Diese Zusammenfassung ist angelehnt an die Vorlesungsunterlagen von H. Kretz und ist auch für andere Jahrgänge hilfreich. Wesentliche klausurrelevanten Inhalte sind enthalten; Exkurs Marketing sollte genauer betrachtet werden.
DHBW Mosbach / BWL-Bank / Allgemeine BWL / dualerstudent
Allgemeine BWL: Grundlagen
in Anlehnung an die Vorlesungsunterlagen von H.D. Kretz
DHBW Mosbach
WiSe2015
Auch für andere Jahrgänge relevant
Weitere Dokumente und Zusammenfassungen:
http://bit.ly/2cwWjSM
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1. Erläuterung von Begriffen
BWL: Betriebswirtschaftslehre ist den Geisteswissenschaften unterzuordnen; gemeinsam mit
der Volkswirtschaftslehre bildet sie die Wirtschaftswissenschaften.
Bedürfnisse: Tatsächliche oder objektive Mangelempfindungen nach Sachgütern oder
Dienstleistungen. Die Einordnung von Bedürfnissen unterliegen individuellen
Wertevorstellungen und gesellschaftlichen Normen. Bedürfnisse, die sich messbarem &
monetärem Tatbestand (Kaufkraft) äußern, werden als Nachfrage bezeichnet.
Bedürfnisart Kennzeichnung Einteilungskriterium
Existenzbedürfnisse Sicherung der physischen Existenz Dringlichkeit
Grundbedürfnisse Der jeweiligen Norm angepasst
Luxusbedürfnisse Verzichtbare Wünsche
Offene Bedürfnisse Bewusst empfundene Bedürfnisse Bewusstheit
Latente Bedürfnisse Unbewusst empfundene
Bedürfnisse
Individualbedürfnisse Bedürfnisse eines Einzelnen Erscheinungsform
Kollektivbedürfnisse Bedürfnisse einer Gemeinschaft
Wirtschaftsgüter: Gegenstände, Tätigkeiten und Rechte zur Bedürfnisbefriedigung.
Unbegrenzte Güter sind bspw. Licht und Luft; begrenzte Güter gelten auch als wirtschaftliche
bzw. knappe Güter und lassen sich in materielle und immaterielle Güter unterscheiden.
Wirtschaftlichkeitsprinzip (ökonomisches Prinzip): Planmäßiger Einsatz knapper Güter
zur menschlichen Bedürfnisbefriedigung. Wirtschaften erfolgt in konkreten
Wirtschaftseinheiten (Produktionswirtschaften – Betriebe – Öffentlich, Privat, Gemischt /
Konsumtionswirtschaften – Haushalte – Öffentlich, Privat)
Arbeitsmarkt (liefert qualifizierte Mitarbeiter für Produktionsprozess und Output)
Beschaffungsmarkt (sendet Produktionsfaktoren und erhält Auszahlungen)
Geld- und Kapitalmarkt (investiert Eigen-/Fremdkapital, erhält Dividenden/Zinsen)
Absatzmarkt (nimmt Einzahlungen vor, erhält Produkte/Dienstleistungen)
Staat (vergibt Subventionen, erhält Steuern)
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Betrieb:
wirtschaftlich handelnde, soziale, technische und rechtliche Einheiten mit der Aufgabe
selbstverantwortlicher Bedarfsdeckung (eigener und fremder Bedarf)
ODER
Wirtschaftseinheit, die Produktionsfaktoren kombinieren, um Güter und Dienstleistungen zu
produzieren und abzusetzen (fremder Bedarf)
ODER
planvoll organisierte Wirtschaftseinheit
Ertrag (Wert aller erbrachten Leistungen der Periode) Güter Output x Preis pro Gut
Aufwand (Wert aller verbrauchten Leistungen einer Periode) Faktor Input x Preis/Faktor
Gewinn / Verlust (positive / negative Differenz zwischen Ertrag und Aufwand)
Effektivität (Verhältnis von erreichtem Ziel zu definiertem Ziel)
Effizienz (Grad der Verwirklichung des ökonomischen Prinzips)
Produktivität (dient der Messung der Effizienz und beurteilt so die Ergiebigkeit des Einsatzes
der Produktionsfaktoren) Output / mengenmäßiger Input
abhängig von Innovationen, Qualifikation der Mitarbeiter, Arbeitsorganisation
Wirtschaftlichkeit (wertmäßige Kennziffer) Wertmäßiger Output / Wertmäßiger Input
(Umsatz / Kosten z.B.)
Rentabilität (setzt absolute Größe Gewinn in Beziehung zu einer Basisgröße und ist ein Maß
für die Höhe der Verzinsung des in den Betrieb investierten Kapitals)
Gewinn (Umsatz – Kosten) x 100 / eingesetztes Kapital (Ergebnis in Prozent)
Schnelldreher (Einkauf eines Artikels, den jeder braucht) kleines Sortiment, günstiger
Preis, großer Einkauf
Sortenfertigung (Varianten des Produktes in einer gleichen Fertigung)
Chargenfertigung (unterschiedliche Beschaffenheiten einer Fertigung z.B. bei Wein)
Fertigungsbreite (unterschiedliche Marken)
Fertigungstiefe (unterschiedliche Modelle und Varianten)
Shareholder (wollen alles Positive für die Aktionäre)
Stakeholder (wollen alles Positive für die Unternehmensbeteiligten wie Lieferanten und
Mitarbeiter)
Herkunfts-Goodwill (Qualitätssiegel von Länder und Regionen z.B. Made in Germany,
Generierung von mehr Export
2. Produktionsfaktoren
Elementarfaktoren Dispositive Faktoren
Menschliche Arbeitsleistung Geschäfts- und Betriebsleitung
Betriebsmittel Planung und Organisation
Werkstoffe Kontrolle
Originäre Faktoren Derivative Faktoren
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3. Wirtschaftsordnungen
Freie Marktwirtschaft Zentrale Planwirtschaft
Keine Produktion des Staates Volkseigene Betriebe
Privateigentum Gemeineigentum
Uneingeschränkte Gewerbefreiheit Eingeschränkte Gewerbefreiheit
Vertragsfreiheit Staatliche Vorgaben und Kontrollen
Angebot und Nachfrage regeln die Wirtschaft Zentrale Planung regelt die Wirtschaft
Autonomieprinzip: dezentral Organprinzip: zentral
Primärziel: Gewinnmaximierung Primärziel: Planerfüllung
4. Betriebstypologie
Sachleistungsbetriebe Dienstleistungsbetriebe
Land- und forstwirtschaftliche Betriebe Handelsbetriebe
Rohstoffgewinnungsbetriebe Bankbetriebe
Produktionsbetriebe Verkehrsbetriebe
Verbrauchsgüterbetriebe Versicherungsbetriebe
Ver- und Bearbeitungsbetriebe Sonstige Dienstleistungsbetriebe
Allgemeine Merkmale
1. Stellung im gesamtwirtschaftlichen - Natur- bzw. Konsumnähe
Leistungszusammenhang - Produktionstiefe (vertikaler Integrationsgrad)
- Grad der Verflechtung mit Vor- und Nachstufen
2. Art der Stoffverwertung - Analytische Stoffverwertung
- Durchlaufende Stoffverwertung
- Synthetische Stoffverwertung
3. Vorherrschende Technologie - Mechanische Technologie
- Chemische Technologie
4. Produktionstyp - Massenfertigung
- Sortenfertigung (Varianten des Produktes in gleicher
Fertigung
- Serienfertigung
- Partie- und Chargenfertigung (unterschiedliche
Beschaffenheiten einer Fertigung)
- Einzelfertigung
5. Spezialisierung - Grad der Spezialisierung
- Richtung der Spezialisierung (Material, Verfahren, Bedarf)
6. Repertoire - Tiefe (mehrere Modelle / Varianten)
- Breite (unterschiedliche Marken)
- Konturen
- Produkt- und Sortimentsänderungen
7. Art der produktionsrelevanten Marktbeziehung - Produktion auf Bestellung
- Produktion nach (Mengen-, Sorten- oder Muster-
)Disposition
- Produktion auf Verdacht
8. Vermögens-, Kosten- und Ertragsstruktur - Anlage-/Personal-/Material-/Wertschöpfungsintensiv
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