Zusammenfassung der Vorlesungsinhalte aus der Differentiellen Psychologie SoSe2023
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Course
Differentielle und Persönlichkeitspsychologie
Institution
Universität Duisburg-Essen
Book
Persönlichkeitspsychologie für Bachelor
In diesem Dokument habe ich alle Vorlesungsinhalte aus der Veranstaltung von Prof. Marcus Roth aus dem SoSe2023 übersichtlich und ausführlich zusammengefasst. Dieses Dokument dient zur Prüfungsvorbereitung
DIFFERENTIELLE PSYCHOLOGIE
UND
PERSÖNLICHKEITSFORSCHUNG
VORLESUNG
Themen
(1) Einführung
(2) Eigenschaftsparadigma
(3) Persönlichkeitsmodelle
(4) Intelligenzmodelle
(5) Einzelne Persönlichkeitsmerkmale
(6) Anlage und Umwelt
(7) Charakteristische Adaptionen
(8) Perspektive der Einzigartigkeit des Individuums
,Einführung
I. Definition der Differentiellen und Persönlichkeitspsychologie
II. Persönlichkeitsbereiche
III. Abgrenzung zur Alltagspsychologie: Qualitätskriterien wissenschaftlicher Theorien
IV. Übergreifende Kontroversen
Definition der Differentiellen und Persönlichkeitspsychologie
ALLGEMEINE PSYCHOLOGIE DIFFERENTIELLE UND
PERSÖNLICHKEITSFORSCHUNG
• Strebt nach der Entdeckung von • Interindividuelle Unterschiede im Fokus
Gesetzmäßigkeiten, die auf alle
Menschen zutreffen (z.B.
Zusammenhang zwischen Vergessen und
Zeit)
• Unterschiede in den Reaktionen zwischen
Menschen bei gleichen Umständen
werden nicht beachtet (bzw. als
„Fehlervarianz“ gewertet)
Persönlichkeit
Gesamtheit aller überdauernden individuellen Besonderheiten im Erleben und Verhalten von
Menschen.
Individuelle Besonderheiten
• Sind zeitlich stabil (überdauernd), Stabilitätsformen:
o Absolute Stabilität: Die Ausprägung einer
Persönlichkeitseigenschaft bleibt über die Zeit konstant.
o Relative Stabilität (Rangstabilität): Die Unterschiede zwischen
den Personen bleiben über die Zeit konstant. (z.B. Intelligenteste
Person einer Gruppe auch in 30 Jahren noch die Intelligenteste,
wenn auch auf niedrigerem Niveau)
o Strukturstabilität: Zusammenhänge zwischen Merkmalen
bleiben über die Zeit konstant
• Sind transsituativ konsistent (Betrachtung in verschiedenen Situationen notwendig),
• Stellen nicht-pathologische Normalvarianten dar (‚Erlaubte Unterschiede‘: nicht
störungsbedingt)
Zu beachten: Individuelle Besonderheiten variieren nicht zwischen beliebigen Menschen sondern
zwischen Menschen gleichen Alters und gleicher Kultur (Bei ungleichem Alter ansonsten
Entwicklungsmerkmal.)
DEFINITION
, Persönlichkeit ist die nicht pathologische Individualität eines Menschen in Verhalten und Erleben im
Vergleich zu einer Referenzpopulation von Menschen gleichen Alters und gleicher Kultur.
Persönlichkeitspsychologie und Differentielle Psychologie
• Historische Begriffsentwicklung (Eig. Synonym)
DIFFERENTIELLE PSYCHOLOGIE PERSÖNLICHKEITSPSYCHOLOGIE
• Perspektive: Betrachtung von • Inhaltsbereich: Beschäftigung mit den
Unterschieden im Erleben und Verhalten von umfassenden theoretischen Systemen, die
Menschen (prinzipiell pathologisch und nicht grundlegende Strukturen und Prozesse der
pathologisch sowie zeit-stabil/unstabil) menschlichen Persönlichkeit zum Inhalt
• Beschäftigung mit den Merkmalen, die haben
Menschen voneinander unterscheiden • Beschränkung auf Eigenschaften, die
• Unterscheidung von der allgemein- zeitstabil und nicht-pathologisch sind
psychologischen Perspektive („Persönlichkeitseigenschaften“ im engeren
Sinne)
⇊ VERBINDUNG ⇊
• Persönlichkeitspsychologie wird unter differentieller Perspektive betrachtet
• Persönlichkeitspsychologie und Differentielle bilden heute eine Disziplin und beide Begriffe
werden oft synonym gebraucht
Stern: Vier Teilgebiete der Differentiellen Psychologie
Stern führt Differentielle Psychologie ein!
• Merkmale:
o Variationsforschung: Ein Merkmal an vielen Individuen
o Korrelationsforschung: Zwei oder mehrere Merkmale an vielen Individuen
• Individuen:
o Psychographie: Eine Individualität im Bezug auf viele Merkmale
Komparationsforschung: Zwei oder mehrere Individualitäten in Bezug auf viele
Merkmale
Ziele der Differentiellen und Persönlichkeitspsychologie
(1) Erklärung, wie interindividuelle Unterschiede zu Stande kommen (z.B. Einfluss der Sozialisation
auf Intelligenzniveau)
(2) Erklärung von Erlebens- und Verhaltensweisen aufgrund interindividueller Unterschiede (z.B.
Erklärung von unterschiedlichen Abiturleistungen durch den Faktor „Intelligenz“)
PERSÖNLICHKEITSPSYCHOLOGIE
Persönlichkeitspsychologie ist die empirische Wissenschaft von den individuellen, zeitstabilen,
transsituativ konsistenten und nicht-pathologischen Besonderheiten von Menschen in Verhalten
und Erleben.
, Persönlichkeitsbereiche
Einteilung nach Guilford (1959)
SOMATISCHE DIMENSIONEN MOTIVATIONALE DIMENSIONEN
• Bedürfnisse: Konsistente Präferenzen,
• Morphologie: die Gestalt des Menschen Wünsche für bestimmte Zustände (z.B.
betreffende Merkmale (z.B. Körpergröße) Leistungsbedürfnis)
• Physiologie: betreffen organische • Interessen: konstante Präferenzen, Wünsche
Funktionen (z.B. Blutdruck) für bestimmte Tätigkeiten (z.B. Lesen)
• Einstellungen: konstante Haltungen und
Meinungen im Zusammenhang mit sozialen
Sachverhalten (Eher Sozialpsychologie)
• Temperament: dispositionelle, d.h. veranlagungsbezogene Persönlichkeitsmerkmale (z.B.
Impulsivität), Formaspekte des Verhaltens
• Eignung: Fähigkeiten, die für bestimmte Tätigkeiten notwendig sind (z.B. Intelligenz),
ermöglichen Leistungen
➔ Wir haben ALLE dieselben Merkmale, unterscheiden uns aber in der Ausprägung
➔ Einstellungen + Interessen sind eher veränderbar als Persönlichkeitsmerkmale (Grundlegende
Merkmale = Temperament)
Einteilung nach Asendorf (2004, 2019)
(PHYSISCHE MERKMALE) • z.B. Körperbau, physische Attraktivität
TEMPERAMENT UND • Individuellen Besonderheiten in Affekt, Aktivierung und
INTERPERSONELLE STILE Aufmerksamkeit
(Z.B. IMPULSIVITÄT) • Verwandt: interpersonelle Stile, die sich in sozialen
Interaktionen zeigen
FÄHIGKEITEN • Persönlichkeitsmerkmale, die Leistung ermöglichen
HANDLUNGSDISPOSITIONEN • Persönlichkeitseigenschaften, die das zielgerichtete
(RICHTUNGEN) Verhalten/Handeln leiten (z.B. Bedürfnisse, Interessen,
Handlungsüberzeugungen, Bewältigungsstile)
EINSTELLUNGEN • Individualtypische Bewertung von Objekten der Wahrnehmung
• Vorstellung auf der Dimension positiv-negativ
SELBSTKONZEPT UND • Subjektives Bild von der eigenen Personen (Selbstkonzept)
WOHLBEFINDEN • Bewertung des Bildes (Selbstwertgefühl)
• Charakteristische eigene Stimmungslage (Wohlbefinden)
Persönlichkeitsbereiche
Hauptfokus Fähigkeiten (Eignung) und Temperament
➔ Fähigkeiten und Temperament sind Bestandteile der Persönlichkeit, dennoch oft Trennung in
„Persönlichkeit“ und „Intelligenz“ bzw. Persönlichkeitsforschung und Intelligenzforschung
Gründe für die Trennung:
• Wissenschaftshistorische Gründe: Getrennte Entwicklung beider Forschungsrichtungen
• Konzeptuelle und messtechnische Gründe:
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