Dieses Dokument beinhaltet:
Wesen und Ursprung des Geldes
- Direkter vs. indirekter Tausch
- Geld als eigenständige Güterkategorie
- Ursprung des Geldes
- Geldproduktion und Münzwesen
- Banknoten und Depositenbanken
- Fragilität des TEildeckungssystems
- Zentralbanken
- Greshamsches Ge...
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IV Geld + Kredite
Wesen und Ursprung des Geldes
Geld ist ein allgemein akzeptiertes Tauschmittel, ein Wertspeicher, eine Recheneinheit
Direkter vs. Indirekter Tausch
Direkt Indirekt
- Barter-Handel - Geldwirtschaft
- A↔B - A ↔ M; M↔ B
- „Double coincidence of wants“ - M muss marktgängiger (liquider) sein als A
und B
- Erhebliche Reduktion der
Transaktionskosten
- Jetzt
è Vertiefung der Arbeitsteilung (=Spezialisierungsgewinne)
è Grundlage für komplexe, dezentrale organisierte Großgesellschaft
Geld als eigenständige Güterkategorie
- Konsumgüter (Güter 1. Ordnung)
- Produktionsmittel (Güter höherer Ordnung)
- Tauschmittel (Geld)
- Ultrapervasiv: praktisch an jeder Transaktion beteiligt (durchdringt alle Ritzen des
Wirtschaftssystems über indirekten Tausch)
- Nutzt sich nicht ab / geht beim Gebrauch nicht unter
- Nützlichkeit nimmt mit steigender Menge nicht zu
è Kein Gut wie jedes andere
Ursprung des Geldes
Evolutionäre Entstehung Staatliche Theorie des Geldes
- Entdeckung aufgrund individueller - Chartalismus
Interaktion (sozialer Prozess) - Akt der Gesetzgebung
- Verbreitung aufgrund von - Plato, Aristoteles, Römer
Produktivitätsvorteilen - Wann? Warum weltweit?
- Knies (1873), Menger (1892)
è Spontanes Produkt des Marktes
Geldproduktion und Münzwesen
Edelmetalle Transaktionskosten
- Homogen - Wiegen à Goldwaage
- Ewig haltbar - Echtheitsprüfung (Reinheitsgrad)
- Begrenzt verfügbar; Knappheit è Standardisierung: Münzprägung
- Teilbar à Monopolisierung brachte
è Ideale Eigenschaften für ein Tauschmittel Interessenkonflikt
- Münzverschlechterung: Edelmetallgehalt
wird reduziert (Betrugsgewinn diente der
Staatsfinanzierung)
à Behauptung eines höheren
Edelmetallwertes: Seignorage
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, IV Geld + Kredite
Banknoten und Depositenbanken
Ursprünglich: Banknoten = Lagerscheine Teildeckungssystem
- Bank als Verwahrstation für Edelmetalle - Geldnutzer machen kaum Gebrauch von
- Banknoten verbriefen die eingelagerten Einlösemöglichkeiten
Edelmetalle (100% - Reservehaltung) - Banken können mehr Banknoten ausgeben,
- Transaktionskosten sinken als Edelmetalle deponiert
è Statt Edelmetallen (Münzen, Barren) - (betrügerische) Gewinnanreize für Banken
zirkulieren Banknoten è Gefahr von Bank runs
- Für Geld (Edelmetalle) gibt es Scheine
- Geld wird mehrfach vergeben, da
Wahrscheinlichkeit gering, dass alles auf
einmal abgeholt wird
- Bank hat Geld über: kommt in Umlauf durch Kredite
Fragilität des Teildeckungssystems
- In fremder Stadt: Parkhaus (24 h offen, kostenlos, Auto bewacht), 2 h später zurück, Auto weg
(verliehen) à funktioniert nicht
à durch Parken kein Verfügungsrecht
è Bei Banken genauso
Zentralbanken
Ursprung Reservebanken Heute: (Unabhängiger) Träger
der Geldpolitik
- Internationaler - Lender of last resort - Emittent des gesetzlichen
Geldtransfer; - Staatsfinanzierung und Zahlungsmittels (ohne
Währungsumtausch Privileg der Notenemission Edelmetalldeckung)
- Clearing-Häuser (Bank der (Notenmonopol) - Verwaltung der
Banken) - ZB waren diejenigen, an Währungsreserven (ggfs.
- Aus Zentralbanken die sich Devisenmarktinterventionen)
wurden Reservebanken Teildeckungsbanken - Geldpolitik und
wenden konnten Finanzmarktstabilität
à Nahmen Kredit auf, um - Von Notenbank emittierte
Auszahlungswünsche der Banknoten sind zentrales
Kunden zu erfüllen Zahlungsmittel
Greshamsches Gesetz
„Schlechts Geld verdrängt das gute Geld“
- Geld mit weniger Edelmetallgehalt verdrängt Geld mit viel Edelmetallgehalt
- Gutes Geld: Nennwert = Metallwert
- Schlechtes Geld: Nennwert > Metallwert (falsche Beschriftung, z.B. sagt 8g Gold, aber sind nur 3g)
à staatliche Münzverschlechterung
- Private Münzverschlechterung: Münzen immer weiter geschrumpft, da jeder etwas abgefeilt hat,
um Metall für sich zu behalten
- gilt nur für feste Wechselkurse
- erfordert gesetzliche Zahlungsmittel
- gutes Geld: gesetzlich unterbewertet; schlechtes Geld: gesetzlich überbewertet
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, IV Geld + Kredite
Anti-Greshamsches Gesetz (Thierssches Gesetz)
„Gutes Geld verdrängt das schlechte Geld“
- freier Währungsmarkt
- welches Geld sich durchsetzt kommt drauf an, ob Menschen freie Wahl haben
- Hyperinflation: Nach Weltkrieg Handel mit Zigaretten (Reichsmark nicht mehr akzeptiert)
- Gefahr: Menschen lassen sich dazu verleiten den Bogen zu überspannen, dann bricht System zsm.
Geldwesen: kaum zu überschätzen, aber droht Gefahr der Überlastung
- Zu viel des Tauschmittels
- Versuch zu viele Ziele mit dem Geld zu erreichen (nicht bloß Tauschmittel, sondern auch
Finanzierungsmittel, für die Staaten)
à kein Vorankommen mehr, Geld „hängt in der Luft“
Geld- und Kreditschöpfungs vs. Finanzintermediation
Geldangebot und Geldnachfrage
Geldangebot Geldnachfrage
- Wertpapiernachfrage des monetären - Wertpapierangebot des Realsektors (an
Sektors (vom Realsektor) monetären Sektor)
à Gegenleistung: Geld à bekommt Geld
è Wertpapiertransaktionen zwischen Banken und Nichtbanken
Banken: Zentralbanken (ZB) und Geschäftsbanken (GB)
- Banken: Institutionen, die Geld schaffen („schöpfen“) können Dadurch Geld schaffen;
- Kauf von Vermögenswerten (typischerweise Finanzaktiva) deshalb Geld schaffen
- Bezahlen mit „eigenem“ (= selbst geschaffenem) Geld
- Geld = Verbindlichkeit der Bank
- Die einzigen, die das Zahlungsmittel, das sie nutzen, selber produzieren
- Buchführung: Aktiva, Passiva
- Interbankenmarkt (Geldmarkt): Markt für Zentralbankgeld
- ZB (Anbieter) vs. GB (Nachfrager) (Nach Zentralbankgeldkrediten)
- GB untereinander (Anbieter und Nachfrager)
- Übertragung eines Finanzaktivums an ZB‘
à von ZB gekauft
à GB kauft Finanzaktiva vom Realsektor à verkaufen an ZB, um Geld zu bekommen (Geld
geht an Realsektor)
Geschäftsbanken Zentralbanken
- Geschäftsbankengeld - Zentralbankengeld (monetäre Basis)
- Giralgeld (Sichteinlagen) à Bargeld (Banknoten)
- Wenn „Kreditweg“ einleitet (↑), dann - Zentralbankeneinlagen (nur GB dort Konten)
Geschäftsbankengeld à das, was dort auf dem Konto liegt
à Girokonten der GB bei der ZB
à auch „Reserven“
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