Zusammenfassung: Beschaffung und Fertigung (aus dem Modul Beschaffung, Fertigung und Marketing)
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Course
Beschaffung, Fertigung und Marketing
Institution
FOM Hochschule Für Oekonomie Und Management
Hier findet ihr die Zusammenfassung des Moduls Beschaffung und Fertigung. Die Inhalte sind präzise und chronologisch gemäß der zeitlichen Besprechung in den Vorlesungen wiedergegeben. Zu den Themen gehören u.a. Beschaffungsmarktforschung, Beschaffungslogistik, Produkt- und Kostentheorien, Ferti...
Beschaffung, Fertigung und Marketing
3. Semester bei Moshen und Westphal
1. Beschaffung
1.1 Definition und Abgrenzung
Beschaffung = i.w.S. sämtliche Aktivitäten der sicheren Versorgung eines Unternehmens mit
Produktionsverfahren (strategische Aspekte der Unternehmensversorgung)
o im Anschluss „Procuremt-Operations (praktische Umsetzung von
Beschaffungstransaktionen)
o strategische: die richtigen Entscheidungen langfristig treffen
o operativ: langfristige Entscheidungen richtig umsetzen
Funktionsumfang der Beschaffung
I. strategische Beschaffung
Oberbegriff Beschreibung
1. Funktionseinordnung hierarchische Einordnung im Unternehmen
inhaltliche Abgrenzung und Entwicklung von Bedarfsstrukturen über
2. Bedarfsstrukturierung
Materialgruppensysteme
quantitative und qualitative Detailanalyse der Unternehmensbedarfe
3. Bedarfs-/Marktanalysen
und zugehöriger Marktpotenziale auf Materialgruppenebene
Entwicklung des Portfolios auf Materialgruppenebene zum Clustern
4. Procurement-Portfolio
der Unternehmensbedarfe und Festlegung Normstrategien
Entwicklung der Strategien auf Materialgruppenebene mit
5. Sourcing-Strategien
Handlungsvorgaben für konkrete Beschaffungsprojekte
6. Lieferantenmanagement Gestaltung und Steuerung der Lieferantenbasis
è Lieferanten sorgen für Kosten und Kunden für Umsatz (Gewinn=Umsatz-Kosten)
II. operative Beschaffung
Oberbegriff Beschreibung
Sicherstellung eindeutiger Vorgaben für Angebotsinhalte, Preisabgabe
1. Ausschreibungsdesign
und Vertragsbedingungen auf Basis konkreter Beschaffungsziele
2. Bieterkreisabstimmung strategiekonforme Auswahl von Bietern
Abwicklung von Anfrageprozessen und zugehörigen
3. Anfragekoordination Informationsaustausch mit Bietern (Einhaltung formaler Vorgaben und
Termine)
4. Angebotsauswertung Bereitstellung transparenter Kosten-Nutzen-Angebotsvergleiche
Analyse der Interessen- und Machtverhältnisse der
5. Verhandlungsvorbereitung
Verhandlungspartner
Eröffnung des Interessenausgleichs und Fixierung von
6. Verhandlungsführung
Verhandlungsergebnissen
inhaltlich nachvollziehbare Vergabeentscheidungen auf Basis
7. Vergabeentscheidung
transparenter Verhandlungsergebnisse treffen
8. Vertragsmanagement Formulierung rechtssicherer Verträge
Begriffliche Abgrenzung
Einkauf = Beschaffung i.e.S. bzw. der Einkauf umfasst operativen Tätigkeiten des
betrieblichen Versorgungssystems; im Wesentlichen:
• Beschaffungsmarktforschung und Bestellabwicklung
• qualifizierter Angebotsvergleich
• Optimierung des Preis-/Leistungsverhältnisses (nicht reines Preisdenken)
,Materialwirtschaft = erweitert Aufgabenbereich der Beschaffung um…
a) Materialbereitstellung: innerbetriebliche Materiallogistik
b) Materialverteilung: erforderliche Mengen werden innerbetrieblich in richtiger Art
und Qualität zum richtigen Zeitpunkt kostengünstig zur Verfügung gestellt
c) Materialentsorgung: Abfallvermeidung (-verminderung): Recycling, Vernichtung
Logistik = i.e.S. Beschaffungspolitik
• Aufgabe: Planung, Steuerung, Koordination, Kontrolle und physische Behandlung des
Materialflusses
• Einzugsbereich von Lieferanten bis zur Bereitstellung für Produktion einschließlich
erforderlichen Informationen zur zielgerechten Versorgung
è bildet Schnittstelle zwischen Beschaffungsmärkten und dem Unternehmen
Supply Chain Management = stellt Netzwerk von Lieferern und Kunden dar
- Ziele: Integration der Informations- und Materialflüsse vom Produzenten des
Rohmaterials bis zum Endkunden; um Lagerbestände/Durchlaufzeiten zu minimieren
Ziele der Beschaffung
1. Kostenziele: Unternehmenserfolg stark abhängig von Aufwendungen für Material
und fremdbezogene Leistungen
2. Logistikziele: Lagerhaltungskosten mit signifikantem Anteil an Gesamtkosten;
erfolgskritisch ist bestandsreduzierende Beschaffungsstrategie (Minimierung der
Kapitalbindung) und Optimierung der Beschaffungsreaktionszeiten
3. Innovationsziele: Produkte so innovativ wie darin enthaltene Materialen;
Zusammenarbeit mit Lieferanten fördert Innovation der eigenen Produkte; Know-
How-Schwerpunkte; pro Materialgruppe ein Innovationsprofil
4. Qualitätsziele: Qualität der Endprodukte stark abhängig von Qualität der
eingesetzten Rohstoffe/Vorprodukte; Qualitätsstandards der Beschaffungsobjekte
, 1.2 Bedarfsermittlung
Bedarfsarten
1. Primärbedarf = geplante Produktionsmenge (mengenmäßiges Produktionsprogramm
für alle verkehrsfähigen Produkte und Erzeugnisse)
2. Sekundärbedarf = Bedarfsmengen an Kaufteilen sowie eigen gefertigte Vor- und
Zwischenprodukte, die für Fertigung des Primärbedarfs benötigt werden
(Ausgangspunkt für die Einkaufsplanung)
3. Tertiärbedarf = Bedarf an Betriebsstoffen und Verschleißwerkzeugen (gehen nicht ins
Endprodukt ein, sind aber für Produktion relevant)
(4.) Zusatzbedarf: soll Kleindiebstahl, Schwund, Bruch etc. kompensieren
(5.) Nettobedarf: der Bedarf, der produziert oder beschafft werden muss, um den
Primärbedarf fertigen zu können
(6.) Bestellbestände: bestellt, aber noch nicht da
(7.) Vormerkbestände: physisch noch da, geistig nicht mehr: ist vorgemerkt
Analysetechniken (sehr wichtig!)
I. ABC-Analyse: dient der Klassifizierung der Materialien nach ihrer relativer, oft
wertmäßigen Bedeutung
• A-Güter: etwa 15% der Güter haben einen 80%igen Anteil am Gesamtwert
• B-Güter: etwa 35% der Güter haben einen 15%igen Anteil am Gesamtwert
• C-Güter: etwa 50% der Güter haben einen 5%igen Anteil am Gesamtwert
è Ziele: Trennung Wesentliches/Unwesentliches; Schwerpunkte der
Rationalisierungsarbeit; Steigerung der Wirtschaftlichkeit
• Vorgehensweise
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