙ 𝑞 ∙ 𝑞−1
(𝑞𝑡 −1)
Endwert einer regelmäßigen Anlage K am Periodenende: 𝐾𝑡 = 𝐾 ∙ 𝑞−1
Schlussfolgerungen aus dem Zinseszins:
Später einmal reich zu werden ist gar nicht so schwer, wenn man
o Bereits zu Beginn vermögend ist
o Früh mit dem Vermögensaufbau beginnt (lange Anlagezeit)
o Eine hohe Anlageverzinsung erzielt
Hohe Sparraten (bzw. hohes Ausgangsvermögen), hohe Renditen und eine lange
Anlagedauer potenzieren sich in ihrer Wirkung
8. Kapitalmarktgeschichte
Einzelaktien sind auf lange Sicht unberechenbar. Viele steigen, einige fallen (viele bis auf Null)
und wenige bleiben wo sie gestartet sind. Aktien bewegen sich in der Regel immer mehr von
ihrem Startkurs weg, die mögliche Preisspanne nimmt zu.
9. Moderne Finanztheorie
9.1. Was treibt Kurse an?
Markttechnische Vorstellung:
Die Kursentwicklung verläuft in Trends
Die Kursmuster sind zeitstabil
Kurstreiber: typische Verlaufsprofile, die sich wiederholen
Werttheoretische Vorstellung:
Der fundamentale Wert ist ein Spiegel der wirtschaftlichen Verhältnisse
Der Börsenwert bewegt sich um den fundamentalen Basiswert herum
Auf lange Sicht nähert sich der Börsenwert dem Fundamentalwert an
Kurstreiber: veränderte Wirtschaftsdaten
Kapitalmarkttheoretische Vorstellung:
Kapitalmärkte sind „effizient“
An effizienten Märkten ist jederzeit alles Wissen „eingepreist“
Für Effizienz sogt der Wettbewerb der Experten, vor allem wenn
o Der Marktzugang nicht beschränkt ist
o Marktinformationen einfach und preiswert zu beschaffen sind
o Handelskosten niedrig sind
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9.2. Informationseffizienz
Aktienkurse haben keine Erinnerung, d.h. Aktienkurse sind zufällig und können nicht
prognostiziert werden!
Aktienkurse können sich nur bei neuen Informationen verändern, d.h. kein Handel ohne neue
Informationen!
Outperformance ist nicht möglich, d.h. der Markt ist nicht zu schlagen
Kursbewegungen sind zufällig (Zufall ist das unberechenbare Geschehen, das sich unserer
Vernunft und Absicht entzieht)
9.3. Vermögensanlage als Risikosituation
Nach der Theorie wählen Menschen entweder die risikoreiche Variante oder die Variante, die
weder Gewinn noch Verlust ermöglicht.
Anleger sind risikoscheu und schätzen eine bestimmte Renditeerwartung umso höher ein, je
verlässlicher ihr Eintritt vorausgesagt werden kann.
Draw Down: der maximale Rückschlag bzw. der Maximalverlust einer Aktie
Das Erwartete ist der Durchschnitt aller Möglichkeiten. Das Risiko ist die Abweichung vom
Erwarteten. Die Standardabweichung wird auch als Volatilität bezeichnet.
10. Portfoliotheorie
Der Depotertrag ist der gewichtete Durchschnittertrag der Einzelanlagen!
Das Depotrisiko ist nicht der Durchschnitt der Einzelrisiken, sondern liegt niedriger!
Durch Depotbildung ist es möglich, Risiken zu senken ohne dafür in jedem Fall Erträge zu
opfern.
Rationaler Investor:
Anleger als vernunftgesteuerter, emotionslos-rationaler Vermögensmaximierer
Rationale Informationsaufnahme und logische Informationsverarbeitung
Konsistente Ziele
Klare Planungshorizonte
Stabile Risikopräferenzen
11. Traditionelles und modernes Anlegerbild der BWL
Traditionell „Behavioral Finance“
Rational Emotional
Logisch Daumenregel
Risikoeffizient Von „Frames“ beeinflusst
Emotionslos Kurzsichtig
Stabile Persönlichkeit Verlustaversion
Isolierter Entscheider Herdentrieb
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