Vorlesung 6 – Sprache und Sprachgebrauch untersuchen (Bredel, Ursula)
Sprache und Sprachgebrauch untersuchen
Warum und wozu Grammatikunterricht?
- Vermittlung expliziten grammatischen Wissens
Verbesserung des produktiven + rezeptiven Umgangs mit der deutschen Sprache
Grammatisches Wissen als Arbeitswissen bzw. Kompetenz
Notiz:
- Expl. Grammatisches Wissen = grammatische Strukturen ermitteln, Benennungswissen
- Funktionaler GU nach Köller: Handwerker führt Kundengespräche vs. Journalist
- Eisenbreg/Menzel: Journalist geht mit Sprache täglich + professionell um
- Hegel: was ich spreche, bildet mein denken ab, mein Sprechen ist mein denken
Denken und Sprache immer gekoppelt
Sprachanalyse = Denkanalyse
Köller: „Explizite Grammatikkenntnisse brauchen alle Personen, die ihre Handlungsprozesse nicht nur mit Sprache
begleiten, sondern die ihre Handlungsprozesse mit Sprache realisieren“
Eisenberg/Menzel: „Wir benötigen, wie fast jeder gut schreibende Journalist weiß, fast immer nur Erfahrungen mit
Wörtern, Sätzen, Ersatz-, Umstellungs- und Umformungsverfahren, um richtiger, angemessener, wirksamer
schreiben und aufmerksamer, kritischer, genußvoller lesen zu können – kaum aber Wissen über Kategorien. [...] Als
Deutschlehrer sollten wir [...] nicht ständig die Ziele unseres Grammatikunterrichts defensiv vertreten. Einblick in den
Bau der Sprache ist unser vorrangiges Ziel.“
Disziplinierende Denkschulung bzw. „Stärkung der geistigen Kräfte der Schüler“ bzw. Förderung der allg.
Reflexionsfähigkeit (Köller)
Selbstaufklärung des Denkens (Hegel: der Mensch kann durch die Grammatik hindurch den Ausdruck des
Geistes überhaupt, die Logik erkennen).
Vergegenständlichung von Sprache und damit Herstellung eines distanzierten Blickes
Erziehung zur Sprachrichtigkeit
Hilfe beim Fremdsprachenlernen
Konzepte des Grammatikunterrichts – Synopse - Merkmale
1. Traditioneller Grammatikunterricht
o thematisiert das Sprachsystem
o ist handlungentlastet (reine Konzentration auf System der Grammatik)
o überwiegend präskriptiv
o deklarativ, autonom, deduktiv
o um gegen bestimmte Fehler zu immunisieren
o deduktive Vermittlung zur Beschreibung formaler sprachl. Eigenschaften
o vorrangiges Ziel: Vermittlung eines Wissens über den Bau der Sprache
2. situativer Grammatikunterricht
o am Sprachgebrauch interessiert
o arbeitet überwiegend deskriptiv
o handlungspraktisch
o operativ, integriert, induktiv
o Sprache wird immer in kommunikativer Einbettung gebraucht & ist an Kontexte gebunden
o Der „andere“ Grammatikunterricht
Induktiv: man geht von der Sprache aus, leitet Kategorien ab (1 Satz bekommen + damit umgehen = Umstellprobe)
Sprache und Sprachgebrauch untersuchen
Warum und wozu Grammatikunterricht?
- Vermittlung expliziten grammatischen Wissens
Verbesserung des produktiven + rezeptiven Umgangs mit der deutschen Sprache
Grammatisches Wissen als Arbeitswissen bzw. Kompetenz
Notiz:
- Expl. Grammatisches Wissen = grammatische Strukturen ermitteln, Benennungswissen
- Funktionaler GU nach Köller: Handwerker führt Kundengespräche vs. Journalist
- Eisenbreg/Menzel: Journalist geht mit Sprache täglich + professionell um
- Hegel: was ich spreche, bildet mein denken ab, mein Sprechen ist mein denken
Denken und Sprache immer gekoppelt
Sprachanalyse = Denkanalyse
Köller: „Explizite Grammatikkenntnisse brauchen alle Personen, die ihre Handlungsprozesse nicht nur mit Sprache
begleiten, sondern die ihre Handlungsprozesse mit Sprache realisieren“
Eisenberg/Menzel: „Wir benötigen, wie fast jeder gut schreibende Journalist weiß, fast immer nur Erfahrungen mit
Wörtern, Sätzen, Ersatz-, Umstellungs- und Umformungsverfahren, um richtiger, angemessener, wirksamer
schreiben und aufmerksamer, kritischer, genußvoller lesen zu können – kaum aber Wissen über Kategorien. [...] Als
Deutschlehrer sollten wir [...] nicht ständig die Ziele unseres Grammatikunterrichts defensiv vertreten. Einblick in den
Bau der Sprache ist unser vorrangiges Ziel.“
Disziplinierende Denkschulung bzw. „Stärkung der geistigen Kräfte der Schüler“ bzw. Förderung der allg.
Reflexionsfähigkeit (Köller)
Selbstaufklärung des Denkens (Hegel: der Mensch kann durch die Grammatik hindurch den Ausdruck des
Geistes überhaupt, die Logik erkennen).
Vergegenständlichung von Sprache und damit Herstellung eines distanzierten Blickes
Erziehung zur Sprachrichtigkeit
Hilfe beim Fremdsprachenlernen
Konzepte des Grammatikunterrichts – Synopse - Merkmale
1. Traditioneller Grammatikunterricht
o thematisiert das Sprachsystem
o ist handlungentlastet (reine Konzentration auf System der Grammatik)
o überwiegend präskriptiv
o deklarativ, autonom, deduktiv
o um gegen bestimmte Fehler zu immunisieren
o deduktive Vermittlung zur Beschreibung formaler sprachl. Eigenschaften
o vorrangiges Ziel: Vermittlung eines Wissens über den Bau der Sprache
2. situativer Grammatikunterricht
o am Sprachgebrauch interessiert
o arbeitet überwiegend deskriptiv
o handlungspraktisch
o operativ, integriert, induktiv
o Sprache wird immer in kommunikativer Einbettung gebraucht & ist an Kontexte gebunden
o Der „andere“ Grammatikunterricht
Induktiv: man geht von der Sprache aus, leitet Kategorien ab (1 Satz bekommen + damit umgehen = Umstellprobe)