Professionalisierung (BMB)
„Mit den neuen kompetenzbasierten Lehramtsausbildungen wird die professionsorientierte und
wissenschaftliche Qualifikation aller Pädagoginnen und Pädagogen für einen bestmöglichen
schulischen Einsatz sichergestellt. Die PädagogInnenbildung Neu ist eingebettet in ein
berufsbiografisch orientiertes Gesamtkonzept.“ (Homepage BMB)
Was ist Unterrichtsqualität?
Unterrichtsqualität = stabile Muster instruktionalen Verhaltens, das als Ganzes oder durch einzelne
Komponenten eine bedeutsame Vorhersage und/oder Erklärung schulischer Leistungen erlaubt
(Weinert, Schrader & Helmke, 1989)
pragmatische Definition àguter Unterricht bei positiven Effekten auf die Wirkung (d.h.
Leistungen) der Schülerinnen und Schüler
Unterricht kann jedoch nicht nur auf die Leistung wirken, sondern auch auf affektiv-
motivationale Schülermerkmale (wie Motivation und Interesse)
Sicht- vs. Tiefenstrukturen
• Sichtstrukturen: methodische Elemente des Unterrichts (Einzel- Partnerarbeit,
lehrerzentrierte Formen)
• Tiefenstrukturen: Merkmale, die unmittelbar den Lehr-Lernprozess und die Lehrer-Schüler-
Interaktion betreffen (Qualität der Aufgaben, kognitive Niveau der Fragen, Hilfestellungen,
Feedback)
Merkmale, welche die Intensität und Tiefe der Beschäftigung der Lernenden mit den
Lerninhalten direkt beeinflussen
zwei Unterrichtsstunden zwar äußerlich sehr unterschiedlich realisiert werden, aber dennoch
in ihrer Tiefenstruktur vergleichbar gut sind (und umgekehrt)
Merkmale auf Ebene der Tiefenstruktur meist geeigneter sind, um die Lernzuwächse
Basisdimensionen der Unterrichtsqualität - (Klieme et
al., 2006)
, Effektive Klassenführung
Schlüsselfunktion im Unterricht (Weinert, 1998) - Grundvoraussetzung zur
Gewährleistung eines möglichst hohen Ausmaßes an aktiver Lernzeit
• zügigen und gut organisierten Stundenablauf
• Geschehnisse im Klassenzimmer werden von der Lehrperson überblickt (Allgegenwärtigkeit)
• Störungen effektiv begegnet
• angemessene Disziplinierung
• Mobilisierung der Schülergruppe
• abwechslungsreicher und herausfordernder Unterricht
Maßnahmen der Klassenführung
• proaktive Maßnahmen: Lehrperson den Klassenraum und die Materialien vorbereitet, dass
Regeln und Routinen vorhanden sind, dass die Lehrperson allgegenwärtig ist, Unterricht
reibungslos, SuS in Schülerarbeitsphasen stets sinnvoll beschäftigt sind
• reaktive Maßnahmen: wenn Störungen auftreten, diese schnell und unauffällig beheben,
damit wenig Lernzeit verloren geht
Fazit Klassenführung
internationale Forschung zeigt, dass kein anderes Merkmal so eindeutig und konsistent mit dem
Leistungsniveau und dem Leistungsfortschritt von Schulklassen verknüpft ist wie die Klassenführung
(Helmke, 2009)
• störungsarmer Unterricht geht mit nur einer hohen Intensität kognitiver Aktivitäten einher,
sondern gleichzeitig mit einem höheren Kompetenzerleben der Schülerinnen und Schüler
o >> kann sich förderlich auf die Motivation auswirken
o störungsarmer Unterricht als Grundvoraussetzung für die Auseinandersetzung mit
Unterrichtsinhalten
Unterstützendes Unterrichtsklima
3 Aspekte des Begriffs Klima:
1. Emotionale Grundtönung und die emotionale Qualität der sozialen Beziehungen in der Klasse
2. Grundorientierung und Werthaltungen – Schulkultur
3. Subjektiv wahrgenommene Lernumwelt und das Erleben in der Klasse und im Unterricht
unscharfes Konstrukt in der Unterrichtsforschung
verschiede Schülerinnen und Schüler nehmen Klima in ähnlicher Weise wahr
Fazit Unterrichtsklima
• wenige Studien direkten Effekt des Klimas auf den Lernerfolg
• indirekte Effekte: durch gutes Klima gekennzeichneter Unterricht – Schülerinnen und Schüler
sich sozial stärker eingebunden führen, sich mehr engagieren und motivierter sind
o > wirkt sich wiederum positiv auf die Leistung aus
• Eigenschaften Lehrpersonen: Haltungen, Wertorientierungen, Interesse
o > COACTIV-Studie: fachdidaktisches Wissen spielt eine Rolle für konstruktive
Unterstützung
Kognitive Aktivierung
• Unterricht, der die Schülerinnen und Schüler zum vertieften Nachdenken und zu einer
elaborierten Auseinandersetzung mit dem Unterrichtsgegenstand anregt
• konzeptuelles Verständnis und anwendbares Wissen sollte resultieren
• wird oft falsch verstanden: Aktivierung des Verhaltens durch aktivierende Methoden und
Unterrichtsformen (z.B. Stationenlernen) oder im Sinne einer sozialen Aktivierung (Partner-
Gruppenarbeiten)
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