1.1 Was sind Gruppen und Teams?
Gruppe
• Kooperation zwischen Individuen, die aus zwei oder mehr Individuen bestehen.
• Besteht üblicherweise aus drei bis zu 20 Mitglieder
o Gruppen aus mit mehr als 20 Mitgliedern werden als Großgruppe bezeichnet
§ Gruppen sind dadurch charakterisiert, dass:
• Sie über eine bestimmte zeitliche Dauer hinweg existieren; oftmals über Jahre.
• Sie ein „Wir-Gefühl“ entwickeln
o Gruppenzugehörigkeit und Gruppenzusammenhalt
• Sie gemeinsame Normen entwickeln und ihr Verhalten daran ausrichten.
• Die einzelnen Gruppenmitglieder Einfluss auf die Gruppe nehmen.
• Durch die Gruppe wiederum soziale Beziehungen beeinflusst werden.
• Gruppenmitglieder verfolgen ein gemeinsames Ziel, wobei sie interdependent handeln und miteinander
kommunizieren
Team
• Besondere Gruppenform, die durch starke Kohäsion gekennzeichnet ist.
o Kohäsion = Gruppenzusammenhalt
• Ein Team besteht üblicherweise aus drei bis acht Mitgliedern.
• Im Gegensatz zur Gruppe wird bei den Teammitgliedern davon ausgegangen, dass die Rollen, wie z. B.
„für gutes Teamklima sorgen“ oder „auf die Teamleistung achten“, stärker aufeinander bezogen sind.
• Oftmals werden die Begriffe Team und Gruppe auch synonym verwendet
• Der Teamarbeit kommt eine immer größere Rolle zu aufgrund von:
o Wertewandel
o Zunehmende Erfordernis von abteilungsübergreifenden Problemlösungen
, • Vorteile für Unternehmen durch Teamarbeit:
o Verbesserte Koordination aufgrund von Interdependenzen im Team
o Eine erhöhte Effizienz aufgrund der verbesserten Koordination spezialisierter Fähigkeiten
o Bessere Kundenbetreuung durch die Bündelung von Kompetenz im Kundenkontakt
• Vorteile für Mitarbeiter durch Teamarbeit:
o Motivationssteigerung, da sie zentrale Bedürfnisse nach sozialen Kontakten und Anerkennung
befriedigen können.
• Nachteile der Teamarbeit in der Praxis:
o Zu schnelle Einführung der Teamarbeit bei ungenügender Begleitung
o Enttäuschung von Mitarbeitern, sofern sich ihr Lohn-/Leistungsverhältnis verschlechtert.
Die Zusammensetzung des Teams und Potenzialbeurteilung der Mitarbeiter
• Das Potenzial der einzelnen Teammitglieder zu beurteilen und somit ein optimales Team
zusammenzusetzen, ist die Aufgabe eines Teamleiters
• Grundsätzlich müssen die Teammitglieder über ausreichende Kompetenzen verfügen und
unterschiedliche Eigenschaften besitzen, um sich gegenseitig zu ergänzen.
o Jedes potenzielle Teammitglied muss daher in Bezug auf seine Fähigkeiten und seine Rolle im
Team hin überprüft werden.
• Grundsätzlich lässt sich zwischen acht Typen von Teammitgliedern differenzieren:
• Die beiden Pole Bewahrung und Neuerung
spiegeln die aktuelle Bedürfnisbilanz des
Menschen wider.
• Eine idealtypische Besetzung dieser Rollen ist in der Praxis kaum gegeben, denn verschiedene Menschen
verfügen über unterschiedlich stark ausgeprägte Qualitäten.
• An den Hauptachsen des Typenspektrums lassen sich zwei grundtypische Gegensatzpaare identifizieren:
o „Denker und Macher“
§ Beziehen sich in der Teamtypologie auf die Persönlichkeit des Menschen.
§ Macher
• Impulsive Menschen, die auf ihr Gefühl hören und der Meinung sind, sie
müssten aktiv etwas an ihrer Umwelt ändern.
§ Denker
• Reflektierende Menschen die vor allem analytisch veranlagt sind.
o „Neuerer und Bewahrer“
§ Beziehen sich in der Teamtypologie auf die Bedürfnisse des Menschen.
§ Bewahrer
• Hat das Bedürfnis nach Sicherheit
, § Neuerer
• Möchte sich weiterentwickeln und selbst verwirklichen
o Diese vier Grundtypen sind durch typische Verhaltensweisen gekennzeichnet.
§ Mittels Checklisten kann überprüft werden, um welchen Typ es sich bei dem
potenziellen Teammitglied handelt.
• Die sich daraus ergebenden Typen sind durch folgende Merkmale gekennzeichnet:
o „Prototyper“
§ Ist charakterisiert durch sein handlungsorientiertes und energisches Auftreten
o „Kraftmotor“
§ Bringt Dinge voran.
o „Zuverlässige“
§ Zeichnet sich durch seinen hohen Einsatz für das Team aus.
o „Detaillist“
§ Liefert gute Analysen und eine engagierte Lösungssuche.
o „Helfer“
§ Sichert das Arbeitsklima und die Zielerreichung.
, o „Sammler“
§ Hilft durch die Dokumentierung von Fortschritten dabei, doppelte Arbeit zu vermeiden.
o „Ideengeber“
§ Bringt Ideen ein und sorgt dafür, dass – auch fremde – Lösungen weiterentwickelt
werden.
o „Stratege“
§ Liefert gut durchdachte und umsetzbare Ideen und ist wesentlich für die
Konzeptentwicklung im Team verantwortlich.
• Eine ausgewogene Mischung anhand dieser Idealtypen ist für den Teamerfolg entscheidend.
1.2 Teamführung
§ Sowohl der Teamleiter als auch die einzelnen Teammitglieder können ihre Rollen besser wahrnehmen,
wenn dem Team Entscheidungsbefugnisse in ausreichendem Maße delegiert werden.
o Hierdurch steht dem Teamleiter mehr Zeit zur Verfügung, sich insbesondere um strategisch
relevante Aufgaben zu kümmern, wie z. B.:
§ Anstehende Aufgaben besser zu planen,
§ Sich über neue Technologien und Betriebsmittel zu informieren,
§ Lösungen für Probleme zu finden, welche die Teamarbeit behindern,
§ Eine umfassende Schulung und Anleitung der Teammitglieder umzusetzen,
§ Unternehmenswichtige Konferenzen und Veranstaltungen zu besuchen,
§ Eine intensivere Kundenpflege zu betreiben
§ Neue Qualifikationen durch Schulungen und Weiterbildung zu erwerben.
o Die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Teamarbeit sind u. a.:
§ Es müssen klare Aufgaben und klare verbindliche Ziele für das Team vorgegeben sein,
die von den Teammitgliedern geteilt und erreicht werden.
§ Effiziente Teams zeichnen sich dadurch aus, dass die Teamziele im Team selber
erarbeitet bzw. konkretisiert wurden.
§ Freie Wahl der Mittel und Methoden zur Zielerreichung sowie die Verantwortung für
die Arbeitsgestaltung.
§ Die Aufgabe muss sich für die Teamarbeit eignen.
§ Die Teamaufgaben sind nur gemeinsam optimal bearbeitbar.
§ Teams brauchen für ihre Arbeit Ressourcen, z. B. in Form von geeigneten
Räumlichkeiten, Zeit oder Arbeitsmaterial.
§ Eine teambezogene Entlohnung oder eine hohe variable Vergütung unterstützt die
Eigenständigkeit von Teams.
§ Die Teamführung erweitert den Führungsanspruch an die Führungskraft.
o Der Teamleiter als Leader muss die einzelnen Teammitglieder führen, sie individuell fördern,
Leistung von ihnen fordern und das Team zu einer Einheit zusammenfügen.
o Zum anderen ist der Teamleiter aber auch selbst Mitglied des Teams, d. h., er nimmt eine
"Zwitterposition" ein.
§ Zwitterposition = Die Führungskraft ist in einer Zwitterposition, sofern sie sowohl
Teammitglied als auch Teamführer ist.
o Die fünf wichtigsten Kompetenzen für einen Teamleiter sind:
§ Führungsmotivation:
• Die Motivation der Führungskraft ist eine essenzielle Voraussetzung der
Mitarbeiterführung.
• Sie ist u. a. notwendig, um sich gegen Widerstände durchsetzen zu können.
• Eine motivierte Führungskraft möchte Dinge verändern und selbstbewusst die
Leitung von Gesprächen und Workshops übernehmen.
• Allerdings ist darauf zu achten, dass die Motivation nicht so stark ausgeprägt
ist, dass es in dominantes Führungsverhalten umschlägt.
§ Handlungsorientierung:
• Handlungsorientierte Führungskräfte zeichnen sich durch ein proaktives
Vorgehen und ein hohes Maß an Freude aus.
o Sie denken vorwärts, und im Falle eines Rückschlags werden sie neue
Lösungswege finden.
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